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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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seinen muskulösen Körper schmiegte. Ihr Inneres war ruhig und voller Liebe, ein warmer, sicherer Zufluchtsort für seinen gefolterten, zerrissenen Geist. Sie küsste ihn leidenschaftlich; sie legte alles, was sie an Liebe und Unterstützung hatte, in diesen 348

    Kuss. Irgendwann hob er widerwillig den Kopf und legte seine Stirn an ihre.
    »Mir wird nichts zustoßen, Jacques. Ich glaube, du leidest an Verfolgungswahn.« Sie zerzauste sein Haar, als wäre er ein kleiner Junge, und warf ihm ein verschmitztes Lächeln zu. »Haben Karpatianer auch Psychiater?«
    Er lachte leise, obwohl es ihn selbst erstaunte, dass er dazu imstande war, nachdem er gerade eben so furchtbare Angst um sie gehabt hatte. »Du bist so respektlos, wie eine Frau nur sein kann.«
    »Ich bin nicht irgendeine Frau, du Dummerchen, ich bin Ärztin und noch dazu eine ganz hervorragende. Alle sagen das.«
    »Ach ja?« Er hielt sie fest in seinen Armen und wünschte, er könnte sie in seinen Körper nehmen.
    »Wird das nicht zu viel für dich, Jacques? Diese furchtbaren Männer wiederzusehen, meine ich? Bist du sicher, du schaffst das schon?«
    Er hob den Kopf, damit sie das bösartige Lächeln nicht sah, das seine eisigen schwarzen Augen nicht erreichte.
    »Ich freue mich darauf, unsere Bekanntschaft zu erneuern.«
    Shea rührte an sein Denken und fand dort eine tiefe Genugtuung bei dem Gedanken an die bevorstehende Konfrontation, aber Jacques war zu stark, um sie die Wut und den Hass sehen zu lassen, die ihn erfüllten und das Verfangen nach gewaltsamer Rache heraufbeschworen.
    Shea war eine Heilerin, eine warmherzige Frau, die sich das Böse, das er erlebt hatte und das in ihm selbst lebte, nicht einmal annähernd vorstellen konnte.
    Shea nahm seine Hand und verschlang ihre Finger fest 349

    mit seinen. Sie würde vielleicht nie ein Kind haben, aber sie hatte Jacques. Sie wünschte, er wäre weit weg von Schmerzen und Leid, weit weg von Menschen oder Tieren, die versuchen könnten, ihn erneut zu vernichten, und sie war fest entschlossen, gut auf ihn aufzupassen.
    350

    Kapitel 12
    Raven stand auf der Veranda und hielt ihr Gesicht mit geschlossen Augen dem Himmel entgegen. Winzige Schweißtropfen standen auf ihrer Stirn, und ihre Finger lagen krampfhaft verschlungen auf ihrem Bauch. Sie war nicht bei den anderen, sondern irgendwo außerhalb ihres Körpers und konzentrierte sich darauf, Byrons Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Neben ihr stand ihr düsterer, einschüchternder Mann, der geistig unverkennbar mit ihr verbunden war.
    Mikhail war Jacques so ähnlich, dass Shea nicht den Blick von ihm wenden konnte. Als sie einen Schritt hinter Jacques auf die Veranda trat, sah sie sofort, dass Mikhail sehr aufgebracht war. Er kochte vor Wut, und seine latente Gewalttätigkeit brodelte dicht unter der Oberfläche, aber die Haltung, die er einnahm, wirkte beschützend. Er hatte sich zwischen Raven und das Wüten des Sturms gestellt.
    Gregori stand regungslos wie eine Statue. Sein Gesicht war eine ausdruckslose Maske, und seine silbrigen Augen waren leer wie der Tod. Shea machte einen großen Bogen um ihn. Seine völlige Bewegungslosigkeit wirkte seltsam gefährlich. Shea hatte das Gefühl, dass es ihr einfach nicht möglich war, die komplexe Natur eines männlichen Karpatianers zu enträtseln. Gregori beobachtete Raven aus schmalen, ruhelosen Augen -
    Augen, die viel zu viel sahen. Plötzlich stieß er einen leisen Fluch aus, was erschreckend bösartig wirkte bei jemandem von seiner Statur und Macht. »Sie sollte sich keinem Risiko aussetzen. Sie erwartet ein Kind.«
    351

    Seine Augen begegneten denen von Jacques; silbriges Licht traf auf schwarzes Eis. Zwischen den beiden Männern herrschte völlige Übereinstimmung. Shea klinkte sich schnell in Jacques' Bewusstsein ein, um zu versuchen, die unterschwelligen Strömungen zu verstehen. Ravens Schwangerschaft - falls sie tatsächlich schwanger war - änderte alles, was die Männer betraf.
    Shea konnte keine äußeren Anzeichen für eine Schwangerschaft sehen - Raven schien gertenschlank -, aber sie konnte sieh nicht vorstellen, dass sich der Heiler irrte. Er schien unfehlbar und absolut unbezwinglich.
    Das Kind war für die Männer von größter Wichtigkeit. Es überraschte, ja schockierte Shea, wie sie die Schwangerschaft sahen. Es war für sie beide ein Wunder.
    Das Kind war wichtiger als ihr Leben. Shea war verwirrt.
    Auch bei Jacques mit seinen unvollständigen Erinnerungen war dieser

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