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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst
Autoren: Kim Landers
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Hüfte. Es bildete einen reizvollen Kontrast zu ihrer weißen Haut und fühlte sich zwischen seinen Fingern seidig an. Petre hatte Geschmack bewiesen.
    „Ihr werdet es heute Nacht nicht bereuen, Durchlaucht, mich gewählt zu haben. Mein Körper gehört Euch“, flüsterte sie.
    Über den Köpfen der Zuschauer hingen vergoldete, mannshohe Spiegel, die das Kerzenlicht der Kristalllüster reflektierten. Valerij betrachtete die Rothaarige und sich mit Wohlwollen. Ein perfektes Paar. Als sie bemerkte, dass er in den Spiegel blickte, hob sie ihre Hand und berührte sein dunkelbraunes Haar, das sich im Nacken kräuselte. Früher hatte er wie Petre sein Haar lang getragen, bis die Mode Kurzhaarfrisuren vorschrieb.
    Petre hob den Arm und bedeutete den Musikern zu spielen. Anstelle gewohnter Walzerklänge schwebten Zigeunerweisen durch den Saal. Ein Raunen ging durch die Zuhörer, denn das fahrende Volk erfreute sich am Hof nicht großer Beliebtheit seit dem letzten Kampf gegen die Werwölfe. Der Verrat der Zigeuner war nicht vergessen.
    Valerijs Brauen schossen nach oben. Bereits nach wenigen Tönen empfand er das Geigenspiel jedoch angenehm. Zigeunermusik strahlte eine gewisse Sinnlichkeit und Temperament aus, Eigenschaften, die er von einer Frau ersehnte. Als sein Blick seine Begleiterin streifte, wurde ihm schlagartig bewusst, was ihn an ihr und all den anderen Frauen störte. Sie machten es ihm zu leicht, waren zu devot. Dabei liebte er die Jagd. Er wollte um die Gunst einer Frau kämpfen, das Fieber eines Jägers in sich spüren, bis er sie erbeutete.
    Enttäuscht kniff er die Lippen zusammen.
    Das Separee war ein quadratischer Raum hinter dem Ballsaal, von dessen Existenz nur Eingeweihte Kenntnis besaßen. Auch engen Vertrauten wie Petre stellte Valerij das Separee gern für Liebesvergnügungen zur Verfügung. In der Mitte zog eine Kirchenbank alle Blicke auf sich, auf der einst Sünder in Demut gekniet hatten. Sie im Schloss eines Vampirs zu finden, war ungewöhnlich genug, doch die Lederschlaufen, die an der Lehne befestigt waren, ein Kuriosum. Hinter der Kirchenbank stand ein französisches Bett, dessen blutroter Samtüberwurf aus dem dunklen Ambiente schwarzer Seide hervorstach, mit dem die Wände bespannt waren. Valerij liebte die Farbe Rot, weil sie nicht nur Blut, sondern auch Feuer und Glut verkörperte, bestimmende Elemente seines Daseins. Rote Rosenblüten lagen auf dem Boden verstreut und betörten durch ihren lieblichen Duft. Rings um das Bett hingen die gleichen vergoldeten Spiegel wie im Ballsaal und vervielfachten die Anzahl der brennenden Kerzen. Die Atmosphäre besaß eine süße Schwere, die nicht prickelnder und sinnlicher sein konnte. Valerij umgab sich gern mit Dingen, die er liebte, um ein Wohlgefühl zu erzeugen.
    Durch einen der Spiegel konnte man aus einer winzigen Kammer das Treiben im Separee betrachten, ohne bemerkt zu werden. Das Meisterstück eines bekannten Prager Künstlers. Hinter dem Spiegel stand ein Sessel, von dem aus ihm kein Detail entging. Als Voyeur war es ihm möglich, sich von den Paaren auf der anderen Seite in Ruhe stimulieren zu lassen.
    Mit geröteten Wangen stand Dana mitten im Raum und ließ den Blick schweifen. Langsam zog sie sich aus. Valerij betrachtete sie dabei. Als sie nackt vor ihm stand, kehrte das Begehren zurück. Sein Blick heftete sich auf das rotgoldene Dreieck zwischen ihren Schenkeln. Sie war eine Frau, bei der ein Mann nur an eines denken konnte. Nein, an zwei Dinge, verbesserte er sich und seine Mundwinkel zuckten. Er verlangte auch nach ihrem Blut, das unter der warmen Haut durch ihre Adern rauschte.
    Ihr Lächeln wirkte unsicher und erstarrte, als sie die Kirchenbank neben sich betrachtete. Fast ehrfürchtig strich sie mit der Hand über das Holz, das viele Einkerbungen trug. Sie begutachtete das Möbelstück von allen Seiten. Valerij hörte ihr wildes Herzklopfen, als schlüge jemand neben ihm die Trommel. Lange, schwarze Wimpern warfen Schatten auf ihre geröteten Wangen. Ihre grünen Augen leuchteten. Sie zitterte und senkte den Blick.
    „Durchlaucht, was erwartet Ihr von mir?“, flüsterte sie.
    Er legte seinen Finger unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.
    „Wie möchtet Ihr mich haben? Soll ich mich auf das Bett legen? Oder wollt Ihr mich an diese Sünderbank fesseln?“ Sie leckte sich über die Lippen und sah ihn erwartungsvoll an. Zu dieser demütigen Haltung war sie erzogen worden. Das Weib, das dem Mann untertan sein musste. Sie
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