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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Schritt nicht, als sie zusammentrafen, und zwang Aziz auf diese Weise, eilig zurückzuweichen.
    »Die Kantine ist leer, und Ahmed glaubte, jemanden gesehen zu haben. Er und Malik sind gerade dabei herauszufinden, was es gewesen sein kann.«
    Hakeem glaubte, nicht richtig gehört zu haben. »Was meinst du damit, dass die Kantine leer ist?«
    »Die Mannschaft ist verschwunden. Der Draht befand sich noch immer an der Tür, und Ahmed war hellwach, aber irgendwie müssen sie es doch geschafft haben, sich aus dem Staub zu machen.«
    Die Kantinentür stand nur einen Spalt breit offen, als sie vor ihr standen, daher öffnete Hakeem sie mit einem wilden Tritt vollständig. Sie krachte mit einem lauten Dröhnen gegen den Türstopper. Genauso wie vor Stunden, als sie die Mannschaft sich selbst überlassen hatten, saßen alle zweiundzwanzig Männer immer noch an den Tischen. Alle hatten angespannte, ängstliche Mienen.
    »Was hatten die Schüsse zu bedeuten?«, fragte Kapitän Kwan.
    Hakeem bedachte Aziz mit einem mörderischen Blick. »Eine Ratte.«
    Er packte den jüngeren Mann am Arm und stieß ihn aus dem Raum. Sobald die Tür hinter Hakeem geschlossen war, schlug er ihm rechts und links ins Gesicht. »Du Trottel! Du bist wieder mal so high, dass du nicht mal mehr weißt, mit welcher Hand du dir den Hintern abwischst.«
    »Nein, Hakeem. Ich schwöre. Wir alle haben deutlich gesehen, dass …«
    »Es reicht jetzt! Wenn ich dich noch einmal dabei erwische, wie du während einer meiner Operationen Bang rauchst, erschieß ich dich, egal wo du gerade sitzt oder stehst. Verstanden?« Aziz starrte zu Boden und erwiderte nichts. Hakeem fasste Aziz unters Kinn und drückte es so hoch, dass die Männer einander in die Augen blickten. »Verstanden?«, wiederholte er.
    »Ja, Hakeem.«
    »Sichere wieder die Tür, und finde Malik und Ahmed, ehe sie das Schiff mit ihren Waffen noch mehr demolieren.«
    Aziz führte den Befehl aus, während Hakeem noch einige Zeit ausharrte. Hakeem presste ein Ohr gegen die Tür, konnte jedoch durch den dicken Stahl hindurch nichts hören. Er sah sich im leeren Korridor um. Dort gewahrte er aber nichts Außergewöhnliches – und doch hatte er plötzlich das sichere Gefühl, dass ihn jemand beobachtete. Das Gefühl machte sich mit einem unangenehmen Kitzeln in seinem Nacken bemerkbar und breitete sich seinen Rücken herab aus, so dass er deutlich sichtbar zitterte. Als Nächstes wollen diese verdammten Narren, dass ich Jagd auf Schatten mache.
     
    Zwei Decks unter der Kantine, in einem Teil des Schiffes, von dem die Piraten nicht mal im Traum ahnten, dass es ihn überhaupt gab, verfolgte Juan Rodriguez Cabrillo, wie der Somali erschauerte. Der Anflug eines Lächelns spielte um seine Mundwinkel.
    »Buh«, sagte er zu dem Bild auf dem großen Flachbildschirm im vorderen Teil des Raumes, den alle als das Operationszentrum kannten.
    Das Operationszentrum war das Hi-Tech-Gehirn des Schiffes, ein Raum mit niedriger Decke, der vom bläulichen Schimmer der zahllosen Computerdisplays erhellt wurde. Der Fußboden war mit rutschsicherem, antistatischem Gummi bedeckt, und die Konsolen hatte man in Rauchgrau und Schwarz gehalten. Wie beabsichtigt fühlte man sich unwillkürlich in eine dunklere Version der Kommandobrücke aus der Fernsehserie Raumschiff Enterprise versetzt. Die beiden Sitze vor der Konsole des Hauptschirms bildeten die Steuer- und die Waffenlenkstation des Schiffes. Ringförmig im Raum angeordnet waren außerdem die Workstations für Funk, Radar, Sonar, Schiffstechnik und Schadenskontrolle.
    In der Mitte stand das, was allgemein der Kirk-Sessel genannt wurde. Von dort hatte Cabrillo eine ungehinderte Sicht auf alles, was sich um ihn herum abspielte. Und auch über den Computer, der in die Armlehne des aufwendig gepolsterten Sessels eingebaut war, konnte er jede Funktion an Bord seines Schiffs direkt kontrollieren.
    »Das hättest du ihnen lieber nicht erlauben sollen«, tadelte Max Hanley, der Präsident der Corporation. Cabrillo hatte dagegen den Titel des Vorstands inne. »Was wäre denn passiert, wenn Mohammad Didis Typen zurückgekommen wären, als die Geheimtür offen stand?«
    »Max, du klingst fast wie meine Großmutter. Wir hätten ihnen die Oregon abgenommen und wären zu Plan B übergegangen.«
    »Und wie sieht der aus?«
    »Das verrate ich dir, sobald mir etwas dazu eingefallen ist.« Juan erhob sich und reckte die Arme.
    Er hatte eine kräftige Statur von fast einem Meter achtzig und dazu

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