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Karl der Dicke beißt sich durch

Karl der Dicke beißt sich durch

Titel: Karl der Dicke beißt sich durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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Preise, du. Die hauen lieber noch ‘ne fünfzigprozentige Mehrwertsteuer drauf und ein paar Mark Schmutzzulage und präsentieren dir dann eiskalt die Rechnung. Nee, du, bei denen kannste dir den Mund fusselig reden, die geben dir keinen Pfennig Nachlaß.“
    „Egon ist mal wieder oberschlau!“ rief Karl verärgert. „Er tut, als ob er jede Woche für ein paar Großbrände bezahlen müßte. Mensch, wir können doch wenigstens fragen, ob sie es in diesem besonderen Fall nicht ‘n paar Mark billiger machen!“
    „Witzbold!“ sagte Egon. „Hast du schon mal was von Festpreisen gehört? Du bist doch hier nicht im Orient, wo du feilschen kannst!“
    „Dennoch sollten wir mal zur Feuerwehr fahren“, rief Guddel. „Da wird man uns wenigstens verraten können, was so ein Einsatz kostet.“
    „Offizier hat gesagt, kostet viel Geld“, sagte Teresa, „sehr viel Geld!“
    „Ja, ja“, rief Guddel, „aber wieviel? Hundert Mark? Tausend Mark? Fünftausend Mark? Danach können wir uns doch ganz unverbindlich erkundigen.“
    „Meine ich auch“, stimmte Karl zu, „und am besten gleich jetzt, damit wir Teresa genau erzählen können, womit sie zu rechnen hat. Vielleicht ist es ja gar nicht alle Welt, und sie macht sich umsonst Gedanken!“
    „Heute ist Sonntag“, wandte Egon ein, „da ist bei der Feuerwehr niemand anzutreffen.“
    „Ach, nee, du Scherzbold“, rief Karl. „Wenn es sonntags irgendwo brennt, muß wohl jeder selbst löschen mit dem Gartenschlauch, was?“ Und zu dem Mädchen gewandt: „Paß auf, Teresa, wir jetzt fahren zur Feuerwehr, fragen Offizier, wieviel kostet Feuer, verstehst du? Dann wir kommen zurück und sagen dir alles.“
    Teresa nickte.
    „Ich dir liebe sehr“, flüsterte sie leise. „Du immer weißt, wie Teresa helfen.“
    Auf dem Weg zur Feuerwehr führte Karl das Rad von Guddels Mutter und verzichtete darauf, Egon oder Guddel als Aufpasser vorneweg fahren zu lassen.
    „Wenn ich einen Streifenwagen sehe, werfe ich die Karre einfach hin“, sagte er.
    Auf der Feuerwache waren die Tore geschlossen. Aber im Büro, in das man durch große Glaswände hineinsehen konnte, saßen zwei Männer in Uniform.
    Die Jungen traten in den Flur und klopften an die Scheibe. Da öffnete einer der Männer das Schiebefenster, erwiderte ihren Gruß und fragte doppelsinnig: „Na, Jungs, wo brennt’s denn?“
    „Nirgends“, antwortete Karl schnell, „es hat gebrannt! Oder noch besser, es könnte ja mal brennen, und darum sind wir hier.“
    „Wie bitte?“ fragte der Mann. „Ihr seid hier, weil es mal brennen könnte? Wie darf ich das denn verstehen?“
    „Och, so ganz allgemein“, rief Egon und trat Karl auf den Fuß. „Wir sind nämlich an ihrem ganzen technischen Zirkus hier mächtig interessiert.“
    „Ja“, bestätigte Guddel. „Vielleicht gehen wir später auch mal zur Feuerwehr, und darum hätten wir Sie gerne ‘n bißchen was gefragt.“
    „Ah, so ist das“, sagte der Feuerwehrmann. „Das hört man gern. Nachwuchs können wir immer brauchen. Was wollt ihr denn wissen?“
    „Hm“, begann Karl, „besonders bewegt uns die Frage, wer das eigentlich alles bezahlt, was Sie so tun. Ich meine, wenn Sie mit so ‘nem riesigen Wagen mit zwanzig, dreißig Mann drauf durch die Straßen sausen, stundenlang Wasser auf ein brennendes Haus spritzen oder die Leute da haufenweise ins Sprungtuch hüpfen lassen, dann entstehen doch Unkosten. Und die müssen doch bezahlt werden! Ich kann mir nicht denken, daß sie das ganz umsonst machen, nur so aus Spaß an der Sache.“
    Der Feuerwehrmann sah Karl erstaunt an.
    „Also wißt ihr“, sagte er, „wir sind es ja gewohnt, daß Kinder uns die unmöglichsten Fragen stellen, sie wollen wissen, wieviel Sprossen die langen Leitern haben, wie schnell sich ein Feuerwehrmann anziehen kann, wenn er nachts aus dem Bett geholt wird, und ob er dann seinen Schlafanzug unter der Uniform anbehält; aber nach dem Preis für eine Löschfahrt hat noch nie jemand gefragt.“
    „Dann wird’s aber Zeit, daß es endlich mal jemand tut!“ rief Guddel. Und Egon ergänzte: „Sie müssen wissen, daß wir so etwas wie einen Forschungsauftrag haben, von unserer Schule. Wir sollen gerade diese ausgefallenen Fragen klären, weil die wirtschaftspolitisch so ungeheuer wichtig sind.“
    „Ja“, rief Karl eifrig, „wenn die Feuerwehr zuviel Kosten verursacht, dann muß die Menschheit oder sagen wir mal das Volk sich überlegen, ob man nicht in Zukunft mit weniger Bränden

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