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Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst

Titel: Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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kommen.“
    „Ich will mir ja nicht mal selbst nahe sein. Wenn ich im Lager herumlaufe, schlage ich alle in die Flucht. Ich stinke wie … wie … ach, egal. Es ist einfach nur widerlich.“ Der Geruch löste ein Schwindelgefühl aus.
    „Du wirst dich mit der Zeit daran gewöhnen. Ich musste es auch mal.“ Ileana klopfte ihr lachend auf die Schulter.
    „Oder willst du, dass ein Vampir sich an dir vergeht?“
    Eher würde sie den in die Hölle schicken. Doch das würde die anderen seines Clans, vor allem Drazice, auf den Plan rufen.
    Nachdem Ileana auch Danielas Hände mit der Paste bestrichen hatte, legte sie sich aufs Lager.
    „Ich muss ein wenig ausruhen. Bald bricht die Dunkelheit herein, die Vampire werden uns für ihr Vergnügen aufsuchen. Leg dich auch ein wenig aufs Ohr. Heute Nacht kannst du gewiss nicht im Wagen schlafen.“
    Ileana gähnte herzhaft, streckte sich auf den Decken aus, bevor sie sich wie ein Igel zusammenrollte und einschlief. Daniela war überhaupt nicht müde. Schließlich hatte sie weit über den Mittag hinaus geschlafen. Von Unternehmungsgeist und Neugier gepackt, lugte sie vorsichtig durch den Vorhang nach draußen. Außer der alten Vettel, die am Feuer saß und in der Nachmittagssonne ein Nickerchen hielt, war niemand zu sehen. Sie schlüpfte hinaus und sah sich um. Der Turm des Veitsdoms und der Hradzin waren nicht mehr zu sehen.
    In der Nacht, als sie geschlafen hatte, war der Zigeunertreck weitergefahren. Daniela kletterte die Stiege hinab, überquerte die Lichtung und lief in den Wald. Umgeben von Bäumen und Grün fühlte sie sich wohl. Mit den übergroßen Stiefeln stolperte sie oft. Ein Specht hämmerte irgendwo gegen einen Baum. Eine himmlische Ruhe umgab sie. Nach einer Weile erreichte sie eine Quelle, deren Wasser einen Weiher speiste.
    Beim Anblick des klaren Wassers geriet sie in Versuchung, die stinkende Paste abzuwaschen. Doch wenn Ileana recht behielt, konnte sie sich mit ihrer Hilfe ungehindert den Vampiren nähern, um sie zu belauschen. Sie setzte sich auf den moosigen Boden und blickte auf die Wasseroberfläche, auf der sich das Geäst der Bäume spiegelte. Direkt neben ihr erkannte sie die Fußspuren eines Tieres. Es waren Pfoten, überdimensional große, die ihren Abdruck im weichen Boden hinterlassen hatten. Daniela kannte jede Fußspur. Etwas, das Malvina ihr beigebracht hatte, um Feinde zu erkennen. Wolfsspuren, aber keine gewöhnlichen und auch nicht die eines Vampirs, der die Fähigkeit besaß, sich in einen zu verwandeln. Ein Büschel dunkelgraues, herausgerissenes Fell lag daneben. Daniela hob es auf und schnupperte. Es roch fast noch strenger als die Paste.
    Sie war noch nie einem Werwolf begegnet. Ihr Wissen über diese Geschöpfe der Nacht war spärlich und resultierte aus den Erzählungen der anderen Dceras. Nur Malvina war in der Nähe von Carlottas Haus damals einem Werwolf begegnet.
    Dort, wo Vampire herrschten, zogen sich die Werwölfe zurück. Nur über die Karpaten erzählten sich die Leute absonderliche Geschichten. Dort sollten sich die Werwölfe einem Vampir untergeordnet haben. Dieser Vampir schien noch mächtiger zu sein als Boskovic, weil es ihm gelungen war, die Werwölfe zu unterwerfen.
    „Hallo!“ Daniela sprang auf, als sich eilige Schritte näherten. Es war Ileana, die völlig außer Atem durch den Wald lief. Suchte sie etwa Daniela?
    „Ich bin hier!“
    „Dem Herrn sei Dank. Ich habe dich schon die ganze Zeit gesucht. Wir müssen sofort aufbrechen.“ Tadel schwang in der Stimme der Hure mit, obwohl ihr Blick milde war.
    „Was ist denn los?“
    „Ist hier zu gefährlich.“ Ileana umfasste Danielas Arm und zog sie mit sich.
    „Dann verrate mir doch, was so gefährlich sein soll.“
    Seufzend blieb die Hure stehen und wandte sich ihr zu. „Werwölfe. Diese ganze Gegend hier ist verseucht. Sie haben sich aus den Karpaten hierher zurückgezogen. Weiß der Teufel, warum. Früher war es hier immer sicher.“
    Der Griff um Danielas Arm wurde fester. „Nun komm schon, wir können hier keine Wurzeln schlagen. Die Dämmerung bricht herein.“
    „Ich dachte, dieser Karpatenfürst hält die Werwölfe alle in Schach?“
    Ileana zuckte mit den Achseln und eilte vorwärts.
    „Hilft diese Paste nicht gegen Werwölfe?“
    Ileana schüttelte den Kopf. „Nein, ist bei denen wirkungslos.“
    Die Wangen der Hure waren durch das Laufen feuerrot. Sie keuchte bereits nach wenigen Schritten. Endlich erreichten sie das Lager, in dem bereits

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