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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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For-schungseinrichtung kaum erwarten, also will ich Sie und Ihre Freunde nicht länger auf die Folter spannen.«
    Nein, Gregori, flehte Savannah. Lass uns von hier fortgehen.
    Kümmere dich nicht mehr um diesen Mann. Lass uns gehen!
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    Du musst dich jetzt von mir lösen, bébé, antwortete Gregori und zog sich aus der telepathischen Verbindung zurück.
    Savannah fühlte seine unerbittliche Entschlossenheit. Er wollte das Labor zerstören und alle Giftvorräte und For-schungsdaten vernichten. Außerdem beabsichtigte er, sämtliche Mitglieder des Geheimbunds unschädlich zu machen.
    Doch Savannah konnte in ihm nichts von der Wut entdecken, die sie selbst empfand. Gregori wollte keine Rache nehmen. Er handelte überlegt und sah sich einmal mehr gezwungen, zum Schutz seines Volkes etwas Grausames zu tun. Dazu verdrängte er alle Empfindungen, um sich nur auf die Bedrohung zu konzentrieren, die es auszuschalten galt, unerschütterlich und erbarmungslos. Nichts konnte ihn aufhalten.
    Gefangen hinter der unsichtbaren Schutzmauer ließ sich Savannah zu Boden sinken und zog die Knie an. Das war Gregoris Leben. In den vielen Jahrhunderten des Kampfes war er für jeden, der das karpatianische Volk bedrohte, zu einem Todesengel geworden. Gregori, der Dunkle. Er glaubte, ein Ungeheuer zu sein, das nirgends seinesgleichen fand. Savannah barg ihr Gesicht in den Händen. Es gab keine Möglichkeit, ihn aufzuhalten. Nicht einmal Mikhail, ihr Vater und der Prinz der Karpatianer, der einzige Mann, dem Gregori ewige Loyalität geschworen hatte, wäre in der Lage, ihn von dem Vorhaben abzubringen, das er für notwendig hielt.
    Savannah biss sich auf die Lippe. Er verfügte über so viel Macht. Kein anderer hätte das Gift in seinem Blut in einzelne Bestandteile zerlegen können. Und niemand sonst hätte sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt, um dem Vampirjäger eine Falle zu stellen. Doch Savannah wusste auch um den hohen Preis, den er für diese Leistungen zahlen musste.
    Er konnte tatsächlich alle Empfindungen verdrängen und mit kühler Berechnung alles tun, um sein Volk zu beschützen. Doch 191

    tief in ihm wuchs die Überzeugung, dass er ein kaltes, gefühlloses Ungeheuer war. Der Kampf um das Überleben des karpatianischen Volkes verlangte ihm immer wieder Teile .
    seiner Seele ab.

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KAPITEL 9
    Die Nacht war düster und mondlos. Wolken trieben über den Himmel, verdeckten die Sterne und trugen zu einer geheimnisvollen, bedrohlichen Abendstimmung bei. Der Wagen hielt vor einem verlassenen Lagerhaus im Hafen. An den Docks war niemand zu sehen, und das Wasser war trüb, beinahe ölig. Gregori stieg aus dem Auto und lauschte den Wellen, die an den Pier schlugen. Wie selbstverständlich suchte er telepathisch die Gegend ab.
    In dem großen Gebäude befanden sich drei Männer, die mit gedämpften Stimmen miteinander sprachen. Mit einer Handbewegung ließ Gregori den Reporter auf den Fahrersitz zurücksinken. Wade Carters Augen waren glasig. Ein plötzlicher Windstoß wirbelte Blätter und Zweige an der Stelle auf, an der Gregori eben noch gestanden hatte. Dann herrschte wieder Stille. Unheimliche Stille.
    Gregori fand einen Spalt in einem der verwitterten Fenster. Er strömte in den Raum und bahnte sich einen Weg zwischen etlichen Bunsenbrennern und Bechergläsern mit verschiedenen Chemikalien. Auf der anderen Seite des Raumes standen drei Tische. Hand- und Fußfesseln waren mit Stahlbolzen an ihnen befestigt. Es waren Seziertische, auf denen die »Wissenschaftler« nach Herzenslust mit ihren Opfern experimentieren konnten. Auf einem der Tische waren Blutstropfen zu sehen.
    Gregori schwebte über dem Tisch, um das Blut zu untersuchen, doch zu seiner Erleichterung war das Opfer kein Kar-patianer gewesen.
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    In einer Ecke der Lagerhalle standen einige eindrucksvolle Computer, Hightech-Geräte und Aktenschränke. Drei Schreibtische waren in einem lockeren Halbkreis angeordnet.
    Die drei Männer spielten Poker. Offenbar warteten sie auf jemanden. Gregori schwebte als ein kalter Windhauch über den Tisch, der die Karten in alle Richtungen davonfliegen ließ. Die Männer griffen nach den Karten und sahen sich nach der Ursache für die unerwartete Zugluft um. Dann warfen sie einander nervöse Blicke zu.
    Gregori gab Wade Carter den Befehl, zur Tür des Lagerhauses zu gehen. Der Reporter öffnete sie und betrat den Raum. Er bewegte sich in der typischen, ungelenken Art derer, die zu willenlosen menschlichen Marionetten eines

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