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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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Richtung Buckingham Palace starten, aber der genaue Zeitpunkt hängt sicher davon ab, wie lange der Fototermin dauert.«
    »Sie werden Ihre Majestät doch nicht warten lassen«, gab Doyle zu bedenken.
    »Wahrscheinlich haben Sie recht«, stimmte Elder ihm zu.
    »Apropos Fototermin...« Greenleaf fasste in die Plastiktüte, die er in der Hand hielt, und zog eine kopierte Seite heraus. »Die hier haben wir an alle verteilen lassen.« Auf der Kopie befanden sich ein Foto von Christine Jones und eine Personenbeschreibung. Das Bild war nicht besonders gut.
    »Das hab ich gestern Abend noch besorgt«, erklärte Doyle stolz. »Ich bin noch mal zurück zu ihrem Haus. Die Auswahl an Fotos war nicht gerade groß. Wir mussten es ein wenig zurechtschneiden.« Er griff in seine Jacketttasche. »Hier ist das Original.«
    Elder studierte das Foto. Es zeigte Christine Jones, wie sie zusammen mit einer Freundin an einem Strand posierte. Christine trug einen Badeanzug, ihre Freundin einen äußerst knappen Bikini.
    »Hmm«, murmelte Elder. Er schaute zu Doyle, der ebenfalls das Foto betrachtete, und sah dann Greenleaf an, der grinste. Ja, sie konnten sich beide ziemlich gut vorstellen, warum Doyle sich ausgerechnet für dieses Foto entschieden hatte.
    »Im Innern von Nummer 1 bis 19 werden übrigens zusätzliche Wachleute postiert«, meinte Greenleaf vielsagend.
    »In den anderen Gebäuden nicht?«
    »Mehr war nicht rauszuholen.«
    »Nein«, pflichtete Doyle ihm bei und nahm das Foto wieder an sich. »Wir reißen uns auch so schon den Arsch auf.«
    Greenleaf kramte erneut in seiner Tüte herum. »Wir dachten, dass das hier vielleicht auch ganz nützlich sein könnte.« Er brachte ein Walkie-Talkie zum Vorschein und reichte es Elder. Es war schwerer als es aussah. »Sie haben keine große Reichweite, aber...« Er reichte Dolye ein weiteres Walkie-Talkie. Als Greenleaf das dritte herausnahm, war die Tüte leer. Er knüllte sie zusammen und stopfte sie sich in die Jacketttasche.
    »Nicht gerade dezent«, bemerkte Elder.
    »Stimmt«, bestätigte Doyle. »Trag so ein Ding mit dir herum, und jedes Arschloch weiß, wo der Hase lang läuft.«
    Greenleaf sagte nichts, zog aber ein beleidigtes Gesicht. Elder vermutete, dass die Idee mit den Walkie-Talkies von ihm stammte. »Sie werden sich mit Sicherheit als äußerst wertvoll erweisen«, stellte Elder fest.
    »Sie kommen«, sagte Doyle. Darauf deutete zumindest alles hin. Absperrungen waren eilig errichtet und der Verkehr war gestoppt worden. Überall sah man uniformierte Polizisten. Motorräder mit eingeschaltetem Warnblinklicht trafen ein, deren Fahrer kurz mit jemandem sprachen und dann wieder in die Richtung, aus der sie gekommen waren, verschwanden.
    »Ja«, bestätigte Doyle noch einmal. »Sie kommen definitiv.«
    Die drei Männer hielten sich ein gutes Stück abseits, während sie die Ankunft der Delegationen verfolgten. Doyle war keineswegs beeindruckt. »Wozu brauchen die all die Autos und diesen Rummel? Es wäre doch viel billiger, wenn sie die großen Tiere einfach einfliegen – erster Klasse natürlich – und sie um einen runden Tisch setzen würden. Sehen Sie sich bloß all diese Lakaien an.«
    »Ich glaube«, entgegnete Elder grinsend, »sie nennen sich Berater«.
    »Lakaien«, wiederholte Doyle.
    Ein Auto setzte den Innenminister und seinen Privatsekretär ab. Jonathan Barker knöpfte sich beim Aussteigen einen Knopf seines Jacketts zu und lächelte in die Kameras. Ein Windstoß fuhr durch sein gescheiteltes Haar, und er zupfte es so zurecht, wie es gehörte. Er schaute in die Richtung, in der Elder und die anderen standen, und runzelte ein wenig missbilligend die Stirn, wobei er den Kopf senkte, damit die Journalisten seinen Blick nicht sahen.
    »Wir nennen ihn Bums-Barker«, raunte Doyle Elder von der Seite zu. Elder lachte, und zwar ziemlich laut, womit er den Unmut des Innenministers noch verstärkte. Der Privatsekretär bedachte das Trio unverhohlen mit einem finsteren Blick, während er dem Minister in das Gebäude folgte.
    »Und warum ›Bums‹-Barker?«
    Doyle zuckte mit den Achseln. »Er sieht doch so aus, oder?«
    »Bis vor ein paar Monaten war er glücklich verheiratet.«
    »Ja, mit seiner Sekretärin. Sagt doch viel über ihn, meinen Sie nicht?«
    »Tut es das?«
    Als die letzte Delegation das Konferenzzentrum betreten hatte, stieß Greenleaf geräuschvoll seinen Atem aus.
    »Der kollektive Seufzer der Erleichterung«, stellte Elder fest. Die Polizisten und alle

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