Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)
auch schon da. Ich bringe euch dann den Saft.«
Sebastian schnippte ungeduldig mit den Fingern.
»Ist gut, Sebastian, du kannst nach unten gehen«, sagte Rebecca, als sie aus Sebastians Zimmertür trat.
Sebastian rannte die Treppe hinunter und stellte seine beiden Taschen neben die von Juana und Lars. Als Sebastian ins Wohnzimmer trat, sah er, wie Juana vor dem Bücherregal stand und Lars im Sessel saß und einen Orangensaft schlürfte. Nachdem sich die Freunde begrüßt hatten, fragte Sebastian vorsichtig: »Wo ist denn mein Vater?«
»Er wollte ein Geschenk für deinen Großvater einpacken und es schon mal in den Wagen legen«, antwortete Juana.
»Wo bleibt denn Niko?«, fragte Sebastian ungeduldig und blickte kurz zum Kaminsims, auf dem eine Uhr stand. »Er ist wieder zu spät«, fluchte er.
»Na ja, du kennst doch Niko«, sagte Lars und winkte ab, »der sitzt bestimmt noch am Frühstückstisch und stopft sich voll.«
Sebastian blickte aus dem Fenster.
»Scheiß Wetter, was?«, bekam er von Lars zu hören.
»Lars! Bitte!«, ermahnte Juana ihn.
»'tschuldigung, gnädige Frau«, lächelte Lars Juana an. »Ich meinte, das Wetter sieht nicht besonders gut aus«, Lars hob die Nase empor und alberte herum: »Der Himmel ist wolkenverhangen und es sieht nach Regen aus, gnädige Frau.«
»Lass den Blödsinn, Lars«, fauchte Juana.
»Ja, schon gut, Juana, will heute keinen Ärger mit dir bekommen«, winkte Lars ab.
Der Himmel hing voller dunkler Wolken, die, wie es aussah, nur darauf warteten sich zu entladen, um die Erde mit Wasser zu überschwemmen. Kein einziger Sonnenstrahl drang durch die dichten Wolken und es wehte ein kalter Wind.
»Morgen soll das Wetter aber besser werden«, wandte Juana ein.
»Hoffentlich«, sagte Sebastian. »Verregnete Sommerferien wären nämlich blöde.«
Die Haustür stand weit offen, deshalb konnte Niko hereinspazieren, und er brüllte, als er ins Wohnzimmer trat: »Hallo, Freunde! Auf geht's in ein Ferienabenteuer.«
»Mensch, Scheiße, Niko«, fluchte Lars, der regelrecht in sich zusammenfuhr. »Ich hab mich vielleicht erschrocken.«
Sebastian und Juana erging es nicht anderes.
»Verdammt«, fluchte auch Juana.
»Schön dich zu sehen, Niko«, lächelte Sebastian.
»Na, wenigstens einer der sich freut, mich zu sehen«, brummte Niko.
Niko setzte die Tasche ab und schwang sich in den Sessel neben Lars. »Gemütlich«, sagte er und fasste mit beiden Händen auf die Armlehnen. »Captain James Kirk an Lieutenant Sulu, hören sie mich?«, sagte Niko im hektischen Ton und wandte sich Sebastian zu. »Lieutenant Sulu, bitte melden Sie sich, die Lage ist sehr ernst«, wiederholte Niko.
»Commander Scott, hören Sie mich?«, fragte Niko und sah zu Lars.
»Ja, hier ist Scotty, Captain, ich höre Sie klar und deutlich.«
»Wissen Sie, wo Lieutenant Sulu ist, Scotty?«
»Er arbeitet im Maschinenraum am Fluxkompensator«, sagte Lars mit verstellter Stimme.
Juana zog die Augenbrauen hoch.
»Fluxkompensator?«, sagte sie mit lehrerhaftem Blick. »Hast du da nicht etwas verwechselt, Lars? Ein Raumschiff fliegt mit Warpantrieb«, klärte sie ihn auf.
Niko verzog mürrisch die Mundwinkel.
»Ist doch völlig egal, Juana. Sei locker, es sind Ferien, und außerdem ist es doch nur ein Spiel«, wandte Niko ein.
Juana zuckte nur mit den Schultern.
»Ja, hier Lieutenant Sulu, ich höre Sie Captain«, grinste Sebastian, und Niko fuhr mit der rechten Hand über die Armlehne, so als ob er einige Regler am einstellen wäre.
»Tagchen, Mr. Addams«, schreckte Niko hoch und sprang mit einem Satz aus dem Sessel.
»Guten Morgen, Captain James Tiberius Kirk«, empfing William ihn, und dies war seit langer Zeit das erste Mal, das Sebastian seinen Vater lächeln sah.
»So, können wir los, Lieutenant Sulu?«, fragte William an seinen Sohn gewandt.
»Ja, Vater«, nickte Sebastian und fügte schnell hinzu: »Wir sind dann soweit.«
Juana stellte das Buch ins Regal zurück, Lars trank sein Glas aus, und Niko schnappte sich seine Tasche.
Sebastians Vater blickte hinüber zu Lars und sagte im ernsten Ton: »Commander Scotty, Sie können mir bei der Warp-Maschine helfen, es muss noch etwas Treibstoff nachgefüllt werden.«
»Jawohl, Sir«, grinste Lars.
Sebastian stand startklar im Flur. William hatte schon die Tür geöffnet, als er sich Sebastian zuwandte und ihn fragte: »Was ist los, Sohn? Hast du keine Lust mehr zu Großvater zu fahren?«
»Doch natürlich«, antwortete Sebastian
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