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Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Titel: Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Gronie
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von dort weg. Die Hexen sind auf dem Weg zu euch.«
    »Wohin sollen wir gehen?«
    »Verdammt, sie haben meinen Zauber schon entdeckt«, schimpfte das Gesicht. »Wir haben nicht mehr viel Zeit, die Hexen haben einen Gegenzauber hierher gesandt«, sprach es weiter und die dunkelblauen Augen wurden weiß, wie die eines Blinden.
    »Der rechte Weg ist für euch bestimmt, Sebastian«, sprach das verzerrte Gesicht. »Flieht! Schnell! Sie kommen.«
    »Wer bist du? Ich habe deinen Namen eben nicht verstanden«, schrie Sebastian.
    Dann sprudelte ein Feuerregen wie aus einem Vulkan aus dem Baumstumpf hervor. Schnell trat Sebastian einige Schritte zurück. Der Feuerregen fiel auf den Baumstumpf zurück. Das Gesicht versuchte noch etwas zu sagen, doch fing der Baumstumpf Feuer. Es dauerte nicht lange und er brannte lichterloh.
    »Wer bist du?«, schrie Sebastian wieder.
    Ein letztes Mal erhaschte Sebastian noch einen Blick auf das mysteriöse Gesicht, dann brannte es und verschwand.
    »Hier gibt es keinen anderer Weg«, sagte Tofie. »Wir müssen dem hier folgen.«
    Sebastian steckte das Schwert ein und trat hinter den Baumstumpf.
    »Komm zurück, das ist zu gefährlich«, ermahnte Tofie ihn.
    Sebastian winkte ab. Die Stimme des Gesichts kam ihm so vertraut vor. Er war sich ziemlich sicher, sie schon mehrmals gehört zu haben.
    Ein dumpfer Schmerz durchzuckte seine rechte Wade, als er an einer Luftwurzel hängenblieb.
    »Mist, verdammter«, fluchte Sebastian.
    »Komm zurück!«
    Tofie wurde nun lauter.
    Sebastian schlich auf einen Busch zu, stellte sich auf die Zehenspitzen und lugte hinüber.
    »Das gibt es doch nicht, der Junge hört nicht zu«, schimpfte Tofie, »der macht, was er will, der törichte, dumme Junge.«
    »Hör auf über Sebastian zu schimpfen, Tofie!«, ermahnte Juana ihn.
    »Kommt hierher!«, rief Sebastian. »Ich habe einen anderen Weg gefunden.«
    »Und wer sagt, dass es nicht eine Falle ist?«, entgegnete Tofie.
    »Du hast doch gehört, was das Gesicht zu mir gesagt hat«, konterte Sebastian.
    »Und wer sagt, dass die Fratze dich nicht angelogen hat?«, sagte Tofie ärgerlich.
    »Ich glaube ihm und denke, dass wir diesen Weg hier nehmen sollten. Was denkst du, Shan?«
    »Schwer zu sagen«, antwortete er mit nachdenklicher Miene. »Das Gesicht könnte gelogen haben, aber auch nicht. Warum glaubst du, dass es die Wahrheit gesagt hat, Sebastian?«
    »Mir kam die Stimme vertraut vor«, fing er an, »ich bin mir sicher, dass ich sie schon oft in meinen Träumen gehört habe – ich glaube ihr«, nickte Sebastian.
    »Er hat sie in seinen Träumen gehört«, warf Tofie ein, »törichter Junge.«
    Tofie war ärgerlich.
    »Lass ihn in Ruhe, Tofie«, sagte Shan eindringlich.
    »Jaja. Tofie hat nichts zu sagen hier. Tofie kennt sich ja hier nicht aus – niemand hört auf mich«, jammerte Tofie. »Es ist sehr sehr gefährlich hier im Wald. Der Weg könnte eine Falle sein«, hauchte er.
    »Das könnte er sein«, sagte Sebastian, »aber trotzdem werden wir ihn nehmen.«
    Tofie zuckte mit den kleinen Schultern.
    »Na gut, wenn alle dafür sind, werde ich Ruhe geben«, sagte Tofie trotzig.
    Sebastian und Shan führten die Gruppe an, Tofie folgte ihnen. Juana schloss auf und lächelte Tofie an.
    »Komm, sei nicht böse auf Sebastian, Tofie«, sagte sie. »Zeig wieder dein süßes Lächeln – es gefällt mir so sehr an dir.«
    Tofie schmollte, doch dann zeigte er wieder ein leichtes Lächeln.
    »Na, siehst du, Tofie, es geht doch«, sagte Juana.
    Niko und Lars folgten.
    »Findest du auch, dass Tofie ein süßes Lächeln hat, Lars?«, fragte Niko.
    »Hmmm, weiß nicht«, antwortete er.
    Je weiter sie sich von dem brennenden Baumstumpf entfernten, desto dünner wurde der Nebel, bis er endlich ganz verschwand.
    »Endlich haben wir die Suppenküche hinter uns gelassen«, atmete Niko auf.
    Der Himmel über ihnen hatte eine graue Farbe angenommen und ein nasskalter, böiger Wind, der von Osten her über den Hexenwald herfiel, hinderte sie voranzukommen. Die Windböen trieben immer mehr dunkle Wolken herbei und wirbelten in den Bäumen und schleuderten Blätter durch die Luft, die nun den akkuraten Waldboden bedeckten.
    »Na, toll. Vom Nebel in den Sturm«, fluchte Niko.
    »Bisher lief es doch ganz gut«, sagte Sebastian.
    »Hmpf«, kam mürrisch Nikos Antwort.
    Etwas schwankend, drückte sich Sebastian gegen den Wind. Der graue Himmel ließ nur noch wenig Sonnenlicht hindurch. Sebastian wich zurück, als ein markerschütternder

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