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Kapitaen Bykow

Kapitaen Bykow

Titel: Kapitaen Bykow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki
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verschwinden Planetenschiffe, die von der Erde oder vom Mars starten. Das geschieht allerdings selten, nicht häufiger als die Pilzepidemien. Trotzdem ist es sehr schlecht, dass so etwas überhaupt vorkommt. In Anbetracht der Tatsache, dass die Erde Milliarden Kilometer entfernt ist, wirkt sich das schlimmer als Dutzende von Epidemien aus. Das bedeutet Hunger. Vielleicht sogar das Ende.

1. Kapitel: Der Photonenfrachter Tachmasib
    1. Das Schiff fliegt zum Jupiter, der Kommandant streitet sich mit dem Navigator und nimmt Sporamin
    Alexej Petrowitsch Bykow, der Kommandant des Photonenfrachters Tachmasib , kam aus der Kajüte und lehnte die Tür hinter sich nur an. Sein Haar war nass, er hatte soeben geduscht. Er hatte sogar zwei Brausebäder genommen, ein Wasser- und ein Ionenbrausebad. Trotzdem war er nach dem allzu kurzen Schlaf noch ein wenig benommen, hätte er gern noch länger geschlafen und ganz tief. In den letzten drei Tagen waren ihm höchstens fünf Stunden Bettruhe vergönnt gewesen. Der Flug erwies sich als ziemlich schwierig.
    Der Korridor war hell erleuchtet und menschenleer. Bykow ging zur Steuerzentrale; mühsam hob er die Beine, um nicht zu schlurfen. Auf dem Weg zur Steuerzentrale musste er durch die Messe gehen. Dort stand die Tür offen, und Bykow hörte Stimmen. Die Planetologen Dauge und Jurkowski unterhielten sich, wie es Bykow erschien, ungewöhnlich gereizt und zugleich seltsam dumpf.
    Sie haben wieder was ausgefressen, dachte Bykow. Mit den beiden hat man doch ständig seine liebe Not! Richtig ausschimpfen kann ich sie nicht, weil sie trotz allem meine Freunde und schrecklich froh darüber sind, dass wir bei diesem Flug zusammen sein können. Es kommt nicht so oft vor, dass wir gemeinsam fliegen.
    Bykow ging in die Messe und blieb an der Tür stehen. Der Bücherschrank stand offen, und alle Bücher lagen unordentlich auf dem Fußboden. Das Tischtuch war vom Tisch gerutscht. Unter der Couch ragten Jurkowskis lange Beine mit den engen grauen Hosen hervor und zappelten.
    »Ich sage dir doch, sie ist nicht hier«, sagte Dauge, der gar nicht zu sehen war.
    »Such weiter!«, gebot Jurkowski mit erstickter Stimme. »Du wolltest es so haben, also such!«
    »Was geht hier vor?«, fragte Bykow unwirsch.
    »Aha, da ist er!« Dauge wand sich unter dem Tisch hervor.
    Sein Gesicht war fröhlich, Jacke und Hemdkragen waren aufgeknöpft. Jurkowski kroch mühsam rückwärts unter der Couch hervor.
    »Was ist los?«, fragte Bykow.
    »Wo ist meine Waretschka?«, fragte Jurkowski, während er aufstand. Er war sehr verärgert.
    »Du Unmensch!«, wetterte Dauge.
    »Tagediebe«, sagte Bykow.
    »Sieh ihn dir an!«, sagte Dauge in tragischem Tonfall. »Sieh dir sein Gesicht an, Wladimir! Er ist ein Henker!«
    »Ich frage dich ganz im Ernst, Alexej«, sagte Jurkowski. »Wo ist meine Waretschka?«
    »Wisst ihr was, Planetologen«, sagte Bykow. »Schert euch zum Teufel!« Er reckte das Kinn vor und ging zur Steuerzentrale.
    »Er hat die Waretschka im Reaktor verbrannt!«, rief Dauge ihm nach.
    Krachend schlug Bykow das Schott hinter sich zu. In der Steuerzentrale war es still. Der Navigator Michail Antonowitsch Krutikow saß, das Doppelkinn auf die rundliche Faust gestützt, auf seinem Platz vorm Rechner. Der Rechner raschelte leise und blinzelte mit den Neonkontrolllämpchen. Michail Antonowitsch sah den Kommandanten freundlich an und sagte: »Gut geschlafen, Ljoschenka?«
    »Ja«, antwortete Bykow.
    »Ich habe einen Funkspruch von der Amalthea bekommen«, sagte Michail Antonowitsch. »Sie warten dort und warten ...« Er schüttelte den Kopf. »Stell dir vor, Ljoschenka, ihre Tagesration besteht aus zweihundert Gramm Zwieback, fünfzig Gramm Schokolade und Chlorellasuppe. Dreihundert Gramm Chlorellasuppe, und die schmeckt dort überhaupt nicht.«
    Du müsstest dorthin!, dachte Bykow. Dann würdest du abnehmen, Dicker! – Er warf dem Navigator einen strengen Blick zu, konnte sich aber doch nicht beherrschen und musste lächeln. Die dicken Lippen vorgestülpt, betrachtete Michail Antonowitsch einen linierten blauen Papierstreifen. »Hier, Ljoschenka, ich habe unser Anflugprogramm zusammengestellt. Prüf es bitte!«
    Für gewöhnlich brauchte man die Kursprogramme, die Michail Antonowitsch zusammenstellte, nicht zu überprüfen. Michail Antonowitsch war nach wie vor der dickste, aber auch erfahrenste Navigator der Raumflotte.
    »Ich überprüfe es später«, erwiderte Bykow und gähnte, die Hand vorm Mund,

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