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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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    und sie fing das Echo seines eigentlichen Gedankens auf.
    Kein Mensch wäre vor mir sicher, wenn dir etwas zustieße.
    Sie berührte sanft seine Stirn. »Ich bin nicht in Gefahr, Jacques, und einstweilen bin ich es auch, die das Sagen hat.«
    Er schien im Geist abfällig zu schnauben. Dieser Ort ist mir vertraut. Jacques inspizierte seine Umgebung. Ein seltsames Leuchten lag in seinen schwarzen Augen. Ich kenne diesen Ort. Hier ist vor langer Zeit etwas passiert, an das ich mich erinnern sollte. Seine Hand wanderte wie von selbst zu seinem Hals und zog die dünne, fast unsichtbare weiße Linie um seine Kehle nach. Nur eine nahezu tödliche Wunde kann eine solche Narbe hinterlassen.
    Er schien es mehr zu sich selbst zu sagen.
    Shea verhielt sich abwartend und ganz still, um Jacques die Möglichkeit zu geben, sich an mehr zu erinnern.
    Ich bin irgendwann einmal hier gewesen. Vor einem Vierteljahrhundert vielleicht. Sein Kopf tat ihm weh, aber die Erinnerung blieb bestehen und wurde ausgeprägter, statt sich zu verflüchtigen. Seine schwarzen Augen wanderten unruhig über die Lichtung. Hier hat ein Kampf stattgefunden. Ein Vampir von hohem Rang und nach einerfrisch geschlagenen Beute im Vollbesitz seiner Kraft... Ich hatte noch nie gegen einen Vampir gekämpft. Für mich war es das erste Mal. Ich war nicht auf seine Stärke, seine Wildheit vorbereitet. Vielleicht konnte ich einfach nicht glauben, dass jemand von meiner Art, auch wenn er sich der dunklen Seite zugewandt hatte, so abgrundtief schlecht sein könnte. Er runzelte die Stirn und versuchte, weitere Bruchstücke zu erhaschen und festzuhalten. Ich habe jemanden bewacht, jemanden von großer Bedeutung, der dem Vampir nicht in die 180

    Hände fallen durfte. Es gibt so wenige von ihnen...
    Der letzte Gedanke schien ihm zu entgleiten. Shea trat geistig mit ihm in Verbindung und spürte sofort, wie durcheinander er war und wie rasend es ihn machte, dass es ihm nicht gelang, die Informationen zu bekommen und festzuhalten. Tröstend legte sie eine Hand auf seine Stirn. Ihre Berührung war zart, der Ausdruck in ihren grünen Augen warm und liebevoll.
    So vertraut. Aber nicht grün, sondern blau. Eine Frau.
    Es gibt nur so wenige karpatianische Frauen. Wir müssen sie gut hüten und beschützen. Es war eine Frau, die ich bewachte, und sie war etwas Besonderes. Unsere Hoffnung für die Zukunft.
    Shea blieb beinahe das Herz stehen. Jacques hatte für eine andere Frau gekämpft und dabei beinahe sein Leben verloren, falls man der Narbe an seinem Hals glauben konnte. Welche Frau? Shea war nicht im Geringsten bewusst, dass sie nach Art der Karpatianer mit ihm kommunizierte.
    Reine männliche Freude und Erheiterung drangen durch die hämmernden Schmerzen in seinem Körper.
    Seiner kleinen rothaarigen Ärztin gefiel die Vorstellung gar nicht, es könnte eine andere Frau in seinem Leben gegeben haben. Sie hatte blaue Augen, und sie waren voller Tränen, so wie deine jetzt. Er fing einen glitzernden Tropfen mit seiner Fingerspitze auf und zog ihn an seinen Mund, um ihn zu kosten. Sein Körper, hungrig wie immer, verschlang den Tropfen, als nähme er damit ihr innerstes Wesen selbst in sich auf.
    Wer war sie, Jacques? Oder wer ist sie? Ein Mann wie Jacques, gut aussehend, sinnlich, attraktiv ... Natürlich musste es irgendwo in seinem Leben eine Frau geben!
    181

    Shea biss sich so fest auf die Unterlippe, dass zwei Tropfen Blut hervortraten.
    Jacques versuchte, die Erinnerungsstücke festzuhalten, die durch seinen Kopf huschten. Er spürte, dass die Informationen für sie beide wichtig waren. Sie gehörte einem anderen. Er ist . .. Der Schmerz umschloss seinen Kopf wie eine Zwinge und drückte zu.
    Shea schlang ihre Finger in seine. »Lass es gut sein, Jacques, wir brauchen die Erinnerung nicht.« Sie strich ihm das Haar aus der Stirn. »Irgendwann kommt sie wieder. Sieh doch, wie viel dir jetzt schon einfällt.« Es schockierte sie, wie sehr sie das Wissen erleichterte, dass die Unbekannte einem anderen gehört hatte.
    Es ist nicht irgendein Fantasiebild. Er hatte die Bemerkung halb im Scherz, halb gereizt über sein Unvermögen gemacht. Seine Hand wanderte nach oben, legte sich um ihren Nacken und zog sie zu sich herunter, sodass er ihren weichen, bebenden Mund küssen konnte.
    Seine Zunge leckte die roten Tropfen von ihrer vollen Unterlippe.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du dich aus meinem Kopf raushalten sollst.« Sanft erwiderte sie seinen Kuss, darauf

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