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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Savannah, dass er sie sofort be-123

    merkt hätte, wenn er nicht so mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt gewesen wäre. Sie verhielt sich ganz still und nahm alle Informationen in sich auf.
    Gregori glaubte, ein Dämon zu sein. Er hielt seine Seele für pechschwarz und jenseits wirklicher Erlösung. Nur durch seine Manipulationen, so dachte er, hatte er Savannah zu seiner Gefährtin gemacht. Echte Anziehungskraft hatte nichts damit zu tun. Gregori war so nahe daran gewesen, sich in einen Untoten zu verwandeln, dass er in die Natur eingegriffen hatte, um seine Seele zu retten. Das Kind, das in Raven heranwuchs, hatte sein Blut erhalten, und er hatte sogar mit dem winzigen Wesen gesprochen. Savannah erinnerte sich vage an ein helles Licht, das sie eingehüllt hatte, als sie dem Tod bereits sehr nahe gewesen war. Gregori hatte sie damals gerettet.
    Savannah sah alles deutlich vor sich. Sein ganzes Leben.
    Gregori hatte seine Eltern ermordet aufgefunden - ein grausames Bild. Dann die furchtbaren Jahre der Vampirjäger in Europa. So viele Frauen und Kinder hatten ihr Leben verloren.
    Aufstände. Kriege. Viele Freunde, die ihre Seele verloren hatten. Gregori hatte sie verfolgt und zur Strecke gebracht, um Sterbliche und Karpatianer vor dem Bösen zu beschützen. Viele Jahrhunderte lang. Eine Ewigkeit. So viel Blut, so viele Vampire, die durch seine Hand starben. Jeder dieser gefallenen Freunde nahm Gregori ein Stück seiner Seele, bis es ihm unmöglich war, anderen Karpatianern gegenüberzutreten und Freundschaften zu schließen. Er war zu einem Leben in Einsamkeit verdammt gewesen. Allein. Immer allein. Als Savannah erkannte, wie düster und leer Gregoris Existenz gewesen war, wurde sie von tiefem Kummer überwältigt, der ihr Tränen in die Augen trieb. Welcher Mann konnte Jahr um Jahr die Kälte und Finsternis aushalten, ohne seine Seele zu verlieren?
    Es war unmöglich.
    124

    Wissen und Forschung waren Gregoris einzige Freunde gewesen. Er war ein Rebell, der keine Autorität anerkannte, bis auf Mikhail, dem er seine Loyalität schenkte. Er hatte seinen eigenen, strengen Ehrenkodex, dem er immer folgte. Ehre und Integrität bestimmten sein Leben, doch nun glaubte er, selbst diese Grundsätze verletzt zu haben, indem er Savan-nah zu seiner Gefährtin gemacht hatte.
    Er war davon überzeugt, dass sie ihm niemals die Dinge vergeben würde, die er in seinem langen Leben getan hatte.
    Schließlich konnte er sich selbst nicht vergeben.
    Doch nun sah sie alles. Jeden gefährlichen Plan, jede entsetzliche Schlacht. Jedes Gesetz, das er gebrochen hatte. Doch vor allem sah sie Gregoris wahre Größe. Immer wieder hatte er andere selbstlos geheilt, selbst wenn er dazu bis an den Rand seiner Kräfte hatte gehen müssen und sich damit in Lebensgefahr gebracht hatte. Ein Leben, das dem selbstlosen Dienst an einem Volk gewidmet war, das in Furcht vor ihm lebte, obwohl es sich auf seine Stärke verließ. Während die Jagd und der Kampf gegen die Untoten die anderen Karpatia-ner nie belastet hatten, lebte Gregori in ständiger Bereitschaft. Er akzeptierte die Notwendigkeit, sich von seinem Volk abzu-sondern. Außerdem glaubte er daran, dass die Karpatianer allen Grund dazu hatten, ihn zu fürchten. Savannah musste ihm in diesem Punkt zustimmen. Gregori verfügte über viel mehr Macht, als ein einzelner Mann haben sollte, und trug viel zu viel Verantwortung.
    Jahrhundertelang hatte er keinen wirklichen Halt gehabt, keine Gefühle, die ihn daran gehindert hätten, seine Seele zu verlieren. Er besaß nur seine Willensstärke und Entschlossenheit. Sein Ehrgefühl. Seine Loyalität gegenüber Mikhail und seinen festen Glauben, dass das karpatianische Volk seinen Platz in der Welt hatte. Er war fest entschlossen, die Kinder der Karpatianer nicht sterben zu lassen und Gefährtinnen für die 125

    Männer zu finden, damit sie nicht den Weg der Untoten wählten. Mikhails Verbindung mit Raven hatte Gregori neue Hoffnung gegeben. Doch mit Savannahs Empfängnis hatte sich sein Leben wieder in eine endlose Qual verwandelt. Minuten waren zu Stunden geworden, Stunden zu Tagen. Das Warten hatte Gregori beinahe um den Verstand gebracht.
    Als Savannah sich der Verbindung mit ihm verweigerte, schwor Gregori sich, ihr fünf Jahre der Freiheit zu schenken. Da sie für immer an einen Mann gefesselt sein würde, der ihr ganzes Leben bestimmte, schuldete er ihr wenigstens diese kurze Zeit. Für Gregori bedeutete es jedoch eine Ewigkeit, ständigen Kampf

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