Karparthianer 04 Magie des Verlangens
Leidenschaft wieder zu beruhigen und ihren gewohnten Rhythmus aufzunehmen.
Gregori küsste sie auf Schläfen, Wangen und Mundwinkel.
»Du bist meine Welt, Savannah. Das musst du wissen.«
Sie schmiegte sich an ihn, noch immer verwundert über die Intensität ihrer Vereinigung, ihres Verlangens nacheinander.
»Wenn unsere Verbindung mit den Jahren wirklich stärker werden sollte, dürften wir wohl kaum lange zu leben haben.«
Gregori lachte leise. »Da könntest du Recht haben, chérie. Du bist eine gefährliche Frau.«
Er trug sie durch den Innenhof ins Haus. Nach dem kühlen Regen fühlte sich das Wasser in der Dusche sehr heiß an, doch sie blieben eine Weile unter dem warmen Strahl stehen, zu erschöpft, um sich zu bewegen. Savannah war dankbar, dass Gregori sie in seinen Armen hielt. Ihre Beine würden sie vielleicht nie wieder allein tragen.
Sanft trocknete Gregori sie ab, ehe er sich mit einer Handbewegung anzog. Savannah wanderte durchs Haus und ging schließlich in die Küche. Sie trug nur eines seiner Hemden. Auf ihrer zarten Haut zeigten sich Spuren, die vorher nicht da gewesen waren. Gregori folgte ihr und verfluchte seine Grob-heit. Die Stelle auf ihrer Brust hatte er absichtlich hinterlassen, doch die anderen Kratzer und blauen Flecke mussten geheilt werden.
Savannah lachte leise. »Mir tut nichts weh, Gregori. Ich habe es genossen, und das weißt du ganz genau.«
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»Nun, ich kann dir auch Genuss verschaffen, ohne dich zu verletzten.«
Beiläufig blätterte Savannah in einigen Papieren, die sie dann auf den Küchenschrank legte. »Wenn du mich je verletzen solltest, Gregori, werde ich es dir sofort sagen.«
Er spürte, dass ihre Unruhe zurückkehrte. »Was ist denn?«
»Lass uns etwas unternehmen, Gregori. Etwas, das nichts mit der Jagd zu tun hat, sondern für Touristen gedacht ist.«
»Alle Straßen stehen unter Wasser«, wandte er ein.
Savannah zuckte die Schultern. »Ich weiß. Aber vorhin habe ich mir einige Broschüren mit Touristenattraktionen angesehen«, sagte sie unschuldig.
Gregori wurde hellhörig. Ihre Stimme klang viel zu beiläufig.
»Und? Hat dir etwas davon besonders gut gefallen?«
Wieder zuckte sie betont gleichgültig die Schultern. »Die meisten interessanten Touren finden tagsüber statt. In die Bayous zum Beispiel. Es gibt eine Tour, bei der man mit einem Mann fährt, der hier aufgewachsen ist. Ich interessiere mich für die Geschichte von New Orleans. Es wäre bestimmt nicht schlecht, die Bayous mit einem Einheimischen zu erkunden.«
»Hast du die Broschüre parat?«, erkundigte sich Gregori.
»Es ist nicht so wichtig«, meinte Savannah seufzend und griff nach ihrer Haarbürste.
Gregori nahm ihr die Bürste aus der Hand. »Wenn du dir die Bayous ansehen möchtest, werden wir es tun.«
»Ich unternehme gern Ausflüge für Touristen«, gestand sie lächelnd. »Es ist spannend, Fragen zu stellen und etwas über den Ort zu erfahren.«
»Und du hast dafür sicher ein besonderes Talent«, sagte Gregori. Langsam Heß er die Bürste durch Savannahs blauschwar-338
zes Haar gleiten, das sich kaum bändigen ließ. Er tauchte seine Hände in die seidigen Strähnen, nur um zu spüren, wie weich sie waren. Dabei sah er ihr über die Schulter und entdeckte eine Broschüre, die sie zur Seite gelegt hatte. Wenn Savannah gern an einer Bayou-Tour teilnehmen wollte, würde er Himmel und Erde in Bewegung setzen, damit sich ihr Wunsch erfüllte. »Wir müssen nicht immer Vampiren und ihren sterblichen Komplizen nachjagen«, begann er diplomatisch.
»Ich weiß. Für gewöhnlich finden sie uns von ganz allein.«
Sanft entwirrte Gregori einige Strähnen. »Als du zuerst die Reise nach New Orleans vorschlugst, hofften wir, die Mitglieder des Geheimbundes von Aidan und seiner Familie fort-zulocken. Wolltest du das nicht so?«
»Nicht wirklich«, gestand Savannah mit blitzenden Augen.
»Ich habe nur versucht, dich zu überreden, mit mir nach New Orleans zu fahren. Du weißt schon, als Hochzeitsreise. Junge, entzückende Ehefrau bringt altem, griesgrämigem Zausel bei, wie man Spaß hat. So ungefähr.«
»Alter, griesgrämiger Zausel?«, wiederholte Gregori erstaunt.
»>Alt< sehe ich ein und kann mich auch mit dem >Gries-gram< anfreunden, doch ein >Zausel< bin ich nicht.« Spielerisch zupfte er an ihrem Haar.
»Aua!« Savannah drehte sich um und warf ihm einen empörten Blick zu. »Ich dachte, >Zausel< sei irgendwie passend.
>Zauberer< - >Zausel<, verstehst du?«
Gregori
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