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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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nichts“, antwortete Ileana.
    „Das glaube ich dir nicht. Also?“
    „Dieses Mal …“ Ileana deutete auf das kleine Feuermal in Form eines Tropfens, das sich knapp über dem Brustansatz befand.
    „Ist nur ein rotes Muttermal.“ Daniela erinnerte sich, dass ihre Mutter immer mit dem Finger liebevoll darüber gestrichen war, weil es die Form des Blutdiamanten besaß. Kannte die Hure etwa den Edelstein?
    „Ist nur ein Muttermal in ungewöhnlicher Form und Farbe, mehr nicht“, versicherte Daniela. Verdammte Lügen. Sie hasste Lügen. Doch diesmal waren sie Mittel zum Zweck, um Drazice zu stellen.
    „Hm, hm. Ich habe es schon mal bei jemandem gesehen. Es ist selten, deshalb fällt es auf.“
    Daniela kannte niemanden, der es außer ihr besaß. Dann fiel ihr ein, dass ihre Mutter eine Narbe in der gleichen Form besaß, als das Juwel sich in ihre Haut gebrannt hatte.
    „War es eine Frau, bei der du es gesehen hast?“, fragte sie und forschte in der Miene der Hure nach einer Regung.
    Täuschte sie sich oder wurde Ileanas Blick wachsamer?
    „Das weiß ich nicht mehr. Ist schon zu lange her.“ Die Hure senkte den Blick, was Daniela noch misstrauischer werden ließ. Verdammt! Hatte sie sich etwa damit verraten?
    „Du erinnerst dich ganz genau. Mach mir nichts vor. Also, bei wem hast du es gesehen?“
    Ileana sah wieder auf. „Ich kann mich wirklich nicht erinnern.“ Es schien, als hätte sich ein Vorhang über ihre Augen geschoben, der die Wahrheit verschleierte. Ihr Blick war ausdruckslos wie der einer Puppe. Daniela spürte, dass Ileana sie anlog. Doch weshalb? Hatte sie ihre Mutter gekannt? Warum schwieg sie dann? Um sie zu schützen? Oder besaß noch jemand dieses Mal, von dem sie nichts wusste?
    Ein kaum spürbarer Ruck durchfuhr Ileanas Körper, der jedoch Danielas sensiblen Sinnen nicht entging.
    „Bist du wirklich vor einem Mann geflohen?“
    Daniela zögerte mit der Antwort, weil sie nicht wusste, ob sie Ileana vertrauen konnte. Unter dem Aspekt, die Hure könnte sich verplappern, entschied sie, die Wahrheit zu verschweigen.
    „Ja.“ Wenn man einen Vampir auch als solchen bezeichnen konnte, dachte sie.
    Ileanas Miene drückte Zweifel aus. Daniela mochte selbst kaum glauben, was sie da erzählt hatte.
    „In der Nacht?“ Ertappt! Sie hatte Ileanas Scharfsinn unterschätzt, die genau wusste, dass sich in der Nacht kein Prager auf die Straße wagte.
    Daniela nickte.
    „Ich konnte mich erst in der Dunkelheit fortstehlen. Meine Tante wacht über mich mit Argusaugen.“
    „Du scheinst mir recht waghalsig zu sein. Niemand traut sich in der Nacht hinaus.“
    Verflixt, sie hatte recht. Sie hätte ihre Worte besser auswählen sollen, aber nun war es zu spät.
    „Ich war in Panik und habe nicht drüber nachgedacht. Wie ich schon sagte, bin ich mit einem Boot geflohen. Die Strömung hat mich mitgerissen. Sie war so stark, dass mein Boot kenterte. Ich stürzte ins eiskalte Wasser und verlor das Bewusstsein.“
    Ileanas Miene blieb ausdruckslos, sodass Daniela nicht einzuschätzen vermochte, ob sie ihr glaubte. Sie befürchtete, sich durch weitere Fragen Ileanas immer tiefer in die Lügen zu verstricken. Gebannt wartete sie auf die Antwort der Hure.
    „Wenn du ein Boot besteigst, musst du eine gute Schwimmerin sein. Ich hasse das Wasser. Wäre schon mal fast ersoffen.“ Ileana zwinkerte ihr zu.
    „Hast du nur eine Tante?“ Daniela nickte. „Meine Eltern starben, als ich noch ganz klein war.“ Wenigstens war das nicht gelogen.
    „Armes Ding.“
    Daniela gähnte. Die Müdigkeit kehrte wieder zurück.
    „Ich weiß nicht, wohin ich soll. Zu meiner Tante kann ich nicht mehr zurückkehren. Sie würde mich eh verstoßen.“ Dass sie nicht zurückkehren konnte, entsprach der Wahrheit, denn Carlottas Haus und auch der Unterschlupf in den Katakomben waren zerstört. Das Schloss ihres Vaters befand sich seit Jahren im Besitz eines Vampirs.
    „Na, gut. Aber wenn unsere Freier kommen, musst du dich verstecken. Daniela nickte. Sie nahm alles dafür in Kauf, wenn sie sich an die Fersen Drazices haften könnte.
    Sie ließ sich zurück auf die Decken fallen und schloss die Augen. Ileana wickelte sie in die unzähligen Decken wie in einen Kokon. Daniela kuschelte sich hinein und schloss die Augen.
    „Schlaf und komme zu Kräften. Morgen wird es dir besser gehen“, hörte sie die Hure murmeln, bevor sie einschlief.

9.
    Daniela starrte voll Entsetzen auf das Knäuel, das zu ihren Füßen lag. Eine graue Hose, ein

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