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Kapitän Singleton

Kapitän Singleton

Titel: Kapitän Singleton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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an Bord war und dort mit Müh und Not wieder Aufna hme und Verzeihung gefunden hatte, waren wir ruhiger als zuvor.
Da wir jetzt, wie gesagt, eine beträchtliche Anzahl Leute und deshalb in der Lage waren, uns zu verteidigen, versprachen wir einander als erstes in die Hand, uns aus keinem Anlaß trennen zu wollen, sondern miteinander zu leben und zu sterben, kein Wild zu töten, ohne es mit den übrigen zu teilen, uns in allem durch die Mehrheit leiten zu lassen und nicht auf unserem Willen zu beharren, wenn die Mehrheit dagegen war; wir wollten einen von uns zum Kapitän ernennen, der unser Befehlshaber und Anführer sein sollte, solange es uns gefiel. Während er im Amt war, wollten wir ihm bei Todesstrafe rückhaltlos gehorchen, und alle sollten an die Reihe kommen; der Kapitän dürfe aber in keiner Angelegenheit ohne den Rat der übrigen handeln, sondern nach dem Willen der Mehrheit.
Nachdem wir diese Regeln festgelegt hatten, beschlossen wir, das Nötige zu tun, um uns Nahrung zu beschaffen und Verhandlungen mit den Einwohnern oder Eingeborenen der Insel aufzunehmen, damit sie uns versorgten. Was Lebensmittel betraf, so waren jene uns zuerst sehr nützlich, aber wir wurden ihrer schon bald müde, denn es waren unwissende, habsüchtige, rohe Menschen, schlimmer noch als die Eingeborenen aller anderen Länder, die wir gesehen hatten, und wir stellten nach kurzer Zeit fest, daß wir uns den Hauptteil unserer Nahrung mit unseren Gewehren beschaffen konnten, indem wir Rehe, anderes Wild sowie Vögel jeder Art schossen, die dort reichlich vorhanden sind.
Wir bemerkten, daß uns die Eingeborenen nicht störten und sich nicht viel um uns kümmerten; sie fragten auch nicht und wußten wohl nicht, ob wir bei ihnen blieben oder nicht, und noch viel weniger, daß unser Schiff endgültig abgefahren war und uns dagelassen hatte, wie es tatsächlich der Fall war, denn am nächsten Morgen, nachdem wir das Großboot zurückgeschickt hatten, stach das Schiff südostwärts in See und war nach vier Stunden außer Sicht.
Am folgenden Tag begaben sich zwei von uns auf einem Weg und zwei auf einem anderen ins Landesinnere, um sich umzusehen, in was für einer Gegend wir uns befanden, und wir stellten bald fest, daß das Land sehr reizvoll und fruchtbar war
– angenehm, darin zu leben, aber, wie gesagt, von einer Schar von Geschöpfen bewohnt, die kaum menschlich waren und sich in keiner Weise umgänglich machen ließen.
Wir stellten auch fest, daß es in der Gegend viel Vieh und Nahrungsmittel gab, wußten aber nicht, ob wir wagen konnten, sie uns zu nehmen, wo wir sie fanden, und obgleich wir Vorräte brauchten, wollten wir uns doch nicht ein ganzes Volk von Teufeln auf einmal auf den Hals ziehen, und deshalb erklärten sich einige unserer Leute bereit, mit ein paar von den Einheimischen, wenn möglich, zu sprechen, um herauszubekommen, wie wir uns ihnen gegenüber verhalten mußten. Elf von unseren Männern unternahmen diesen Gang, gut bewaffnet und zur Verteidigung gerüstet. Sie brachten die Nachricht zurück, sie hätten einige der Eingeborenen gesehen, die ihnen gegenüber sehr höflich zu sein schienen, aber sehr scheu und ängstlich wurden, als sie ihre Gewehre erblickten, denn offensichtlich wußten sie, was diese waren und wozu sie dienten.
Die Männer machten ihnen Zeichen, daß sie etwas zu essen wollten, und da gingen sie fort und holten ein paar Kräuter und Wurzeln sowie ein bißchen Milch; anscheinend beabsichtigten sie aber nicht, sie zu verschenken, sondern sie zu verkaufen, und erkundigten sich durch Zeichen, was unsere Leute geben wollten.
Das versetzte diese in Verlegenheit, denn sie hatten nichts zum Tauschen; einer von ihnen zog jedoch ein Messer heraus und zeigte es ihnen; es gefiel ihnen so gut, daß sie bereit waren, um seinetwillen aufeinander loszugehen. Als der Seemann das sah, wollte er sein Messer vorteilhaft losschlagen und ließ sie eine gute Weile darum feilschen, während ihm einige Wurzeln, andere Milch boten; endlich bot ihm einer eine Ziege an, und er nahm sie. Dann zeigte ihnen ein zweiter unserer Leute ein Messer, sie hatten aber nichts, was gut genug dafür gewesen wäre, und so machte einer ein Zeichen, sie wollten gehen und etwas holen; nun warteten unsere Männer drei Stunden lang auf ihre Rückkehr. Als sie kamen, brachten sie eine kleine, gedrungene, dicke Kuh, die fettes, gutes Fleisch hatte, und gaben sie ihm für sein Messer.
Der Markt hier war gut, unser Pech war jedoch, daß wir

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