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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Möglichstes tun, ihn zu finden, solange wir dazu in der Lage sind.
    Mikhails Frau kann manchmal diejenigen aufspüren, die wir nicht finden. Sie ist sehr begabt. Wir treffen euch bei der Hütte. Habt ihr beide dunkle Brillen und schützende Kleidung ?
    Shea hat beides, und ich kann es mir leicht beschaffen. Sie ist noch zu schwach, um den Versuch zu wagen, eine andere 340

    Gestalt anzunehmen, und sie wird nicht unter die Erde gehen.
    Ich werde es auch nicht tun. Jacques spürte Gregoris Missbilligung sofort. Frauen mussten zu ihrem eigenen Wohl vor ihrem unvernünftigen Wunsch beschützt werden, sich ins Kampfgetümmel zu wagen. Wenn du deine Gefährtin findest, Heiler, wird dein klares Denken vielleicht auch getrübt, verteidigte Jacques sich.
    Das erste Tageslicht zeigte sich am Himmel und blinzelte durch die Wolken. Noch immer goss es in Strömen, und der Wind pfiff durch die Bäume. Im Eingang zur Höhle standen sie geschützt, aber sowie sie sich von der Felswand entfernten, waren sie der Macht der Elemente ausgeliefert.
    Jacques neigte sich dicht an Sheas Ohr. »Der Sturm mindert die Wirkung, die die Sonne auf uns hat. Ich spüre den Willen des Heilers in diesem Unwetter.«
    »Es ist keine Sonne zu sehen. Kann der Vampir bei diesem Licht nicht rauskommen?«
    Jacques schüttelte den Kopf. »Er kann den Anblick der Morgenröte nicht ertragen, nicht einmal wenn sie von Wolken verborgen wird. Wir benutzen häufig Wetter wie dieses, um uns in den frühen oder späten Stunden des Tages zu bewegen. Es erlaubt uns, uns besser unter Menschen zu mischen, und unsere Augen und unsere Haut leiden nicht so stark darunter.«
    Er merkte, dass Shea fröstelte, und zog sie sofort an sich. Das Wetter machte ihm nichts aus; jeder Karpatianer konnte problemlos seine Körpertemperatur regulieren. Shea hatte noch viel zu lernen, und sie musste ihre Aversion gegen die Nahrungsaufnahme der Karpatianer überwinden, um ganz zu Kräften zu kommen. »Der Heiler hat recht, weißt du. Das hier ist 341

    viel zu gefährlich für dich. Ich weiß wirklich nicht, was ich mir dabei gedacht habe.«
    »Der Heiler soll sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern.« Shea warf Jacques einen hochmütigen Blick zu. »Er mag hochintelligent sein und auf seinem Gebiet wahre Wunder wirken, aber von Frauen versteht er rein gar nichts. Mach nicht den Fehler, in diesem Punkt auf ihn zu hören. Trotz deines Gedächt-nisverlusts weißt du wesentlich mehr als dieser Ahnungslose.«
    Wieder ertappte sich Jacques bei einem Lachen. Seine Lippen streiften ihren Nacken und jagten ihr einen Schauer über den Rücken. »Wie leicht du mich doch herumkriegst!« Tiefe Genugtuung erfüllte ihn. Shea mochte den Heiler wegen seiner Fähigkeiten bewundern, sich sogar wünschen, etwas von ihm zu lernen, aber seine Einstellung rieb sich eindeutig an ihrer unabhängigen Natur. Jacques stellte fest, dass er diese Eigenschaft besonders an ihr schätzte.
    »Du bist nur ein Mann, was hast du also erwartet?«, bemerkte sie unbekümmert. »Ich hingegen bin eine brillante Chirurgin und eine Frau mit vielen Talenten.«
    »Die Fledermäuse werden allmählich unruhig. Ich weiß nicht, ob ich sie daran hindern kann, sich auf uns zu stürzen«, neckte er sie boshaft.
    Ihr lief es unwillkürlich kalt über den Rücken, aber sie langte bloß nach seiner Hand, um sich zu vergewissern, dass er ganz nah bei ihr war, und wandte sich wieder dem vorliegenden Problem zu. »Denk lieber nach, wo wir Byron hinbringen können, wenn wir ihn haben.«
    »Die Hütte ist zu gefährlich. Es wird eine Höhle oder die Erde selbst sein müssen. Wir können ihn dem Heiler 342

    überlassen und uns einen sicheren Ort zum Ausruhen suchen, vielleicht wieder herkommen.«
    »Das sind ja wirklich tolle Aussichten!«
    »Wo hast du gelernt, so sarkastisch zu sein?«
    Jacques' Bemerkung war als Scherz gemeint, doch ein bitteres Lächeln verzog Sheas Lippen, und in ihren Augen verriet sich Schmerz. »Du lernst schnell, dich zu schützen, wenn du anders bist, wenn du nicht wagst, Freunde mit nach Hause zu bringen, weil deine Mutter vergessen hat, dass du existierst, dass die Welt existiert.
    Manchmal stand sie tagelang am Fenster. Sie nahm mich nicht einmal wahr.« Shea brach ab. »Könnte ich so werden wie sie, weil ich mit dir zusammen bin, Jacques?«
    »Nicht unbedingt«, antwortete er so aufrichtig, wie es ihm möglich war. »Manche Dinge in meinem Kopf sind so durcheinander, dass ich alles erst wieder

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