Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Kiel zu Wasser gelassen werden konnten, und im hinteren Laderaum, versteckt hinter einer Wand, die dem Betrachter aufgestapelte Frachtcontainer vorgaukelte, stand ein McDonnell-Douglas-MD-520N-Hubschrauber bereit.
    Was die Quartiere der Mannschaft betraf, so hielten sie einem Vergleich mit den luxuriösesten Suiten auf einem Kreuzfahrtschiff stand. Die Männer und Frauen der Corporation setzten ihr Leben jeden Tag aufs Neue aufs Spiel, daher wollte Juan, dass sie sich hier so wohl wie möglich fühlten.
    »Wo ist denn unser Gast?«, wollte Max wissen.
    »Er sülzt Julia schon wieder die Ohren voll.«
    »Woran mag das wohl liegen? Daran, dass sie einen Doktortitel hat oder dass sie so sensationell aussieht?«
    »Colonel Giuseppe Farina ist, wie sein Name verrät, Italiener. Und zufällig weiß ich, dass er sich für den Besten und Schönsten hält, daher ist er wohl so scharf auf sie, denn sie … ist eine Frau. Linda Ross und alle anderen Frauen haben ihn gründlich abblitzen lassen, seit er an Bord kam. Unsere gute Dr. Huxley ist also die letzte, die noch übrig geblieben ist, und da sie den Sanitätsbereich nicht verlassen kann – für den Fall, dass eine Notlage eintritt –, hat Colonel Farina ein geduldiges Publikum.«
    »Verdammt überflüssig, einen Beobachter an Bord zu haben«, sagte Max.
    »Man muss sich mit dem abfinden, was man bekommt, und nicht nach dem schreien, was man will«, dozierte Juan. »Die hohen Tiere wollen, dass – sobald sie Didi in Gewahrsam haben – während der Gerichtsverhandlung nichts mehr schiefgeht. Farina ist doch nur hier, um dafür zu sorgen, dass wir die Verfahrensregeln auch befolgen, die sie für uns aufgestellt haben.«
    Ein säuerlicher Ausdruck glitt über Max’ Mopsgesicht. »Terroristen bekämpfen und dabei die Queensberry-Regeln einhalten? Das ist doch lächerlich!«
    »So schlecht ist das gar nicht. Ich kenne Giuseppe seit fünfzehn Jahren. Er ist wirklich in Ordnung. Angesichts der Tatsache, dass eine Auslieferung Didis im Rahmen eines juristisch einwandfreien Verfahrens nicht möglich ist, da Somalia nicht über eine funktionierende Gerichtsbarkeit verfügt …«
    »Oder irgendetwas anderes in dieser Richtung.«
    Juan reagierte nicht auf die Unterbrechung. »… haben wir eine Alternative angeboten. Der Preis, den wir dafür bezahlen müssen, ist Giuseppes Anwesenheit, bis wir Didi in internationale Gewässer geschafft haben und die U. S. Navy ihn uns abnimmt. Didi braucht nichts anderes zu tun, als einen Fuß auf dieses Schiff zu setzen – und schon haben wir ihn im Sack.«
    Max nickte widerstrebend. »Und allem Anschein nach haben wir so viel Sprengstoff geladen, dass er der Versuchung nicht widerstehen kann, sich die Beute mit eigenen Augen anzusehen.«
    »Genau. Der richtige Köder für das richtige Ungeziefer.«
    Die Corporation hatte einen nach ihren Maßstäben ziemlich ungewöhnlichen Job übernommen. Gewöhnlich arbeitete sie ausschließlich gegen Bezahlung für die Regierung und führte Operationen aus, die für amerikanische Soldaten oder den Geheimdienst zu heikel und riskant waren. Diesmal war sie der CIA behilflich, Mohammad Didi vor den Internationalen Gerichtshof zu bringen. Die amerikanische Regierung wollte Didi direkt nach Guantánamo schicken, doch dann war man mit amerikanischen Verbündeten übereingekommen, dass er in Europa vor ein ordentliches Gericht gestellt werden sollte, vorausgesetzt man wurde seiner auf eine Art und Weise habhaft, die ein Auslieferungsverfahren ausschloss.
    Langston Overholt, der wichtigste Kontaktmann der Corporation bei der CIA, hatte seinem Protegé Juan Cabrillo die schwierige Aufgabe übertragen, Mittel und Wege zu finden, Didi aus dem Verkehr zu ziehen, ohne sich dem Vorwurf eines Kidnappings auszusetzen. Erwartungsgemäß konnten Cabrillo und seine Leute ihren Plan innerhalb von vierundzwanzig Stunden vorlegen, während alle anderen, die an dieser Angelegenheit beteiligt waren, sich schon seit Monaten den Kopf zerbrachen.
    Juan warf einen Blick auf den Chronometer, der in einer Ecke des Bildschirms eingeblendet wurde. Er prüfte die Geschwindigkeit des Schiffes und rechnete sich aus, dass sie die Küste nicht vor Tagesanbruch erreichen würden. »Hast du Lust, mir beim Abendessen Gesellschaft zu leisten? Ich glaube, es gibt Hummer Thermidor.«
    Max klopfte sich auf den Bauch. »Hux hat mich zu einer halben Stunde auf dem StairMaster verdonnert.«
    »Sie will dich offenbar wieder auf dein altes Kampfgewicht

Weitere Kostenlose Bücher