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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dass wirklich alles Leben aus den Männern im Labor gewichen war.
    Immerhin hatte er jetzt einen Namen als Anhaltspunkt für die 196

    Jagd. Morrison. Ein Mann, der einflussreich genug war, um bei gesellschaftlichen Ereignissen Spenden zu sammeln.
    Gregori! Komm jetzt nach Hause. Savannah blieb hartnäckig, und Gregori hörte die Angst aus ihrer Stimme heraus. Sie war mit dem Wissen aufgewachsen, dass nur ein Vampir tötete, während er sich nährte. Der Gedanke, dass Gregori dieses uralte Gesetz brechen könnte, entsetzte Savannah. Vielleicht hatte er es in der Vergangenheit bereits getan. Mehr als ein Mal.
    Dein Ungeheuer kehrt zurück, antwortete er mit seiner üblichen ausdruckslosen Stimme. Dann löste er sich in Rauch auf, verschmolz mit den dunklen Wolken, die durch das brennende Labor wirbelten, und trieb in die Nachtluft hinaus. Gregori stieg in den Himmel auf und beobachtete, wie die Sterblichen aufgeregt umherliefen und mit Löschschläuchen hantierten.
    Dann sah er eine Limousine, die in der Nähe des Lagerhauses anhielt. Eines der Wagenfenster wurde halb hinuntergelassen, doch niemand stieg aus. Morrison.
    Gregori trieb höher hinauf. Wenn er jetzt zu Savannah zurückkehrte, würde er wieder er selbst sein, nicht der Be-trüger, dem sie Glauben geschenkt hatte. Wie konnte sie annehmen, dass er nach all den Jahrhunderten der Jagd und Vollstreckung von Todesurteilen noch etwas empfand, wenn er tötete? Reue? Rache? Gnade? Er fühlte nichts von all dem.
    Niemals. Gregori erfüllte seine Aufgabe mit Präzision, jedoch ohne Stolz oder Angst.
    Wenn Savannah ihn ansah, würde er in ihren Augen Furcht und Abscheu sehen, doch er konnte seine wahre Natur nicht bis in alle Ewigkeit verbergen. Sie musste dem grausamen Ungeheuer ins Auge sehen, das er wirklich war. Sie musste begreifen, dass er viel gefährlicher war, als sie angenommen hatte. Vielleicht würde sie diese Erkenntnis zur Vorsicht gemahnen. Und dennoch wollte er nie wieder Angst in ihren 197

    Augen sehen. Leise seufzend machte er sich auf den Heimweg.
    Er ließ sich vom Wind auf die Berge zu treiben und achtete darauf, die Luft, die er verdrängte, gleichmäßig zu verteilen, um die Vampire nicht auf sich aufmerksam zu machen.
    Als er das Grundstück erreichte, löste er den Schutzzauber mit einem Wink auf und befreite Savannah aus ihrem unsichtbaren Gefängnis. Sie saß auf dem Boden, die Beine angezogen, das Kinn auf den Knien ruhend. Mit ihren großen blauen Augen beobachtete sie die Rauchwolke, die ins Zimmer strömte.
    Gregori nahm seine Gestalt an und stand vor ihr, groß und eindrucksvoll wie immer.
    Langsam erhob sich Savannah, ohne Gregori aus den Augen zu lassen. Sie legte ihm die schlanken Arme um die Taille und schmiegte sich an seine Brust, um seinem ruhigen Herzschlag zu lauschen. »Ich hatte solche Angst um dich, Gregori.« Ihre Stimme bebte, und Tränen liefen ihr über die Wangen. »Lass mich nie wieder so allein. Ich wäre viel lieber bei dir, auch wenn es gefährlich ist.« Sie ließ die Hände unter sein Hemd und über seine Haut gleiten, als wollte sie sich vergewissern, dass ihm nichts geschehen war. »Ich konnte deinen Schmerz spüren, das Gift, das dich so sehr quälte.«
    Sie strich ihm über den Hals, über das dichte schwarze Haar.
    Überall berührte sie Gregori, weil sie nicht anders konnte. Ihre Fingerspitzen fanden jede Schnittwunde, die Carter ihm zugefügt hatte. Savannah stockte der Atem, und sie neigte den Kopf, um die Wunden mit ihrem heilenden Speichel zu schließen.
    Gregori umfasste ihre Arme und schob sie ein wenig von sich.
    »Sieh mich an, chérie. Sieh mich wirklich an. Erkenne, was ich bin.« Er schüttelte sie sanft. »Savannah, sieh mich an.«
    Fragend blickte sie in seine hellen Augen. »Und was sehe ich deiner Meinung nach, Gefährte? Du bist kein Ungeheuer, auch 198

    wenn ich dich so genannt habe. Auch wenn du dich selbst so bezeichnest. Du bist der Größte aller Karpatianer, der mächtigste Heiler und die andere Hälfte meiner Seele.«
    Savannahs Augen blitzten. »Glaubst du im Ernst, dass du mit dem Unsinn davonkommst, mich in diesem Haus einzusperren? Nie wieder, Gregori, das meine ich ernst. In Zukunft werde ich dich begleiten.«
    Gregori fasste Savannahs langes Haar in ihrem Nacken zusammen und zog sie wieder an sich. »Niemals, wenn dir Gefahr droht. Niemals.« Er beugte sich zu ihr hinunter und ließ seine Lippen nehmen, was ihm gehörte. Sein Herz klopfte zum Zerspringen. Er hatte Sorge in

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