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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Rückkehr. Sie spürte, wie müde er war. Das Tageslicht war für ihn noch schlimmer als für sie. Es war schrecklich, nicht bei ihm sein zu können.
    Ich bin bald wieder da. Shea holte tief Luft und sah sich noch einmal um, entschlossen, das zu finden, was ihr solches Unbehagen bereitete. Im Schatten eines Baumes hielt sich ein Mann auf. Er war groß, dunkel und regungslos, wie ein Jäger. Sie spürte die Intensität seines Blicks, als seine Augen sie wie zufällig streiften.
    Ihr Herz machte einen Satz. Wer war das? Hatte Wallace sie so schnell aufgespürt? Shea wandte sich ab.
    Vor allem anderen musste sie ihre Besorgungen erledigen. Sie holte ihren Laptop heraus und gab den Befehl zum Zugang an die Blutbank der Klinik ein. Falls sie Jacques transportieren musste, würden sie dringend 188

    Vorräte brauchen.
    Im nächsten Moment kam Shea sich wegen ihrer Ängste albern vor. Die Tür des kleinen Gemischtwarenladens auf der anderen Straßenseite ging auf, und der Besitzer kam heraus, eine Schürze um seine füllige Mitte gebunden, einen Besen in der Hand. Er winkte der regungslosen Gestalt unter dem Baum freundlich zu. »Schönen, guten Morgen, Byron. Bisschen früh für dich, was?« Shea erkannte den Dialekt der Gegend.
    Der große, dunkelhaarige Mann antwortete in derselben Sprache, aber seine Stimme war leise und sehr melodisch. Als er aus dem Schatten trat, stellte Shea fest, dass er jung war und sehr gut aussah. Er warf dem Ladenbesitzer, der zu ihm trat, ein freundliches Lächeln zu. Offensichtlich kannten sich die beiden und waren miteinander befreundet. Der dunkelhaarige Mann schien hier kein Fremder zu sein. Keiner von beiden zeigte das geringste Interesse an Shea. Sie beobachtete, wie Byron sich zu dem älteren Mann vorbeugte, einen Arm um seine Schultern legte und aufmerksam zuhörte.
    Shea stieß einen leisen Seufzer der Erleichterung aus.
    Das Gefühl, verfolgt zu werden, war verschwunden, und sie war sich auf einmal nicht mehr sicher, ob sie es sich nicht nur eingebildet hatte. Sie sah noch einen Moment zu den Männern, bis die beiden tiefer in den Schatten traten und schließlich mit dem Dunkel der Bäume verschmolzen. Lachen kam zu ihr herübergeweht. Der größere und jüngere von ihnen neigte den Kopf noch tiefer zu dem Ladenbesitzer, offenbar, um ihn besser zu verstehen. Shea eilte in den Laden und erstand bei der Verkäuferin eine zusätzliche Bettdecke und ein Kissen, 189

    einige Eisblöcke und etwas zum Anziehen für Jacques.
    Das kleine Krankenhaus hatte ihren medizinischen Bedarf schon bereitgestellt, und ein freundlicher Angestellter erkundigte sich nach ihrer mobilen Klinik und behandelte sie wie eine hochgeehrte Kundin. Leicht schuldbewusst führte Shea ihre Transaktion so rasch wie möglich durch. Sie musste zu ihrem Wagen zurück und einen lichtgeschützten Platz finden, wo sie schlafen konnte, bis sie gefahrlos zu Jacques zurückfahren konnte.
    Shea eilte hinaus.
    Das Licht stach in ihren Augen wie tausend Nadeln.
    Shea stolperte und spürte im nächsten Moment, wie sich eine starke Hand fest um ihren Oberarm schloss und verhinderte, dass sie hinfiel. Mit einem gemurmelten Dankeschön tastete sie in ihrer Tasche nach ihrer Sonnenbrille, um ihre tränenden Augen zu schützen.
    »Was machst du hier ganz allein und unbeschützt?«
    Die Stimme war tief und leise und in Sprache und Akzent der von Jacques erschreckend ähnlich.
    Shea stockte der Atem. Verzweifelt versuchte sie, sich aus dem Griff des Fremden zu winden, aber er drängte sie einfach in den Schatten und mit dem Rücken an die Mauer des Gebäudes und baute sich vor ihr auf. »Wer bist du?«, fragte er. »Du bist klein und hell für eine von uns.« Seine Hand schloss sich um ihr Kinn, sodass sie dem eindringlichen Blick seiner von einer Sonnenbrille verdeckten Augen begegnete. »Dein Geruch ist mir vertraut, aber nicht greifbar. Wie kommt es, dass ich nichts von deiner Existenz weiß?« Einen Moment lang verzog sich sein Mund zu einem zufriedenen Lächeln. »Du bist frei. Das ist gut.«
    »Ich kenne Sie nicht, Sir, und Sie machen mir Angst.
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    Ich habe es sehr eilig, wenn Sie mich also bitte loslassen würden ...« Shea gebrauchte ihren kühlsten, verächtlichsten Tonfall und sprach absichtlich englisch.
    Der Mann war ungeheuer stark, und erjagte ihr tatsächlich Angst ein.
    »Ich bin Byron.« Er nannte nur seinen Vornamen, als wäre das ausreichend. »Ich bin ein Mann unserer Rasse, du bist eine unserer Frauen und allein.

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