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Karibik Träume... und zwei Leichen

Karibik Träume... und zwei Leichen

Titel: Karibik Träume... und zwei Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Terbrack
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nicht. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ein Unfall, ja. Unzurechnungsfähig aufgegabelt, oder so was, ja. Aber tot, nein.
      „Erzählen Sie.“ Meine Stimme war rau. Ich griff nach einer Zigarette. Meine Hand zitterte.
      „Sind Sie ok? Oder sollen wie Ihnen einen Arzt rufen?“ fragte Grigoleit. Dabei kniff er die Augen zusammen.
      Ich schüttelte den Kopf. „Ist schon in Ordnung. – Ich könnte einen Kaffee gebrauchen. Sie auch?“
      Krause nickte, Grigoleit schüttelte den Kopf. Ich stand gemeinsam mit ihr auf. „Ich mach das schon, wenn Sie mir sagen, wo alles steht.“ Chance für sie sich in der Küche ungestört umzusehen? Egal, ich hatte ja nichts zu verbergen.
      „Danke, Frau Krause.“ Ich ließ mich wieder in den Sessel fallen. „Im Schrank unter der Kaffeemaschine ist alles.“ Sie ging an mir vorbei und verschwand.
      Grigoleit nahm ein Zigarettenetui aus seiner Weste. Klappte es auf und fingerte eine Selbstgestopfte heraus. Er ließ das Etui zuschnappen und griff nach meinem Feuerzeug. Nebenan schlugen Schranktüren. Er begann zu reden. „Ich mache es kurz. Heute Morgen haben Kinder eine schwarze Umhängetasche gefunden. Sie trieb im Kanal, nahe der Schleuse. In der Tasche befand sich ein venezolanischer Reisepass. Daraufhin haben wir dort angefangen zu suchen. … Einer unserer Taucher fand schließlich eine weibliche, ähem, … Person, auf die Ihre Beschreibung passte. … Glücklicherweise haben die dort einen Fingerabdruck im Pass. Den konnten wir so weit rekonstruieren, dass ... „ er sah mich durch den Qualm an. „Lassen wir den Rest.“ Er legte das Feuerzeug zurück.
      „Hat sie sich umgebracht.“ Ich schüttelte fassungslos den Kopf. „Erst Thorsten, dann sie.“
      „Wer ist Thorsten?“ Er setzte ein freundliches Gesicht auf. Fragte ganz teilnahmslos. Wohl, um die Spannung aus der Situation zu nehmen.
      „Thorsten Schmitt. Ihr Geliebter. Es war seine Beerdigung zu der sie hier hingekommen ist.“
      Grigoleit runzelte die Stirn. „Hm. Wir können ein Fremdverschulden noch nicht ausschließen. Das wird die…“ er verstummte.
      Ich vervollständigte seinen Satz, „…Obduktion zeigen.“ Langsam wurde mein Puls wieder normal. Ich streifte die Asche ab. „Sie brauchen nicht zu mitfühlend sein, Herr Grigoleit. Frau Gonzalez ist eine Bekannte. …Nicht meine Freundin.“ Er sah sich im Raum um. Sein Blick blieb am Bettzeug hängen. Ich folgte seinem Blick. „Ich habe sie hier für die paar Tage wohnen lassen, mehr nicht.“
      „Aha.“
      Kaffeegeruch waberte durch das Wohnzimmer. Frau Krause kam zurück und setzte sich neben Grigoleit. „Gleich fertig.“
      Ich verzog einen Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. „Danke.“
      „Wie geht es jetzt weiter?“ Ich stand auf. „Tschuldigung, ich hole mal eben Tassen.“ Ich sah sie fragend an. „Milch, Zucker?“
      „Süßstoff, wenn Sie haben.“
      „Hm, hm.“ Ich ging in die Küche, griff das Benötigte und trug es in´s Wohnzimmer.
      „Die Obduktion wird uns Hinweise geben, ob eine Straftat vorliegt. Wenn die Staatsanwaltschaft die Leiche freigibt,…Wir haben schon mit den venezolanischen Behörden Kontakt aufgenommen.“ Grigoleit drückte die Zigarette aus.
      „Hat Frau Gonzalez Angehörige?“ Frau Krause hatte einen Block gezückt.
      „Ich weiß von einem Ex-Mann, der jetzt in Mexiko lebt.“ Ich legte den Kopf schief. Überlegte. Ich starrte zum Fernseher. Da könnte ich auch mal wieder Staub wischen. Natürlich. „Es gibt noch einen Bruder. Der war damals bei ihr.“ Ich lehnte mich nach vorne. „Wie hieß der noch?“ Ich überlegte. Fiel mir nicht mehr ein. Hatte Thorsten eigentlich je seinen Namen erwähnt? Ich schüttelte den Kopf. „Nee, sorry, weiß ich nicht mehr.“ Ich sah von einem zum anderen. Ein bisschen resignierend sagte ich: „Vermutlich hat sie die üblichen hunderttausend Cousins und Cousinen. … Aber fragen Sie nicht nach Namen. Da muss ich passen.“
      „Kinder? Eltern?“ Sie blickte auf.
      „Keine Ahnung. Wirklich! Keinen blassen Schimmer.“
      „Sie wissen nicht viel von ihr.“
      „Wir standen uns nicht nahe. Wir waren flüchtig bekannt.“
      „Und trotzdem haben Sie sie hier wohnen lassen?“
      „Ist so in dem Land aus dem sie kommt. Man hilft sich gegenseitig, wo man kann.“
      „Sie waren dort?“
      Ich nickte.
      „Wie lange?“
      „Alles zusammen..“, ich rechnete im Kopf, „…ein gutes Jahr. Fast

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