Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karibik Träume... und zwei Leichen

Karibik Träume... und zwei Leichen

Titel: Karibik Träume... und zwei Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Terbrack
Vom Netzwerk:
anderthalb.“
      „Schön da?
      Ich gab eine Art Pfeifen von mir. Sie lächelte und entblößte dabei nicht gerade schöne Zähne. „Was haben Sie dort getan? Urlaub?“
      „Arbeit. Ich war im Maschinenbau tätig.“ Ich lächelte zurück.
      „Da kommen sie bestimmt schön in der Welt `rum.“
      Ich brummelte nichtssagend.
      Grigoleit lehnte sich nach vorne. „Was haben Sie an besagtem Tag getan?“ Ich musste ihn wohl erstaunt angeguckt haben. „Wir müssen allen Möglichkeiten nachgehen“, sagte er arglos und bestimmt nicht entschuldigend.
      Die Maschine gab schnaufende Laute von sich, zum Zeichen, dass sie fertig wurde. Viel konnte sie nicht gekocht haben. Ich holte die Kanne, goss ihr und mir ein. „Sicher, dass Sie nichts möchten?“ Grigoleit schüttelte den Kopf. Ich brachte die Kanne in die Küche und setzte mich wieder.
      „Also?“
      Ich wiederholte, was ich Selbstbewusst und Buddha erzählt hatte. Grigoleit unterbrach mich gelegentlich mit einer Zwischenfrage und Krause machte sich Notizen. Sie blätterte in ihrem Block einige Seiten zurück und fragte nachdenklich: „Wer war denn dieser Thorsten Schmitt? Sie sagten, Frau Gonzalez wäre zu seiner Beerdigung gekommen.“
      „Ihr Geliebter.“ Grigoleit nickte. Hatte ich ja schon gesagt. „Sie hatten sich in Venezuela während der Montage kennengelernt.“
      „War wohl eine große Liebe, was? Ich meine, wenn sie, mal eben, nur für ein paar Tage herüberkommt. … Muss sie doch auch eine Stange Geld gekostet haben.“ Frau Krause war wohl ganz gerührt von so viel Romantik.
      Ich zuckte die Achseln. Scheint so, nicht?
      Grigoleit schaltete sich wieder ein. „War er verheiratet?“
      Ich lehnte mich mit meinem Kaffeepott in der Hand zurück. „War er. … Und es gefiel seiner Frau gar nicht, dass seine Geliebte hier war.“
      „Kann ich mir vorstellen“, sagte Grigoleit.
      „Allerdings…“
      „Ja?“
      „Allerdings war es ihre eigene Schuld, dass sie hier auftauchte. Sie bat mich Ali, Frau Gonzalez, zu informieren.“
      Krause schüttelte den Kopf. Konnte sie nicht verstehen.
      Na ja, war mir ja auch nicht anders gegangen. „Fragen Sie mich nicht, was sie dazu getrieben hat.“ Ich sah in meine Tasse. Fast leer. „Sie hat ganz sicher nicht damit gerechnet, dass sie alles stehen und liegen lässt und von jetzt auf gleich einen Flug bekommt.“
      „Kannten sich die beiden?“
      „Sie hatten ein paar Mal miteinander telefoniert. Offiziell war sie ja Thorsten´s Sekretärin. Und möglich, dass sie ein Foto von Ali gesehen hat.“ Ich schüttete den Rest Kaffee in mich hinein und stand auf um Nachschub zu holen. Ich hob die Tasse in Krause´s Richtung. Sie verneinte. Umso besser. Viel war nicht mehr da. Aus der Küche rief ich: „Wissen Sie, ich kann mir schon vorstellen, dass sie wissen wollte, mit wem ihr Mann zu tun hatte. Speziell, wenn es eine Frau ist.“ Ich goss mir ein und schaltete die Maschine aus.
      „Wie ist sie dahintergekommen?“
      Ich lehnte mich an den Türpfosten. „Da müssten Sie sie selbst fragen. Thorsten hatte mir keine Details gesagt. Er sagte nur irgendwann, dass Carla Bescheid wüsste.“
      „Wann war das?“
      Ich überlegte. „Ist schon einige Zeit her. Genau weiß ich es nicht mehr. Ich bin davon ausgegangen, dass das Thema dann ad acta gelegt wurde, weil er `eh nicht mehr drüben war und weil sowieso Schluss war.“ Ich setzte mich wieder. „Außerdem blieb sie bei ihm. Schmiss ihn nicht ´raus, oder was. Für mich Anzeichen genug, dass sie ihm vergeben hatte.“
      „Glauben Sie, dass Frau Schmitt etwas mit dem Tod von Frau Gonzalez zu tun haben könnte?“
      Ich sah zu Krause. Die schrieb eifrig mit. Konzentriert auf ihre Notizen schauend. „Kann ich mir nicht vorstellen. Klar war sie sauer, dass Ali plötzlich hier war. Aber…. Nein! Kann ich mir nicht vorstellen. Nicht die Carla, die ich kenne.“ Warum sagte ich den beiden nicht, dass ich Carla am Nachmittag noch einmal gesehen hatte? Irgendetwas in mir sträubte sich dagegen. Wollte ich sie schützen? Sie hatte wahrlich genug mitgemacht. Und nun noch eine polizeiliche Untersuchung?
      „Sie glauben, dass Frau Gonzalez Selbstmord begangen haben könnte?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Grigoleit zog eine Augenbraue hoch. „Sie waren so sicher vorhin. … Mich interessiert Ihre Meinung.“
      „Ist das Naheliegende, nicht? … Das, was einem zuerst durch den Kopf geht.

Weitere Kostenlose Bücher