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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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höre, dass du Angst hast. Ich fühle es.«
    Sein warmer
    Atem kitzelte ihren Nacken, und er hielt sie sehr liebevoll und zärtlich in seinen Armen. »Ich habe auch Angst. Ich habe keine Vergangenheit, Shea. Nur eine lebende Hölle, die einen Verrückten aus mir gemacht hat.
    Die Leute, die du meine Familie nennst, bedeuten mir nichts. Ich vertraue ihnen nicht. Jeder von ihnen könnte der Verräter sein.« Er legte seinen Kopf an ihren, eine 266

    tröstliche Geste der Zusammengehörigkeit. »Ich kann Wahn und Wirklichkeit nicht immer unterscheiden. Nur du, mein Liebes, kannst mir helfen, bei Verstand zu bleiben. Wenn du dich entschließt, mich zu verlassen, muss ich um mich selbst und alle fürchten, die mir in die Nähe kommen.«
    Shea blinzelte Tränen aus ihren Augen und legte bebende Finger aufsein Handgelenk. Es war nur ein hauchzarter Kontakt, aber eine Verbindung zwischen ihnen. »Wir geben wirklich ein perfektes Paar ab, Jacques. Wenigstens einer von uns sollte stabil sein, findest du nicht?«
    Er zog ihre Hand an seine warmen Lippen. »Du hast Tausende von Meilen zurückgelegt, um zu mir zu kommen. Du bist zu mir gekommen.«
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ein paar Jahre zu spät.«
    Irgendwo in der Nähe seines Herzens empfand Jacques eine große Ruhe. Er wusste, dass es für keinen von ihnen ein Entkommen gab. Jacques begriff den Vorgang vielleicht nicht ganz, doch ihm war klar, dass er sie beide unwiderruflich für alle Zeiten miteinander verbunden hatte. »Gibt es nicht das Sprichwort: >Besser spät als nie    Shea schien jetzt ruhiger und eher bereit zu sein, ihre Verbindung zu akzeptieren. Sie legte den Kopf an seine Brust. »Ich fühle mich furchtbar, weil ich nicht auf meine Träume gehört habe. Wenn ich bloß . . . «
    Er legte eine Hand auf ihren Mund. »Du hast mich gerettet.
    Du bist zu mir gekommen. Das ist alles, was zählt.
    267

    Jetzt müssen wir beide einen gemeinsamen Weg finden.«
    Sie zog seine Hand an ihren Hals und legte sie auf ihre seidige Haut. »Da sind noch diese Männer, die mich verfolgen, Jacques. Ohne mich hast du eine bessere Chance zu entkommen, das weißt du.«
    Das Tier in ihm erhob sein Haupt und zeigte die Zähne. Shea ahnte nicht, wie sehr er sich danach sehnte, die beiden Menschen zu treffen, die ihn gefoltert und eingekerkert hatten. Sie hatte keine Ahnung vom Ausmaß seiner Macht und seiner Wut, keine Ahnung, wie gefährlich er sein konnte. Sie war unauslöschlich mit ihm verbunden, aber sie war zu mitfühlend, um seine wahre Natur wirklich zu erkennen. Sie würde lieber weglaufen und ihr Leben lang einer Konfrontation ausweichen, wenn es möglich war. Er zog es vor, der Angreifer zu sein. Er würde der Angreifer sein.
    »Mach dir keine Sorgen um das, was sein könnte, meine Kleine.«
    Shea berührte sanft sein Kinn. »Danke, dass du auf mich aufgepasst hast, als ich nicht bei Bewusstsein war.
    Du hast nicht zugelassen, dass sie mich in die Erde stecken.«
    Wieder nahm er ihre Hand an seinen Mund. »Ich wusste, es würde dir nicht recht sein.« Seine dunklen Augen richteten sich auf die andere Seite des Raumes. Er hob eine Hand, und die Tür öffnete sich auf seinen geistigen Befehl.
    Sofort wehte der Wind in die Hütte, begleitet von einem schrillen Heulen, das das Ächzen und Knarren der Äste übertönte. Shea erschauerte und schmiegte sich enger an seinen wärmenden, schützenden Körper.
    Draußen tobte das Unwetter, und der Regen fiel in 268

    dichten grausilbernen Schauern. Shea brauchte die Blitze nicht, die über dem Wald am Himmel zuckten, um die satten, lebhaften Grün- und Brauntöne deutlich zu erkennen, die Regentropfen, die wie Tausende funkelnder Kristalle die Schönheit von Bäumen und Sträuchern reflektierten. Sie sah nicht mehr mit dem menschlichen Auge, sie sah mit den Augen eines Tieres.
    Sie konnte die Heftigkeit des Sturms in ihrem Körper fühlen.
    Jacques' Griff verstärkte sich, als er spürte, wie sie versuchte, derart intensive und unbekannte Empfindungen abzuwehren. »Nein, mein Kleines, schau es dir an. Das ist unsere Welt. In ihr gibt es nichts Hässliches. Sie ist klar und aufrichtig und schön.« Er murmelte die Worte in ihr Ohr, während sein Mund die Wärme ihrer Haut fand und seine Zunge ihre Pulsader liebkoste.
    Ein Schauer der Erregung schoss durch ihre Adern, und alles in ihr schien sich Jacques zuzuwenden: ihr Körper, ihr Geist, ihr Herz. Angst regte sich

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