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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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einmal einen Fuß nach Venedig, finde ich dich, und nichts und niemand wird dich dann retten können. Schaust du ein anständiges Mädchen auch nur an, kommst du nicht so glimpflich davon.«
    Er hatte gute Lust gehabt, ihn doch noch in die Hölle zu befördern, hätte Pietro nicht den Arm in der Schlinge getragen – aber ein Mann vergriff sich nicht an einem Feigling, der sich nicht wehren konnte.
    „Große Töne spucken konntest du schon immer.« Pietro stieß ihn zur Seite und ging an Bord.
    Eine Heirat zwischen Claudia und einem Foscati kam danach nicht mehr in Frage. Sie war nicht mehr aus dem Haus gegangen, und wenn Amadeo sie gesehen hatte, waren ihre Augen stets verweint gewesen. Zwei Monate hatte es gedauert, bis ihr Vater ein Kloster auf Sizilien fand, das sie aufnahm, und zum allergrößten Unglück stellte sich auch noch heraus. dass sie schwanger war. Amadeo hatte weder sie noch das Kind je wieder gesehen, aber von seinem Onkel gehört, dass sie im Kloster bald nach der Geburt ihres Babys gestorben sei. Mehr als genug Kummer hatte Pietro Zianello über die Bragadins gebracht, und Amadeo hatte sich wieder und wieder gefragt, wie er sich in dem Kerl so hatte täuschen können.
    Bis heute war Pietro Venedig fern geblieben. Amadeo knirschte mit den Zähnen. »Wo hast du ihn gesehen, Carlo?«
    »Ich gar nicht. Aber Dandolo Terza-Correr hat ihn gesehen und es mir erzählt. Er soll zum Gefolge des Kardinals Benotto gehören.«
    »Das rettet ihn auch nicht!«
    Amadeo wollte losstürzen, den Verhassten suchen und seine Hände um dessen Hals legen. Carlo hielt ihn zurück. Er wollte sich losreißen, aber Bernardo kam hinzu. Gemeinsam hielten sie ihn fest, und gegen ihre vereinten Kräfte hatten er keine Chance.
    »Beruhige dich.« Carlo musste die Worte mehrmals wiederholen, ehe sie zu ihm durchdrangen. »Du kannst nicht jemanden aus dem Gefolge eines Kardinals erschlagen, wenn sich selbiger Kardinal zu Verhandlungen mit dem Dogen in Venedig aufhält. Pietro Zianello soll ja in Rom Karriere gemacht haben, der Kardinal hat ihn zu seinem Sekretär ernannt, und er besteht darauf, ihn immer um sich zu haben.«
    »Ich werde ihn wie eine Laus zerquetschen. Das habe ich bei Gott geschworen.«
    »Und damit einen Krieg zwischen Venedig und dem Kirchenstaat heraufbeschwören. Denk nach, Mann«, fuhr ihn Bernardo mit schneidender Stimme an.
    Das wirkte endlich. Der rote Nebel vor Amadeos Auge verzog sich. Die Freunde hatten recht und dennoch … »Wenn er sich dem Palazzo Bragadin auf weniger als tausend Schritt nähert, töte ich ihn. Kardinal Benotto hin oder her.«
    »Dann sollte er auf der Terraferma überwintern«, sagte Carlo trocken. »Vergiss den Mann einfach – wenigstens für heute. Lasst uns was trinken und nach hübscher Gesellschaft Ausschau halten.« Er hakte Amadeo unter.
    Sie meinten es gut mit ihm, wollten ihn ablenken, aber nach seinem Pech bei der Schäferin und dem Wissen um Pietros Anwesenheit in Venedig war ihm die Lust an Wein und Weibern vergangen. Er verabschiedete sich von den Freunden.
    »Aber dass du Zianello in Ruhe lässt«, rief ihm Carlo hinterher.
    Amadeo antwortete mit einer wegwerfenden Geste.

Kapitel 3
     
    Die Zungenspitze schaute zwischen ihren Lippen hervor. Breitbeinig und wie ein Junge gekleidet stand Giuliana vor einer Staffelei und betrachtete das darauf stehende Bild. Ludovico Bragadin hatte das Bild geschickt, es sollte als Vorlage für das Mosaik dienen. Ihr Vater sollte im Palazzo Bragadin den Treppenaufgang bis zum ersten Obergeschoss und dort die Wände bis zur halben Höhe mit Mosaiken verzieren. Das Bild zeigte einen sich in der Ferne im Dunst verlierenden Weg zwischen Zypressen. Der Himmel war strahlend blau, das Gras grüner als grün, Bäume, Büsche, Blumen blühten um die Wette, und alles erstrahlte im glänzenden Sonnenlicht. Es war alles zu lieblich und süß, als dass es interessant sein konnte. Giuliana gefiel das Bild nicht – zu beliebig war das Motiv. In Verona hatte ihr Vater ähnliche Mosaiken an die Wände mehrerer Häuser geklatscht. Venedigs Patriziern hatte sie mehr Geschmack zugetraut.
    Sie setzte sich auf einen Hocker an den hohen Arbeitstisch. Dort lagen mehrere große Bögen Papier, angegraut und die billigste Sorte, die zu kaufen war. In verkleinertem Maßstab waren dort das Treppenhaus und der Flurbereich des ersten Stocks aufgezeichnet. Giuliana nahm einen Kohlestift. Sie tastete nach einer Locke im Nacken, um sie um ihren linken Zeigefinger zu

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