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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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Hemd in gleicher Farbe, Stiefel, Jacke und daneben ein schäbiger Filzhut.
    „Jeder wird sie darin für einen Kerl halten.“ Oana zog eine spöttische Miene.
    „So erkennt sie wenigstens keiner.“ Ileana zwinkerte Daniela zu.
    „Und was zieh ich drunter?“ Es behagte Daniela nicht, die Kleidung ohne Unterwäsche zu tragen. Der raue Wollstoff kratzte bestimmt auf der Haut.
    Ileana drehte sich um und zog aus einer der Holztruhen ein Paar Leinenunterhosen, die von Motten durchlöchert waren.
    „Du glaubst doch nicht, dass ich die Sachen anziehe?“, protestierte Daniela.
    „Sei nicht so undankbar und zieh sie an. Oder willst du, dass die Vampire und Radu sich über dich hermachen?“, mischte sich Oana ein.
    Widerwillig ergriff Daniela die Unterhose, die an einigen Stellen bereits vergilbt war. Die Decke, die sie um ihren Körper gewickelt hatte, erschwerte das Überstreifen der Hose. Aber eine Scheu hielt sie davor ab, sich nackt vor Oana zu zeigen. Außerdem könnte die Hure Drazice von ihrem Muttermal verraten.
    Die Hosenbeine reichten bis übers Knie. Der Stoff war rau und rieb auf ihrer vom Eiswasser empfindlichen Haut. Lieber wollte sie auf Unterwäsche verzichten.
    „Das kratzt.“
    „Stell dich nicht so an. Wenn erst die haarigen Kerle zwischen deinen Schenkeln liegen, darfst du dich auch nicht beschweren.“ Oana lachte gehässig.
    Als wenn ich auch eine Hure wäre, hätte Daniela fast gegiftet. Sie schluckte die patzige Antwort hinunter, denn sie befürchtete, Oana könnte Ileana überzeugen, sie nicht auf die Reise mitzunehmen.
    Schließlich schlüpfte sie in Hose und Hemd, die ebenfalls zu groß waren, sodass sie einen Strick um die Taille schnüren musste. Überall zwickte und juckte es, als würde ein Haufen Flöhe über ihren Körper krabbeln.
    Daniela betrachtete sich im Spiegel und erschrak. Dieses Ding in dem Spiegel konnte unmöglich sie sein.
    „Ich sehe ja aus wie eine Vogelscheuche.“
    In Oanas Augen blitzte es zufrieden auf. Anscheinend befürchtete die Hure tatsächlich, sie könnte zur Konkurrentin werden.
    „Die Bauern könnten dich glatt aufs Feld stellen und kein Rabe würde sich über ihre Ernte hermachen“, frotzelte Ileana und prustete vor Lachen.
    „Du musst noch den Hut tragen. Hier.“ Oana streckte Daniela den ramponierten Filzhut entgegen.
    Daniela war stolz auf ihr blauschwarzes Haar und gar nicht erpicht, es unter diesen Hut zu zwängen. Aber wenn sie nicht erkannt werden wollte, musste sie wohl oder übel nachgeben. Sie fasste ihre Haare mit den Händen zusammen, zwirbelte sie zu einer Kordel und wickelte sie um den Kopf, damit Oana ihr den Hut überstülpen konnte. Der Hut roch muffig und nach Mäusekot. Ihr dickes Haar passte zwar darunter, aber der Hutrand drückte. Wie sollte sie damit Tag und Nacht herumlaufen? Sie würde Kopfschmerzen bekommen. Daran würde sie sich nie gewöhnen. Aber sie musste zugeben, dass sie sich selbst fremd erschien. Daniela schnitt ihrem Spiegelbild eine Grimasse.
    „Mit der knabenhaften Figur gehst du als mein Neffe durch. Hoffentlich verplappert Roman sich nicht.“ Ileanas Blick glitt prüfend über sie.
    Roman? Daniela stutzte. War es vielleicht
der
Roman, den sie vor den Vampiren gerettet hatte?
    „Wer ist Roman?“, fragte Daniela beiläufig und begegnete Oanas Blick. Wenn es wirklich dieser Roman wäre, konnte sie nur hoffen, dass er sie bei den beiden Huren nicht auffliegen ließ oder anderswo ungewollt verplauderte.
    „Roman ist mein Sohn“, antwortete Ileana und zupfte an Danielas Kleidung, als wäre es eine elegante Robe und heute ihr Debütantinnenball. Dann konnte es sich nur um den Jungen handeln, den sie vor den Vampiren gerettet hatte. Na, bravo. Kinder seines Alters verrieten sich schnell.
    „Du wirst ihn bald kennenlernen. Er ist mit Radu, unserem Anführer, und ein paar anderen nach Prag gefahren, um Geld durch Straßenmusik zu verdienen. Mein Junge ist nämlich sehr begabt.“
    Oana zog spöttisch eine Braue hoch.
    „Er sollte nicht so viel auf seiner Fidel spielen, wo er doch das Geld viel leichter verdienen könnte“, mischte Oana sich ein.
    Sofort wusste sie, was die Hure meinte. Die Vorliebe einiger Vampire galt Jungen wie Roman. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als alle Vampire in die Hölle zu verbannen.
    Aber in deinen Adern und denen deines Vaters fließt auch vampirisches Blut, hörte sie eine Stimme in ihrem Inneren. Was hätte sie alles dafür getan, dieses dunkle Erbe abzustreifen. Manchmal

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