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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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für alle Zeiten galt.
    Seine Finger strichen über ihr Kinn und ließen Flammen über ihr Rückgrat züngeln. Sein Daumen berührte ihre Unterlippe, und Verlangen regte sich in ihr.
    Du gehörst zu mir, Shea. Wir sind zwei Hälften eines Ganzen.
    Du bist das Licht in meiner Dunkelheit. Ich mag gestört sein, vielleicht sogar verrückt, doch in meinem Herzen und meiner Seele weiß ich, dass ich ohne dich nicht existieren kann. Seine Lippen strichen hauchzart über ihre Lider. »Ich bin nicht so leicht umzubringen, kleiner Rotschopf, und ich gebe nicht her, was mir gehört. All diese Jahre Höllenqualen zu erleiden, hat mir eine Willenskraft gegeben, die ihresgleichen sucht.«
    Sie schmiegte ihr Gesicht an ihn, denn sie brauchte seine tröstende Nähe. »Wir sind so weit voneinander entfernt, Jacques, in jeder Beziehung. In der Hitze der Leidenschaft ist es leicht zu sagen, dass alles gut wird, aber zusammen zu leben, könnte sich als extrem schwierig erweisen. Wir sind so verschieden.«
    Einen Arm um ihre Taille gelegt, drängte er sie weiter in den schwachen Schutz der Bäume. Der Regen prasselte auf sie herunter und durchnässte sie. Dunkle, schwere Wolken türmten sich über ihnen am Himmel, aber Jacques konnte trotzdem die ersten Nadelstiche der Sonne spüren, als sie über die Wolken zu steigen begann.
    Das frühe Morgenlicht verunsicherte ihn immer. Es 346

    machte ihm eindringlich bewusst, wie verwundbar er war. Er setzte seine dunkle Brille wieder auf und ging mit schnellen, langen Schritten weiter. Wenn Shea nur mehr Nahrung von dem Heiler angenommen hätte, könnten sie beide eine andere Gestalt annehmen und im Handumdrehen bei der Hütte sein.
    Jacques wusste, dass Shea geglaubt hatte, ihre geistige Blockade wäre stark genug, um ihn aus ihren Gedanken auszuschließen, doch er konnte sie nie ganz loslassen.
    Ein Teil von ihm blieb immer in ihrem Bewusstsein, still wie ein schwacher Schatten, aber trotzdem vorhanden.
    Sie hatte stets davon geträumt, ein Kind zu haben und ihm all die Liebe zu schenken, die sie selbst nie bekommen hatte. Jetzt glaubte sie, dass keine Hoffnung mehr darauf bestand. Einmal ein Baby zu bekommen, war ihr sehr wichtig gewesen, doch Gefährten konnten einander nicht belügen, genauso wenig, wie sie einander betrügen konnten. Er konnte nur beten, dass er den Tod sofort, ohne Bedenken und Zweifel, wählen würde, falls Shea etwas zustieß. Jacques fürchtete, andernfalls zu dem Monster zu werden, das ganz dicht unter der Oberfläche in ihm lauerte, ein Monster, wie es weder Menschen noch Karpatianern je begegnet war. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm, und nur Shea stand zwischen ihm und dem Rest der Welt.
    Für sie gab es keine Möglichkeit, das Band zwischen ihnen zu zerreißen. Das sagte ihm sein Instinkt mit untrüglicher Sicherheit, und dieses Wissen schenkte ihm einen gewissen Trost. Der Zorn, der immer so nahe und so tödlich war, war einstweilen gezähmt. Solange Shea bei ihm war.
    Aber jetzt musste er Byron finden, das war er dem 347

    Karpati-aner schuldig. Der innere Drang, ihm zu helfen, war so stark, so übermächtig, als erinnerte sich irgendetwas tief in seinem Inneren an ihre Freundschaft.
    Er hätte Shea in Trance versetzen und dafür sorgen sollen, dass sie schlief, während er sich um diese Angelegenheit kümmerte, aber die Wahrheit war, dass er es einfach nicht ertrug, von ihr getrennt zu sein, und dass er sie in seiner Nähe haben wollte, wo er sie beschützen konnte. Und er wollte sie glücklich machen. Frauen!
    Shea hörte seinen gereizten Ausruf klar und deutlich.
    Ein kleines Lächeln spielte um ihre Mundwinkel.
    »Kompliziere ich etwa dein Leben, Jacques?«, fragte sie erwartungsvoll.
    Er blieb so unvermittelt stehen, dass sie fast gestürzt wäre. Jacques fing ihr nasses Haar mit einer Hand ein und bog ihren Kopf so weit zurück, dass der Regen wie Honig über ihre weiche Haut lief. »Ehrlich gesagt, Shea, du weckst so viele Gefühle in mir, dass ich manchmal nicht weiß, ob ich es aushalten kann.« Sein Mund fand fast blindlings zu ihrem und küsste sie verzweifelt und so hungrig, als wollte er sie verschlingen. Nichts darf dir jemals zustoßen! Seine Hände bohrten sich in ihre Haut, sein Körper war steif vor Anspannung, und in seinem Inneren herrschte ein wirbelndes Chaos aus Angst, Entschlossenheit und Hunger.
    Fast ohne zu überlegen, reagierte Shea rein instinktiv, indem sie ihre schlanken Arme um seinen Hals legte und sich weich und nachgiebig an

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