Karparthianer 04 Magie des Verlangens
allein lässt. Beim nächsten Mal werde ich dich begleiten.«
Savannahs ausdrucksvolle blaue Augen blickten ihn so flehend an, dass er sich abwenden musste. »Bitte mich nicht um etwas, das ich dir nicht geben kann. Ich schenke dir den Mond, wenn du ihn dir wünschst, chérie, aber ich kann nicht zulassen, 201
dass du dich in Gefahr begibst. Unter keinen Umständen, nicht einmal, um mir zu helfen.«
Sie legte ihm die Arme um den Hals und presste sich an ihn.
»Ich weiß nicht, ob ich so etwas noch einmal überstehe«, bekannte sie leise. »Ich hatte so entsetzhche Angst um dich.«
»Ich spüre »Das kann ich nicht«, gestand sie zögernd, da sie sich vor Gregoris Reaktion fürchtete. »Dieser Mann ...«
Schweigend trug Gregori sie den Flur entlang in eines der Schlafzimmer. »Doch, du kannst und du wirst, weil ich es dir sage.« Vorsichtig legte er sie aufs Bett.
Sie blickte in seine hellen Augen, die unbedingten Gehorsam verlangten, selbst als Gregori den Blick verlangend über ihren Körper gleiten ließ. Sanft umfasste er ihre Brust, legte seine Hand um die weiche Rundung und strich mit dem Daumen über die rosige Spitze, bis sie sich aufrichtete. »Gregori«, begann sie flehend.
»Du wirst gehorchen, Savannah«, antwortete er ungerührt.
Seine Züge wirkten fest.
Savannah wollte den Blick abwenden, doch Gregori hielt ihr Kinn fest. »Nein, Savannah. Trinke jetzt. Du hast noch nichts zu dir genommen, und wir haben die ganze Nacht vor uns.«
Sie schluckte schwer und kämpfte gegen die Übelkeit an. »Ich kann nicht, Gregori. Carter ist tot. Ich kann es einfach nicht.«
»Du meinst, weil ich ihn getötet habe?«, fragte er leise.
»Nein. Er hat unser Volk bedroht und versucht, dich zu töten.
Ich weiß, dass es keinen anderen Ausweg gab. Aber trotzdem kann ich es nicht.« Savannah versuchte, sich von Gregori zu befreien. Plötzlich fühlte sie sich unbehaglich in ihrer Nacktheit.
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»Du wirst trinken«, wiederholte er, doch diesmal war seine Stimme nur noch ein hypnotisches Flüstern. Ohne es zu wollen, lehnte sich Savannah an ihn, spürte die Wärme seines Körpers und seines Atems auf ihrer Haut. Trink, Savannah. Komm zu mir.
Gregori zog sie an sich und presste ihren Kopf an seine Brust.
»Ich bin dein Gefährte und kann nicht anders, als deine Bedürfnisse zu erfüllen.«
Savannah schmeckte das Salz auf seiner Haut. Gregoris Hunger, ihr Hunger - es war unmöglich, sie voneinander zu unterscheiden. Seine Stimme flüsterte in ihren Gedanken. Zwar konnte sie die Worte nicht verstehen, doch die Melodie durchflutete ihren Körper. Es war unmöglich, sich aus seinem Griff zu winden oder seinem eisernen Willen zu widerstehen, aber das wollte Savannah auch gar nicht mehr. Suchend ließ sie ihre Lippen über seine Brust gleiten.
Als sie die Zähne in seine Haut senkte, schloss Gregori die Augen. Es war eine sinnliche, beinahe schmerzhaft lustvolle Erfahrung. Obwohl Gregori Savannahs Körper kaum widerstehen konnte, hielt er seinen Hunger in Schach. Es war bereits selbstsüchtig gewesen, sie auf dem harten Steinfußboden zu nehmen, weil er sie so sehr brauchte, um seine Zweifel zu überwinden. Jetzt stützte er nur sanft ihren Kopf, während sie trank, bis ihre blasse Haut wieder rosig schimmerte. Dann entließ Gregori sie widerstrebend aus seiner Kontrolle.
Savannah blinzelte, als sie sich plötzlich ihrer Lage bewusst wurde. Abrupt machte sie sich von Gregori los und suchte nach ihrer Kleidung. »Du bist wirklich abscheulich, Gregori. Du hattest kein Recht, mich zu zwingen.«
Er beobachtete, wie sie sich nach ihren zerrissenen Sachen umsah. Seufzend ließ sie sich wieder aufs Bett sinken. »Und schon wieder habe ich nichts zum Anziehen.«
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»Das Problem lässt sich leicht lösen, Savannah«, sagte er.
Kleidung aus der Luft und den Elementen herzustellen, war eine alte karpatianische Kunst. Savannah sah so traurig und verloren aus, dass Gregori sie am liebsten in die Arme genommen und getröstet hätte. Sie war noch immer entsetzt darüber, dass er sich freiwillig hatte vergiften lassen. Er hatte die Gesetze ihres Volkes gebrochen, indem er sich genährt und gleichzeitig getötet hatte. Viel schlimmer noch, sie war gezwungen gewesen, hilflos abzuwarten, während er sich in Gefahr begeben hatte. Und dann hatte Gregori sie auch noch dazu gezwungen, gegen ihren Willen Blut zu trinken.
Gregori gab Savannah eine Jeans und eine weiche Baumwollbluse,
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