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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sind Karpatianer, keine Untoten. Es sei denn, wir wenden uns der dunklen Seite zu.
    »Würdest du dich bitte aus meinen Gedanken heraushalten? Warte gefälligst, bis du dazu aufgefordert wirst.«
    Wenn ich auf eine Einladung von dir warten müsste, kleiner Rotschopf würden Jahrhunderte vergehen, ehe es so weit ist. Das Lächeln in seinem Inneren war ein bisschen 168

    zu sexy für ih-ren Seelenfrieden. Ich habe nur versucht, deine Ängste zu beschwichtigen. Jetzt klang er ganz unschuldig.
    Sie lachte leise. »Steht auf meiner Stirn etwa das Wort
    >naiv< ?«
    Hat sich schon mal jemand über deinen Umgang mit Kranken beschwert?
    Shea zog die Augenbrauen hoch. »Ich bin Chirurgin, nicht Krankenschwester. Und auf jeden Fall hatte ich noch nie einen so unmöglichen Patienten wie dich. Hör auf, mich Rotschopf zu nennen. Und erst recht kleiner Rotschopf. Und was du sonst noch zu mir sagst. Dr.
    O'Halloran wäre korrekt.«
    Zum ersten Mal entspannte sich sein sinnlicher Mund und verzog sich zu einem Grinsen. Auf Shea hatte es eine verheerende Wirkung. Es stand einem Mann nicht zu, so sexy auszusehen. Er sollte aus jeder weiblichen Gesellschaft verbannt werden!
    Gut aussehend und sexy. Wie es scheint, komme ich allmählich weiter. Sein Tonfall war träge und ein bisschen rau.
    Shea lachte leise. Es war unmöglich, sich über ihn zu argem, wenn er in dieser Stimmung war. »Du siehst gut aus, und du bist sexy, aber lass dir das nicht zu Kopf steigen. Du bist auch arrogant und herrschsüchtig und für meinen Geschmack viel zu skrupellos.« Sie sprach ihr vernichtendes Urteil, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Jacques zog sie näher ans Bett und drückte seinen warmen Mund auf ihre Handfläche. Ich bin genau nach deinem Ge- schmack.
    Sie riss ihre Hand zurück, als hätte er sie verbrannt, und rieb sich die Innenfläche an ihrem Oberschenkel ab.
    Das Gefühl verflog nicht, ebenso wenig wie die 169

    Schmetterlinge, die in ihrem Bauch flatterten. »Woher willst du wissen, dass du kein Vampir bist?« Sie musste ihn ... und sich selbst irgendwie ablenken. »Vielleicht hast du es vergessen. Du hast es jedenfalls ziemlich gut drauf, dich wie einer aufzuführen.«
    Diesmal lachte er und überraschte sie damit beide. Der Klang war rau und leise und fremd in seinen Ohren, als hätte er bis eben vergessen, wie es war zu lachen. Seine schwarzen Augen richteten sich fast erschrocken auf Shea.
    »Nicht schlecht, wilder Mann. Erst ein Knurren, jetzt ein Lachen. Wir machen Fortschritte.« Ihre Augen tanzten vergnügt.
    Freude stieg trotz all seiner Schmerzen in ihm auf.
    Shea. Sie hatte eine Welt geschaffen, in der seine Seele ein wenig Licht fand. Vampire fühlen nichts außer dem kurzen Rausch, den es ihnen verschafft, ein anderes Lebewesen zu töten. Sie sind abgrundtief schlecht.
    Sie hob den Kopf und furchte die Stirn. »Wenn sie töten?«
    Sie töten ihre Beute immer, wenn sie sich an ihr nähren. Sie versetzen sie nicht in Trance. Es stachelt ihre Erregung an, das Grauen ihres Opfers zu spüren. Sie machen keinen Unterschied zwischen Mann, Frau und Kind. Ein Vampir hat sich dafür entschieden, seine Seele gegen einen flüchtigen Machtrausch einzutauschen.
    »Tötest du?« Ihre Finger schlangen sich ineinander, und ihr Atem schien ihr in den Lungen zu stocken.
    Warum hatte sie ihm diese Frage gestellt? Sie kannte die Antwort; sie hatte bei mehr als einer Gelegenheit die Dunkelheit in ihm gesehen.
    Ohne Weiteres, wenn es erforderlich ist, aber niemals meine 170

    menschliche Beute. Er antwortete unbefangen und ohne zu überlegen. Was er sagte, entsprach seinem Instinkt, seiner raubtierhaften Natur.
    »Menschen, Jacques«, korrigierte sie ihn. »Wir sind Menschen.«
    Du bist Karpatianerin.
    »Ich weiß nicht einmal, was das ist! Weißt du es ?
    Weißt du es wirklich? Vielleicht leidest du doch an einer seltenen Blutkrankheit und hast daher deine ungewöhnlichen Fähigkeiten.« Shea glaubte nicht mehr ernsthaft an diese Möglichkeit. Sie war überzeugt, dass Jacques die Wahrheit sagte: Er gehörte ei* ner anderen Spezies an.
    Allmählich übermannte Jacques Erschöpfung. Der Schlaf der Menschen wirkte auf ihn nicht erneuernd, aber bis sich Shea an ihr neues Leben gewöhnt hatte, würde er sie nicht schutzlos zurücklassen. Er schloss die Augen.
    Ich bin seit über achthundert Jahren da. Ich war vor Leonardo da Vinci da. Die Worte drangen leicht verschliffen in ihr Bewusstsein.
    Shea wich vom Bett zurück, bis sie an die Wand prallte. Über

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