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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sich instinktiv auf den Seziertisch zu. Als Zeichen, dass von ihm nichts zu befürchten war, hob er die Hände. »Hören Sie, ich weiß nicht, wer oder was Sie sind, aber diese junge Frau hier ist völlig unschuldig. Tun Sie ihr nichts. Machen Sie mit uns, was Sie wollen, doch bitte rufen Sie einen Krankenwagen.«
    Gregori wandte den Blick nicht von Rodney ab. Der Mann sah wild aus, und der telepathische Zwang zu töten war unverkennbar. Gregori hatte es sofort gespürt, und jetzt sah Gary es auch. Rodney musste töten. Für ihn war es so wichtig wie der nächste Atemzug.
    »Vorsicht«, warnte Gary, als ihm auffiel, dass sich der bedrohlich aussehende Fremde zwischen ihn und Rodney gestellt hatte. Dann warf er einen Blick auf den Mann am Boden. Offenbar hatte der unheimliche Unbekannte ihn auch vor Todd Davis gerettet. Gary nahm allen Mut zusammen und ging auf Rodney zu, um seinen Retter besser unterstützen zu können.
    »Nein«, befahl Gregori leise und machte eine Handbewegung.
    Plötzlich konnte Gary sich nicht mehr bewegen, als wäre er in 244

    einem unsichtbaren Gefängnis eingesperrt. »Wenden Sie sich ab.«
    Blitze zuckten durch den Raum, eine Explosion von glei-
    ßendem Licht. Allein das Geräusch verursachte Risse in zwei Wänden und dröhnte in Garys Ohren, sodass er einen Augenblick lang taub und blind war. Das Haus bebte und schwankte, und die Explosion rüttelte an den Fenstern. Als sich der Rauch verzog, lagen Rodney und Davis tot am Boden.
    Entsetzt starrte Gary auf die beiden Toten und streckte dann vorsichtig die Hand aus, um nach der unsichtbaren Barriere zu tasten, die ihn geschützt hatte. Zu seinem Erstaunen war sie verschwunden. Sofort sah Gary nach der jungen Frau. Sie atmete noch, aber ihr Puls ging schnell und flach. Ohne Erfolg versuchte er, die Fesseln zu lösen.
    »Sie hinterlassen Fingerabdrücke«, sagte Gregori leise. Dann konzentrierte er sich auf die dicken Stahlbänder, bis sie klirrend zu Boden fielen. »Gehen Sie jetzt, verlassen Sie dieses Haus und warten Sie an der Ecke auf mich.« Gregori sah Gary eindringlich an. »Warten Sie wirklich dort. Ich kann Sie überall finden, wenn ich will.«
    »Sie braucht Hilfe.« Gary war fest entschlossen, nicht klein beizugeben.
    »Draußen sammeln sich schon die Neugierigen, während wir hier Zeit verschwenden. Ich kann dafür sorgen, dass niemand Sie sieht, dies jedoch nur, solange es noch nicht zu viele Leute sind. Dem Mädchen wird nichts geschehen. Gehen Sie.«
    Während er noch sprach, wandte sich Gregori bereits anderen Dingen zu. Er suchte nach Garys Fingerabdrücken und löschte alle Erinnerungen des Mädchens aus, die ihn verraten könnten.
    Außerdem würden sich die Leute draußen nicht daran erinnern, einen kleinen, schlanken Mann im grauen Anzug gesehen zu haben, der das Gebäude durch den Hinterausgang verließ.
    245

    Langsam bahnte sich Gary Jansen einen Weg durch die Menschenmenge. Niemand schenkte ihm Beachtung, er wurde sogar angerempelt, ohne dass es einen Eindruck zu hinterlassen schien. In der Ferne heulten Sirenen. Feuerwehr. Polizei. Ein Krankenwagen. Gary stand unter Schock. Der Mann, der plötzlich aufgetaucht war und ihm das Leben gerettet hatte, war mächtiger, als Guy es je für möglieh gehalten hatte. War er ein Vampir? Im Geist ging Gary Jansen jede Sekunde, jedes Wort noch einmal durch. Er konnte kaum glauben, dass der Vampir ihn einfach so hatte gehen lassen, ohne auch nur sein Blut zu trinken. Allerdings wusste er ja auch nicht genau, ob sich dieses Wesen überhaupt von Blut ernährte. Gary erreichte die Straßenecke und fühlte sich plötzlich sehr schwach. Die Knie wurden ihm weich, seine Beine waren wie Gummi, und er musste sich auf die Bordsteinkante setzen.
    Gary spürte eine Hand in seinem Nacken, die seinen Kopf nach unten drückte. »Atmen Sie«, hörte er dieselbe hypnotische Stimme, die er bereits in dem lagerhaus vernommen hatte.
    Er schnappte nach Luft und kämpfte gegen das Schwindelgefühl an. Dabei versuchte er, einen müden Witz zu machen.
    »Es tut mir Leid, aber schließlich begegne ich ja nicht jeden Tag einem Mann wie Ihnen.« Als sich die Hand zurückzog, richtete er sich auf und betrachtete die große, kräftige Gestalt, die sich über ihm erhob. Nie zuvor hatte er einen bedrohlicheren Mann gesehen, doch Gary verdrängte die Furcht. »Werden Sie mich umbringen?«, fragte er, ehe er sich zurückhalten konnte.
    Hör schon auf, wie der große, böse Wolf auszusehen, sagte Savannah. Der

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