Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaputt in Hollywood. Stories.

Kaputt in Hollywood. Stories.

Titel: Kaputt in Hollywood. Stories. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
Vom Netzwerk:
unterlassen und die Lautstärke zu reduzieren. Unser demokratischer Gedanke basiert schließlich auf Verständigung und Freundlichkeit. Oh, ich LIEBE es einfach, wie Bobby Kennedy seinen dicken kerligen lockigen Haarschopf so auf die eine Seite kämmt auf seinem süßen Kopf, Sie nicht auch?« »Na, du miese Schwuchtel«, sagte Margy, »hast du des halb so enge Hosen an, damit dein süßer Arsch besser rauskommt? Mein Gott, er sieht WIRKLICH lecker aus! Ich glaub, ich hätte selber Lust, dich mal zu stoßen. Ich seh euch Scheißer immer auf dem Freeway, wenn ihr euch in die Wagenfenster reinlehnt und Strafzettel austeilt, und da juckts mich jedesmal, euch in eure strammen kleinen Ärsche zu kneifen.«
Der Bulle kriegte plötzlich ein irres Glitzern in seine toten Augen. Er machte seinen Knüppel ab und patschte Margy damit hinters Ohr. Sie fiel auf den Boden. Dann legte er ihr die Handschellen an. Ich hörte dieses Klicken, und die Scheißkerle machten die Dinger IMMER zu eng. Aber wenn man sie erst mal anhatte, war es beinahe ein gutes Gefühl irgendwie STARK und bedient, und man fühlte sich wie Jesus oder sonstwas Dramatisches.
Ich hatte die Augen zu, konnte also nicht sehen, ob sie ihr einen Bademantel oder sowas anzogen. Dann sagte der Bulle, der ihr die Handschellen verpaßt hatte, zum anderen Bullen: »Ich schaff sie mit dem Fahrstuhl runter. Wir nehmen den Fahrstuhl.« Ich konnte nicht alles hören, aber ich horchte, als sie runter fuhren, und ich hörte Margy kreischen: »Oooooh, ooooooh, du Drecksack! Laß mich los, laß mich los!« Und er sagte immer wieder: »Halts Maul, halts Maul, halts Maul! Du kriegst nur, was du verdient hast! Und du hast noch garnichts gesehn! Das ... ist erst der . . . ANFANG!«
Und dann kreischte sie richtig los.
Dann kam der andere Bulle zu mir rüber. Ich machte das eine Auge einen Spalt auf und sah, wie er seinen großen schwarzen polierten Schuh auf die Matratze stellte, auf das Bettlaken. Er sah auf mich runter.
»Ist der Kerl hier schwul? Sieht mir weiß Gott wie'n Schwuler aus.«
»Ich glaub nicht, daß er einer ist. Könnte natürlich sein, 'n Weib kann er allerdings vögeln, da is alles dran.« »Soll ich ihn einbuchten?« fragte er Vicki. Ich hatte die Augen zu. Ihre Antwort ließ auf sich warten. Mein Gott, dauerte das lange. Dieser große Fuß da auf meinem Bettlaken. Die Glühbirne schien auf mich herunter. Dann sagte sie was. Endlich. »Nee, er ist... in Ordnung. Laß ihn hier.«
Der Bulle nahm seinen Fuß runter. Ich hörte, wie er durchs Zimmer ging und an der Tür anhielt. Er sagte zu Vicki: »Für deine Protektion werd ich dir nächsten Monat 5 Dollar mehr berechnen müssen. Es wird langsam ein bißchen schwierig, auf dich aufzupassen.«
Dann war er weg. Ich meine, er war draußen im Flur. Ich wartete, bis er in den Fahrstuhl stieg. Ich hörte wie er runterfuhr in die erste Etage. Ich zählte bis 64. Dann SPRANG ICH MIT EINEM SATZ AUS DEM BETT. Meine Nasenflügel bebten wie bei einem brünstigen Gre-gory Peck.
»DU LINKE FOTZE! WENN DU SOWAS NOCHMAL MACHST, BRING ICH DICH UM!«
»NEIN, NEIN,NEIN!!!«
Ich hob die Hand, um ihr in alter Frische eine zu donnern. »ICH HAB IHM GESAGT, ER SOLL DICH NICHT HOPPS NEHMEN!« kreischte sie mich an. »Hmm. Stimmt. Das muß man berücksichtigen.« Ich ließ die Hand wieder sinken. Es war noch etwas Whisky übrig, auch noch ein bißchen Wein. Ich stand auf und machte die Kette an die Tür. Wir machten das Licht aus und saßen da und tranken und rauchten und unterhielten uns über dies und jenes, ganz easy und gemütlich. Dann, wie in alten Zeiten, sahen wir wieder dem roten Pferd zu, das in rotem Neon über eine Hauswand flog und flog, downtown, Richtung Osten. Es flog und flog über diese Hauswand, die ganze Nacht, egal was passierte. So ein rotes Pferd, versteht ihr, mit roten Flügeln aus Neon. Ein geflügeltes Pferd, sozusagen. Und wie immer zählten wir mit: eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben. Es machte sieben Flügelschläge. Dann stand es wieder still. Pferd und alles. Und dann fing es wieder an. Die ganze Wohnung war in diesen roten Schimmer getaucht. Dann, wenn das Pferd aufhörte zu fliegen, wurde alles einen Augenblick lang weiß. Keine Ahnung, wieso. Wahrscheinlich ne Neonreklame unter dem roten geflügelten Pferd. Kaufen Sie dies oder kaufen Sie das, irgend ein Produkt. In diesem grellen WEISS. Naja. Wir saßen da und redeten und tranken und rauchten. Später gingen wir zusammen ins Bett. Ihre Küsse

Weitere Kostenlose Bücher