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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Erinnerung an seine Fähigkeiten.
    »Für uns ist es normal, mein Liebes. Wir können eine andere Gestalt annehmen, wann immer wir wollen.«
    Sie verzog das Gesicht. »Du meinst, all diese gruseligen Geschichten sind wahr? Die Geschichten von Ratten und Fledermäusen und schleimigem Gewürm?«
    »Warum sollte ich schleimiges Gewürm sein wollen?«
    Jetzt lachte er laut und unbekümmert. Das Geräusch verstörte ihn, als könnte er sich nicht erinnern, jemals laut gelacht zu haben.
    »Sehr witzig, Jacques. Ich freue mich, dass du das so amüsant findest. Diese Leute haben sich buchstäblich aus dem Nebel heraus materialisiert, wie in einem Film.« Sie stupste ihn an. »Erkläre mir das!«
    »Seine Gestalt zu verändern, ist leicht, wenn du stark bist. Als ich sagte, dass wir mit dem Wolf laufen, habe ich es wörtlich gemeint. Wir laufen mit dem Rudel. Wir können mit der Eule fliegen und zu Luft werden.« Er strich ihr nasses Haar zurück, das ihr ins Gesicht fiel.
    »Warum ist dir nicht kalt?«
    Shea setzte sich auf und sah ihn erstaunt an. Ihr war tatsächlich nicht kalt. Erst jetzt, da sie darüber nachdachte, begann sie zu frösteln, aber vorher hatte sie nicht gefroren. »Ja wirklich, warum nicht?«
    »Karpatianer können ihre Körpertemperatur selbstständig regulieren. Auch Sinnestäuschungen sind 315

    leicht zu beherrschen. Wir müssen keine Kleidung kaufen, es sei denn, wir wollen es. Wir achten meistens sorgfältig darauf, uns wie Menschen zu verhalten.« Er küsste sie auf den Scheitel. »Du kannst so tun, als wäre dir kalt, wenn dir dabei wohler ist.«
    »Mir gefallt die Vorstellung nicht, hier zu bleiben, Jacques, so nahe bei den anderen. Ich habe das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Aber vielleicht liegt es nur daran, dass ich es nicht jeden Tag erlebe, wie Leute zu Nebel werden. Vielleicht sollten wir noch eine Weile bleiben und ein paar Dinge von ihnen lernen.«
    »Ich kann dir beibringen, wie man eine andere Gestalt annimmt.« Er klang verärgert.
    Shea hauchte einen Kuss an seinen Hals. »Das will ich auf gar keinen Fall lernen! Ich bin immer noch dabei, mich daran zu gewöhnen, mein Leben und meinen Körper mit jemand anders zu teilen. Aber falls ich je den Wunsch haben sollte, eine Ratte oder sonst was zu sein, verspreche ich dir, dass nur du es mir beibringen darfst.
    Ich rede jetzt von anderen Sachen, zum Beispiel davon, wie es der Heiler geschafft hat, dass du so schnell gesund geworden bist.«
    Jacques unterdrückte seinen Protest schnell. Sie klang richtig aufgeregt, nicht verängstigt. Der Gedanke, ein anderer Mann könnte in ihrer Nähe sein und mit ihr Zeit verbringen, gefiel ihm gar nicht. Aber sie war eine Heilerin, und sie konnte viel von Gregori lernen. Er wollte, dass sie glücklich war.
    Er forschte in seinen Erinnerungen. Gregori, der Dunkle. Uralt und mächtig. Ein Einzelgänger. »Er ist immer allein.« Karpatianer sprachen nur leise von seiner Macht und nannten selten seinen Namen. »Der Heiler ist 316

    ständig auf der Suche und zieht von einem Ort zum anderen. Er bleibt nicht bei uns. Niemand ist gefährlicher als er, aber keiner ist so entschlossen wie er, unsere Art zu erhalten. Mikhail ist sein Freund. Sie verstehen und respektieren einander.«
    Shea kuschelte sich Schutz suchend an Jacques. »Ich kann kaum glauben, dass du dich an all das erinnerst.
    Das ist erstaunlich, Jacques. Hast du Kopfschmerzen?«
    Obwohl er den Kopf schüttelte, rieb er sich die Stirn.
    Tatsächlich wütete ein bohrender Schmerz in seinem Geist. Aber für sie konnte er alles ertragen. »Sein einziger Schüler war nur ein halbes Jahrhundert jünger als Gregori und Mikhail. Er unterschied sich im Aussehen von den anderen. Er war ein Einzelgänger wie Gregori und wie er auf der Suche nach Wissen. Er sprach die meisten Sprachen wie ein Einheimischer und hat in vielen Armeen als Soldat gedient. Er war groß und breitschultrig, mit derselben kräftigen Statur wie Gregori.
    Sein Haar war lang und blond, was bei unserem Volk sehr selten ist. Seine Augen waren Gold, reines Gold.
    Gregori erlaubte ihm, die Kunst des Heilens von ihm zu lernen. Sie sind während einer ganzen Reihe von Jahren immer wieder zusammen gesehen worden.«
    »Wer ist er? Lebt er noch?« Shea war fasziniert.
    »Er hieß Aidan, und er hatte einen Zwillingsbruder. Er hat oft mit uns gejagt.« Sein Kopf hämmerte, als würde er explodieren, wenn er nicht aufhörte.
    »Und was habt ihr gejagt?« Shea wartete mit angehaltenem Atem auf

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