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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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und scharf, ihre Augen waren sehr groß. Spielerisch breitete sie ihre Flügel aus und flatterte ein wenig. Die Schwingen waren viel größer, als sie erwartet hatte. Savannah schlug stärker mit den Flügeln, und der Windstoß wühlte das Wasser auf, das im Innenhof auf dem Boden stand.
    Na, hast du Spaß?, fragte Gregori lachend.
    Es ist wirklich herrlich, antwortete Savannah, als ihre Flü-
    gelschläge sie in die Luft hoben. Der leichte Nieselregen verzog sich bereits, und die Nachtluft war warm und schwer.
    Savannah stieg hoch in den Himmel auf und genoss das Gefühl der Freiheit.
    Gregori schwebte beschützend über ihr und zeigte ihr den Weg zum Bayou. Obwohl sie hoch am Himmel flogen, konnten sie mit ihren scharfen Augen selbst die kleinste Bewegung am Boden sehen. Jede Einzelheit wirkte deutlich und klar. Selbst die Farben änderten sich. Infrarotsicht? Wärmesensoren?
    Savannah wusste nicht, warum, doch sie nahm die Welt um sich herum völlig anders wahr.
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    Savannah wich Gregori aus und entfernte sich von ihm.
    Immer höher zog sie ihre Kreise und hörte ihn in ihren Gedanken leise fluchen. Wie immer klang er arrogant und vornehm, nach dem Charme der Alten Welt. Lachend fand Savannah einen Aufwind und segelte über den Fluss. Gregori flog auf sie zu und hielt sie schützend unter seinen Flügeln. Spielverderber!, schimpfte sie vorwurfsvoll, doch ihre Stimme strich sanft durch Gregoris Geist, eine lachende Einladung, auch Spaß zu haben.
    Du handelst dir viel Ärger ein, Gefährtin. Gregori wusste, dass er eine leere Drohung ausstieß. Er hätte ihr die Welt zu Füßen gelegt. Doch warum musste sie immer so waghalsig sein?
    Wer mit dir zusammenleben will, sollte schon ein wenig Abenteuerlust mitbringen, findest du nicht? Savannahs leises Lachen war wie Musik in seinen Ohren, wie eine frische Brise aus den Bergen ihres Heimatlandes.
    Selbst im Körper des Raubvogels spürte Gregori Verlangen nach Savannah. Es war ein Teil von ihm geworden, denn der unbarmherzige Hunger ließ ihn niemals los. Doch es war mehr als Lust, mehr als Hunger oder Verlangen, sondern alle diese Dinge waren verbunden mit einer so tiefen Zärtlichkeit, wie er sie niemals für möglich gehalten hätte. Wenn Savannah etwas Unerhörtes tat, wenn sie sich ihm trotzig widersetzte, floss sein Herz über vor Liebe. Ich finde, du solltest dich an meine Anweisungen halten. Es ist nicht so einfach, die Gestalt zu wandeln.
    Alle anderen tun es doch auch, protestierte Savannah und machte sich von ihm los.
    Der männliche Raubvogel bewegte sich im Sturzflug auf sie zu. Pfeilschnell flog er aus dem Nachthimmel zu ihr. Savannah schrie innerlich vor Schreck auf, und der Schrei entrang sich ihrer Kehle als ein seltsames Krächzen. Vor lauter Verwirrung hätte sie beinahe in der Luft ihre menschliche Gestalt wieder angenommen.
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    Savannah! Gregoris Befehl war leise und hypnotisch - und unmöglich zu ignorieren. Er hielt das Bild des Raubvogels in ihrem Geist fest und ging ganz in ihren Gedanken auf, damit sie eins wurden. Einmal mehr flog der männliche Raubvogel über dem weiblichen. Gregori brachte Savannah über die Stadt und den Kanal auf den dunklen Bayou zu.
    Es wardeine Schuld. Du hast mich erschreckt, erklärte sie.
    Unter ihnen standen moosbewachsene Zypressen im Wasser.
    Dichtes Schilf erhob sich aus den Sümpfen. Der Bayou war lebendig, es wimmelte von Insekten, Vögeln und Fröschen.
    Schildkröten ruhten auf verrottenden Baumstämmen neben jungen Alligatoren, und Schlangen wanden sich satt und zufrieden um die Äste der Zypressen. Der männliche Raubvogel stupste das Weibchen an, und sie stiegen gemeinsam in den Himmel auf, um die Schönheit der Nacht und die Landschaft zu genießen.
    Gregori sandte einen Ruf in die Nacht hinaus, um den Mann zu finden, der Savannahs Wunsch erfüllen würde. Sie suchte nach einem Fremdenführer, der in der Gegend aufgewachsen war und alle ihre Fragen beantworten konnte. Als Antwort hörte er ein Boot, das sich langsam seinen Weg durch die Gewässer bahnte. Gregoris Befehl war ungewöhnlich stark gewesen. Lande auf dem Felsen dort unten, Savannah, und verwandle dich dabei. Ich werde dir helfen.
    Im ersten Augenblick hatte Savannah Angst. Der Felsen war nicht besonders groß, und die Sümpfe schienen tückisch zu sein. Vertrau mir, ma petite. Ich würde nie zulassen, dass dir etwas zustößt, beruhigte Gregori sie sanft. Savannah spürte seine Umarmung, obwohl er in dem Vogelkörper steckte.
    Gregoris

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