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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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Blut zu trinken. Er hätte vielleicht besser in Bukarest bleiben sollen, um dort seinen Durst und die Lust zu stillen.
    Die Hure zuckte zusammen und sprang auf, als er sich räusperte. Doch als sie ihn erkannte, entspannte sich ihre Miene, und sie schenkte ihm ihr betörendes Lächeln.
    Betörend?
    Ihr Lächeln
war
betörend gewesen, korrigierte sich Anton. Jetzt besaß es einen bitteren Zug und wirkte müde. Die Zeit war reif, sich nach einer neuen, frischen Bluthure umzusehen. Solch ein Bauernmädchen wie das im Salon Prinz Razvans wäre ihm durchaus recht. Unverbraucht und frisch. Sobald er nach Prag zurückkehrte, würde er sich nach anderen Weibern umschauen. Anton beglückwünschte sich zu der Idee, Mädchen für Liebesund Blutdienste auch in Prag einfangen zu lassen. Dass es Jiri von Boskovic damals auf eine subtilere, elegantere Art und Weise getan hatte, verbannte er aus seinem Hirn. Er hasste die Vergleiche zwischen ihnen, denn er fühlte sich kultivierter als sein Vorgänger. Nie hatte er verstehen können, weshalb Elisabeth den Grafen ihm vorgezogen hatte.
    „Wie schön, dass du wieder einmal den Weg zu deiner Hure gefunden hast“, sagte Oana und leckte sich über die Lippen, während sie ihn mit einem frivolen Blick bedachte. Sie knöpfte ihren Rock auf und schob ihn über die Hüften. Achtlos schleuderte sie die Kleidung fort. Wie immer war sie darunter nackt. Ihre Hände glitten lasziv über die Innenseiten ihrer Oberschenkel nach oben zu ihrem rasierten Venushügel, wo sie sich streichelte.
    „Ich bin nicht nur hierhergekommen, um deine Dienste in Anspruch zu nehmen.“
    Ihr Lächeln erstarb, und ihre Arme sanken herab.
    „Aber das ist doch meine Aufgabe, deine Lust zu stillen.“
    Anton sprang nach vorn und umspannte ihre Kehle.
    „Als meine Hure ist es deine Pflicht, mir
jeden
Gefallen zu erweisen.“
    Sie rang nach Atem, während ihre Augen aus den Höhlen quollen. Anton öffnete seinen Griff.
    „Wir haben uns verstanden?“
    Die Hure nickte. Röchelnd rieb sie sich die Stelle am Hals, die er eben noch umklammert hatte. Er tätschelte ihre Wange.
    „So bist du meine folgsame Hure.“
    „Was ist vorhin geschehen?“ Anton forschte in ihrer Miene, aber die blieb ausdruckslos.
    „Ich weiß nicht, was du meinst.“ Ihre Stimme klang rau.
    „Das weißt du ganz genau.“ Wenn Anton eines nicht duldete, war es, ihn für dumm zu verkaufen. Drohend holte er mit der Hand aus, als wollte er sie schlagen. Oana zuckte erschrocken zusammen.
    „Ich … ich … es …“, stammelte sie.
    „Soll ich deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen? Ein Vampir wurde in eurem Lager vernichtet. Durch einen Jungen.“
    Er hatte ins Schwarze getroffen, denn die Hure zitterte. Aber sie schwieg.
    „Wolltest du mir das etwa verschweigen?“ Fieberhaft suchte sie nach Worten.
    „Nein, du warst doch nicht da, wie sollte ich es dir dann erzählen?“ Er roch ihren Angstschweiß.
    „Also rede.“
    „Nun ja, der Vampir wollte was von Roman. Aber der hat sich gewehrt und da kam dann dieser Mircea, Ileanas Neffe, der eigentlich keiner ist …“
    „Der keiner ist? Was redest du für einen Unsinn.“ Wütend schnaubte er und riss sie am Arm.
    „Er ist … eine Dcera. Die, die immer die Rothaarige begleitet hat.“
    Im ersten Moment glaubte Anton, sich verhört zu haben. Das konnte nicht möglich sein, er hatte alle umgebracht. Oder doch nicht? Zweifel stellten sich ein, deren Berechtigung er fieberhaft zu hinterfragen versuchte. Deutlich sah er wieder die Szene auf der Karlsbrücke vor sich, wo er die Karolyí gestellt hatte.
    Er hatte sich doch selbst vergewissern können, wie sie in die Moldau gestürzt und leblos auf der Wasseroberfläche getrieben war. Wenn sie es tatsächlich überlebt hatte, war sie genauso zäh wie ihr verfluchter Vater. Andererseits hielt er ein Überleben im eiskalten, reißenden Fluss für unmöglich. Verfluchtes Weibsstück, das es nicht wert war, noch einen einzigen Gedanken an sie zu verschwenden. Dennoch war die Vorstellung ungeheuerlich, dass sie die ganze Zeit über bei den Zigeunern gewesen war. Anton bebte vor Zorn.
    „Willst du mir wirklich weismachen, dass du die ganze Zeit über mit einer Dcera zusammengelebt hast, ohne mir etwas zu sagen?“ Völlig außer sich packte er die Hure an den Schultern und schüttelte sie so lange, bis sie lauthals schrie.
    „Bitte, ich habe es nicht gewusst … bis sie den Vampir vernichtet hat. Du musst mir glauben. Ich hätte es dir sofort

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