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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Freund, und er ist in großer Not. Ich habe vor, ihm zu helfen.«
    »Wenn dein Gefährte so vernarrt in dich ist, dass er dir eine solche Dummheit erlaubt«, erwiderte Gregori leise, aber mit drohendem Unterton, »kann ich nicht anders, als dich persönlich zu beschützen.«
    »Sprich nicht so über Mikhail!« Raven kochte vor Wut.
    Du weißt wirklich, wie man bei Frauen ins Wespennest sticht, stimmt's ?, warf Mikhail ein, obwohl er Gregori völlig verstand und seine Einwände berechtigt fand.
    Gregori sah ihn nicht an, sondern starrte in den Sturm hinaus. Das Kind, das sie trägt, ist meine Gefährtin. Es ist weiblich und gehört zu mir. In seiner Stimme schwang eine unmissverständliche Warnung mit, fast schon eine Drohung.
    In all den Jahrhunderten, die sie gemeinsam verlebt hatten, war so etwas nicht vorgekommen. Mikhail verschloss sein Denken sofort vor Raven. Sie würde niemals auch nur annähernd begreifen, was in Gregori vorging. Ohne Gefährtin hatte der Heiler keine andere Wahl, als sich irgendwann selbst zu zerstören oder zum 355

    Inbegriff des Bösen zu werden. Zu einem Vampir, einem lebenden Toten. Gregori hatte endlose Jahrhunderte damit verbracht, auf seine Gefährtin zu warten, und durchgehalten, wo andere, die jünger als er waren, aufgegeben hatten. Gregori hatte ihr Volk verteidigt und ein Leben in Einsamkeit geführt, um ihre Art zu beschützen. Er war viel einsamer als die anderen seiner Art und weit empfänglicher für den Ruf der Macht, da erjagen und oft töten musste. Mikhail konnte es seinem alten Freund nicht verübeln, dass er besitzergreifend dachte, was das ungeborene Kind anging. Er sprach ruhig und fest, in der Hoffnung, eine Konfrontation zu vermeiden. Gregori hatte so lange durchgehalten, dass ihn die Hoffnung auf eine Gefährtin absolut unberechenbar machen könnte, wenn er das Gefühl hatte, dass dem Kind Gefahr drohte. Raven ist nicht wie karpatianische Frauen. Das hast du immer gewusst und akzeptiert. Sie wird sich in dieser Zeit nicht von der Welt zurückziehen. Eher würde sie sterben.
    Gregori gab einen gereizten Laut von sich, ein bedrohliches Knurren, das Shea vor Schreck erstarren ließ, Jacques in Alarmbereitschaft versetzte und Mikhail bewog, seine Position zu verändern, um sich besser verteidigen zu können. Raven schob sich an Mikhail vorbei und legte furchtlos eine Hand auf den Arm des Heilers. Alle anderen mochten befürchten, dass Gregori sich jeden Moment der dunklen Seite zuwenden könnte, doch er hatte jahrhundertelang durchgehalten, und sie war felsenfest davon überzeugt, dass er ihr genauso wenig Schaden zufügen könnte wie ihrem Kind.
    »Gregori, sei nicht böse auf Mikhail.« Ihre Stimme war sanft und liebevoll. »Seine erste Pflicht ist es, mich 356

    glücklich zu machen.«
    »Seine erste Pflicht ist es, dich zu beschützen.«
    Gregoris Stimme war eine Mischung aus Hitze und Licht.
    »Das ist in gewisser Weise dasselbe. Wirf ihm nicht vor, dass er Zugeständnisse macht, wenn es um das geht, was du für meine Schwächen hältst. Es war nicht leicht für ihn und für mich auch nicht. Wir hätten damit warten können, ein Kind zu zeugen, bis ich mit der Art der Karpatianer vertrauter bin, doch das hätte mehr Zeit erfordert, als du hast. Du bist für uns viel mehr als ein enger Freund - du bist unsere Familie, ein Teil unserer Herzen. Wir waren nicht bereit, das Risiko einzugehen, dich zu verlieren. Daher beten wir beide, dass dieses Kind ein Mädchen ist und dass sie lernt, dich so zu lieben und zu achten, wie wir dich lieben und achten, dass sie die eine ist, die deine andere Hälfte sein wird.«
    Gregori schien etwas entgegnen zu wollen.
    Sag jetzt nichts!, zischte Mikhail ihm zu. Sie glaubt, dass das Kind eine Wahl haben wird.
    Gregori neigte im Geist den Kopf. Wenn Mikhail seiner Frau den tröstlichen, wenn auch irrigen Gedanken lassen wollte, das Kind könnte in dieser Sache eine Wahl haben, sollte es so sein.
    Es erstaunte Shea, dass ein Mann, der so mächtig wie Mik-hail war, sich von einem anderen anknurren und zurechtweisen ließ, wie Gregori es getan hatte. Sie hatte allmählich das Gefühl, dass Jacques' Bruder eine sehr starke Persönlichkeit war, und die Liebe und Wärme, die sowohl bei ihm als auch bei Raven erkennbar waren, rührten sie zu Tränen. Das hier war Jacques' Familie, sein Erbe, und unter ihnen herrschten echte Liebe und echte Zuneigung, Gefühle, die sie befähigten, große Opfer zu 357

    bringen. Sie schob ihre Hand in Jacques'

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