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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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mitgegeben worden. Ein Karpatianer kann nicht anders als für das Wohlergehen seiner Gefährtin zu sorgen.«
    Mikhail, schaltete Raven sich ein. Sie wird zu sehr unter Druck gesetzt. Lass das nicht zu!
    Sie ist für uns alle zu wichtig. Wir brauchen sie stark und gesund, damit sie Jacques kontrollieren kann, bis er geistig völlig wiederhergestellt ist. Niemand von uns kann das übernehmen. Wir wollen uns nicht gezwungen sehen, ihn zu vernichten. Letzten Endes würde sie sich entscheiden, ihm zu folgen, und dann würden wir sie auch verlieren. Wie du siehst, 292

    gilt ihr erster Gedanke Jacques und nicht sich selbst. Sie würde ihm ganz sicher folgen. Wir müssen so handeln, Raven. Es tut mir leid, dass es dir Kummer bereitet.
    Jacques neigte den Kopf, um seine Lippen warm und zärtlich an Sheas Schläfe zu legen. Seine Arme schlossen sich um sie und zogen ihren widerstrebenden Körper eng an sich. »Shea, ich glaube, der Heiler hat recht.«
    Ich kann nicht fassen, dass du mich so verrätst. Du stellst dich auf ihre Seite! Warum, Jacques? Du schuldest mir etwas mehr Respekt.
    Weil ich ohne dich viel zu gefährlich für die Welt bin. Weil das, was ich für dich empfinde, weit über menschliche Liebe hinausgeht. Jacques hob mit einem Finger ihr Kinn und zwang sie, seinem Blick zu begegnen. Sofort spürte sie, wie er sie mit seinem Willen zum Nachgeben zwingen wollte. Sie verlor sich in den Tiefen seiner Augen. Er murmelte etwas in ihrem Kopf,einen leisen Befehl, dem sie sich zu widersetzen versuchte. Du wirst nehmen, was der Heiler anbietet.
    Gregori kam bereits näher und verstärkte mit seiner leisen Stimme den Druck hinter Jacques' Worten. Er ritzte mit den Zähnen behutsam sein Handgelenk auf und hielt es Shea hin. Der Geruch nach Blut war überwältigend und steigerte ihren schrecklichen Hunger. Jacques'
    Handfläche lag an ihrem Hinterkopf und drängte sie unaufhaltsam näher zu der Flüssigkeit des Lebens, dem uralten heilenden Blut, das ihrem Körper Kraft geben würde.
    »Sie hat einen starken Willen, Jacques«, warnte Gregori ihn leise. Shea wehrte sich gegen ihr Verlangen zu trinken. Das schwere Blut, das in ihren ausgehungerten Körper floss, schwächte ihren 293

    Widerstand nicht, sondern machte sie stärker. Gregori konnte sehen, dass Jacques innerlich ins Schwanken geriet, als er spürte, wie Shea gegen den Zwang ankämpfte. Jacques mochte geistig verwirrt sein, vielleicht war er zeitweise sogar verrückt, aber seine Gefühle für Shea waren stark und gesund. Der Heiler senkte bewusst seine Stimme und gebrauchte ihren reinen Klang, um Jacques so in seinem Entschluss zu bestärken. »Unsere Frauen sind nur noch wenige, doch sie sind die einzige Hoffnung für unser Volk. Der sicherste Weg, unser Volk auszulöschen, ist, unsere Frauen zu töten. Sie müssen ständig bewacht werden.
    Die Attentäter sind in unser Land zurückgekehrt. Die Erde selbst stöhnt unter ihren Schritten.«
    »Shea hat sie gesehen.« Jacques ließ Mikhail, der langsam näher kam, nicht aus den Augen. Er traute dem Mann, der Shea beinahe erwürgt hätte, immer noch nicht.
    »Zwei Mal hätten sie Shea fast erwischt.«
    »Trink, Jacques. Ich gebe dir mein Blut genauso bereitwillig, wie du mir früher oft deines gegeben hast.«
    Mikhail schlitzte sein Handgelenk auf und hielt es seinem Bruder hin.
    In dem Moment, als die reine Fülle durch Jacques'
    Kehle floss, riefen der Geschmack und das Gefühl neuer Kraft eine Flut von Erinnerungen wach: Mikhail, wie er lachte und Jacques spielerisch von einem Ast stupste.
    Mikhail, wie er sich vor ihn duckte, um ihn vor einem Vampir mit braunen, fleckigen Zähnen und langen, messerscharfen Krallen zu schützen. Mikhail, wie er Ravens leblosen Körper in den Armen hielt... Blut, das in Strömen floss, Himmel und Erde, die rings um sie aufbrachen, Mikhail, der Jacques hoffnungslos ansah, 294

    entschlossen, das Schicksal seiner Gefährtin zu teilen.
    Jacques' Blick richtete sich abrupt auf Mikhails Gesicht, untersuchte es Stück für Stück. Dieser Mann war ein Führer, ein gefährliches, mächtiges Raubtier, das die Geschicke ihrer aussterbenden Rasse durch Jahrhunderte voller Gefahren gelenkt hatte. Jemand, dem eine Persönlichkeit wie Gregori folgte. In Jacques regte sich etwas - der Wunsch, diesen Mann zu beschützen, ihn abzuschirmen. Mikhail.
    Mikhails Kopf fuhr hoch. Im Geist hatte er das Echo seines Namens klar und deutlich vernommen. Einen Herzschlag lang war der vertraute Verbindungspfad

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