Karpatenfürst - Landers, K: Karpatenfürst
und ab. Durch einen Spalt zwischen ihren Lidern sah sie zu Valerji. Nichts weckte ihre Lust mehr, als von ihm beobachtet zu werden. Doch der Fürst war verschwunden. Sie hatte ihn nicht weggehen hören und war enttäuscht. Doch ihre Erregung war schon so weit fortgeschritten und forderte Erlösung. Mit geschlossenen Augen ergab sie sich ihrer Lust. Ihre Finger schoben sich in ihre Scheide und strichen über ihre Klitoris. Sie war bereits so erregt, dass sie ihren Höhepunkt heftig, aber viel zu schnell erlebte. Atemlos sank sie tief in die Kissen. Daniela schloss ihre Augen.
Plötzlich sah sie Malvinas Gesicht vor sich, so deutlich, als stünde sie vor ihr. Ihr anklagender Blick richtete sich auf sie.
„Hast du vergessen, dass du eine Dcera bist und dafür geboren wurdest, Vampire zu töten? Er will dich verführen, um sich an deiner Lust und deinem Blut zu berauschen. Es ist die Verbindung eures Blutes, das dich schwächt. Töte ihn, bevor es zu spät ist und du sein Opfer wirst. Töte ihn, töte ihn …“ Der anklagende Tonfall zerriss endgültig den Nebel in ihrem Kopf.
Schlagartig verflog das wollüstige Ziehen in ihrem Körper, als sie sich der Bedeutung der Worte bewusst wurde.
Beim Heiligen Michael, wie konnte sie nur ihre heilige Pflicht als Vampirjägerin vergessen und sich hinreißen lassen, die Lust eines Vampirs zu wecken? Daniela setzte sich ruckartig auf, das Mal auf ihrer Brust brannte wie Feuer.
Als sie noch einmal zum Vorhang hinübersah, glaubte sie an eine Illusion. Nichts deutete darauf hin, dass er sie beobachtet hatte. Einesteils war sie froh, rechtzeitig zur Vernunft gekommen zu sein, andererseits quälte sie das ungestillte Verlangen.
Niemand befand sich in der Nähe. Es wäre also eine günstige Gelegenheit, zu fliehen. Doch nackt? Sie sprang vom Bett und rannte zur Kommode, zog die Schubladen auf, während sie sich immer wieder umblickte, denn sie rechnete damit, dass der Karpatenfürst oder Diona jeden Moment das Zimmer betreten konnte, um sie an der Flucht zu hindern. Aber nichts regte sich. Danielas Herz klopfte vor Aufregung schneller, bis sie ein weißes Nachthemd aus einer der Schubladen zog. In der Nacht würde sie damit auffallen, aber dann könnte sie es ausziehen und nackt durch die Wälder fliehen. Wenn sie das Zigeunerlager erreichte, würde Ileana ihr bestimmt helfen.
Hastig streifte sie es über. Einen Augenblick verharrte sie und lauschte, bevor sie auf Zehenspitzen zur Tür lief. Langsam drückte sie die Klinke hinunter, öffnete die Tür und spähte hinaus. Wo befand sich der Fürst? Lauerte er ihr irgendwo auf, um sich auf sie zu stürzen? Dieser cel Bâtrân war keiner, mit dem sie leichtes Spiel haben könnte, und schon gar nicht unbewaffnet. Rechts von ihr musste sich der Raum befinden, von dem aus er sie beobachtet hatte.
Danielas feinem Gehör entging nichts, nicht einmal ein Mäusehusten. Aber es war still wie in einem Grab. Wie passend. Daniela rollte mit den Augen.
Sie befand sich auf einer Burg. Jede besaß eine Waffenkammer. Aber auch auf einer Vampirburg? Hatte sie nicht vorhin Rüstungen und Waffen in der Halle gesehen? Sie versetzte sich zur Brüstung einer Treppe, die geschwungen nach unten führte. An der Wand hingen tatsächlich Schilde und Schwerter. Eine Armbrust wäre ihr lieber gewesen, aber der Umgang mit dem Schwert fiel ihr ebenso leicht. Irgendwo fiel eine Tür knarrend ins Schloss. Daniela hielt den Atem an und horchte. Hatte der Karpatenfürst sie bemerkt und trieb ein Versteckspiel mit ihr? Viele Vampire liebten es, mit ihren Opfern ihre Spielchen zu treiben, bevor sie zuschnappten. Und der Fürst gehörte bestimmt zur gleichen Sorte. Nein, viel schlimmer. Sie wirbelte zu der Wand mit den Waffen, ergriff ein Schwert und stand nur einen Atemzug später im anderen Flügel der Burg. Die Waffe in der Hand fühlte sich gut und vertraut an.
Noch immer kein Fürst weit und breit. Dass er nicht wie ein Vampir roch, irritierte sie und machte sie gleichzeitig nervös.
Daniela verzichtete darauf, zu laufen, um Geräusche zu vermeiden und bediente sich ihrer vampirischen Kraft, sich schnell und lautlos an einen anderen Ort zu bewegen. Von Weitem erkannte sie das breite Eingangsportal. Sie musste nur durch dieses Portal und die Burg verlassen. Dann wäre sie frei, um Drazice in die Hölle zu schicken.
Manchmal gelang es ihr, mit Drazices Augen zu sehen, als stecke sie in seinem Körper. Für einen flüchtigen Moment spürte Daniela deutlich die
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