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Kapitaen Bykow

Kapitaen Bykow

Titel: Kapitaen Bykow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki
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Amalthea‹ sind davon nur ein paar Passagen eingegangen.
    Anscheinend war ›Der Weg zur Amalthea‹ (nach der Kurzgeschichte ›Spezielle Voraussetzungen‹) unsere erste längere Arbeit, die wir in der neuen, lakonischen Manier »à la Hemingway« schrieben. Außerdem arbeiteten wir daran erstmals nach der neuesten Methode: Beide Koautoren sitzen an dem großen Esstisch in Mutters Zimmer in Leningrad einander gegenüber, einer an der Schreibmaschine, der andere mit einem Blatt Papier und dem Federhalter (um auftauchende Varianten zu notieren), und so suchen, erörtern und polieren sie Wort für Wort, Absatz für Absatz, Seite für Seite den »idealen endgültigen Text«.
    [1] Produktionsromane nannte man in der Sowjetunion und ihrem Einflussbereich Werke, die in der sozialistischen Industrie und Landwirtschaft spielten oder vom Aufbau neuer Großbetriebe, der Erschließung von Bodenschätzen u. dgl. handelten und in denen es vor allem darum ging, gegen natürliche Hindernisse, menschliche Unzulänglichkeit und die Widrigkeiten der Planwirtschaft ebendiesen Plan zu erfüllen.
    [2] Professor Nikolai A. Kosyrjow war ein sowjetischer Astronom, der 1957 die Hypothese aufstellte, Energie lasse sich aus dem Ablauf der Zeit gewinnen (was im Grunde auf die Möglichkeit eines Perpetuum mobile hinausläuft). Die Strugatzkis haben das als SF-Idee in ihrer Erzählung »Das vergessene Experiment« benutzt.

Praktikanten
    Ich vermag nicht zu sagen – und sei es auf ein halbes Jahr genau –, wann wir zum ersten Mal von diesem Roman zu sprechen begannen. In einem Brief Arkadis vom 25. 11. 1960 habe ich die Zeile gefunden: »Es wird Zeit, dass wir uns an den ›Praktikanten‹ machen. Ich werde Anfang Dezember damit beginnen, [...] habe ich jetzt wieder Zeit und bin bereit zur Arbeit.«
    Allem Anschein nach schickten wir damals auch eine Annotation zu einem neuen Roman dieses Titels an »Molodaja Gwardija«, kamen aber partout nicht dazu, mit der Arbeit zu beginnen – wir hatten noch alle Hände voll mit der Rückkehr [3] zu tun.
    19. 3. 61 – Arkadi: »Jetzt zum Praktikum. Du hättest dir jetzt nicht den siebten Himmel vornehmen sollen. Lass uns lieber doch den Praktikanten machen. Die Idee geht so: Wir müssen eine gute Geschichte schreiben, in der ein junges Bürschchen als Praktikant (unabhängig von seinem Beruf) mit Menschen und Verhältnissen konfrontiert wird. Die Phantastik ist nur der Hintergrund. Demensprechend müssen wir auch einen neuen Plan erstellen, ausgehend von dem formalen Plan, den wir schon haben. Das Bild von einem mutigen jungen Burschen zeigen, dem alles gelingt. Geht das oder nicht? Ich werde gleich anfangen. Wenn du willst, dann schreib du den ›Siebten Himmel‹ und ich den ›Praktikanten‹. Und dann – hoppla! – haben wir gleich zwei Sachen fertig. Hm?«
    Aus diesem Brief folgt, dass wir schon einen Plan für einen neuen Roman hatten und dass dieser Roman »Der Praktikant« hieß. Wie dieser Plan aussah, ist uns von der Geschichte nicht überliefert worden, was aber den »Siebten Himmel« (auch: den Achten) angeht, so nannten wir anfangs den Roman über Magier des 20. Jahrhunderts so, der später den Arbeitstitel »Magier« bekam und schließlich als Der Montag beginnt am Sonnabend erschien.
    Überhaupt muss ich gestehen, dass wir mit dem »Praktikanten« munter loslegten und dann noch zügiger weitermachten. Am 1., 2. Mai wurde in Leningrad »der mehr oder weniger endgültige Plan für den ›Praktikanten‹ aufgestellt – ziemlich ausführlich und mit den Embryonen der Episoden«. Und schon am 23. 7. schreibt Arkadi: »Den ›Praktikanten‹ habe ich bei Mol. Gw. abgegeben, vorerst natürlich keinerlei Reaktion.« Der Roman wurde in einem Zuge im Mai/Juni 1961 geschrieben. Das war eine Zeit, da es uns nichts ausmachte, pro Tag zehn, zwölf Seiten Rohfassung zu schreiben, und das einen Monat lang, Tag für Tag, ohne Wochenenden und Pausen. Eine gute Zeit war das!
    Freilich dauerte die Arbeit an diesem Roman dann doch noch lange, bis Ende 1961. Im Herbst ’61 kam es zur Titeländerung. Soweit ich mich erinnere, lag das daran, dass uns zahlreiche Gutachter (sowohl von Amts wegen als auch aus Eigeninitiative) und einhellig tadelten, dass unser Roman von sonst etwas handele, aber nicht von dem jungen Praktikanten. Den Titel grundlegend zu ändern, war aus den schon vertrauten Gründen unmöglich: Annotation, Lektoratsplan, Verlagsplan – überall stand schon schwarz auf weiß »Der

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