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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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Es gelang ihr nicht, interessiert zu klingen.
    »Erinnern Sie sich an den australischen Anarchisten? An seine Wohnung?«
    Sie verdrehte die Augen. »Monsieur Wrightson und seine Wohnung. Pfui Teufel, wie sollte ich das vergessen?«
    »In der Wohnung lag eine Times .«
    »Stimmt.« Sie wirkte verdutzt, aber ihre Neugier war geweckt.
    »Mit einem gelösten Kreuzworträtsel.«
    »Genau.«
    »Und erinnern Sie sich, was Bandorff gesagt hat? Dass die Hexe auf Kreuzworträtsel steht.«
    Sie nickte. »Also haben Sie eins und eins zusammengezählt«, sagte sie, »und sind darauf gekommen, dass nicht Mr. Wrightson das Kreuzworträtsel gelöst hat, sondern die Hexe?«
    Barclay zuckte mit den Achseln. »Ist eine Theorie.«
    Sie dachte darüber nach und bestätigte, ebenfalls mit einem Achselzucken, dass es denkbar war. »Na und?«
    »Die Sache ist die«, mischte Elder sich ein, »dass laut Mr. Barclay eine Seite aus der Zeitung herausgerissen war.«
    Ein weiteres Achselzucken. »Eine Seite, vielleicht auch mehrere. Als Toilettenpapier benutzt, wie Mr. Wrightson...«
    »Vielleicht hat die Hexe die Seite rausgerissen«, fiel Elder ihr ins Wort.
    »Verstehen Sie«, übernahm jetzt wieder Barclay, der sich mehr und mehr für die Theorie erwärmte, »die rausgerissene Seite könnte einen Hinweis auf ihr geplantes Opfer enthalten, ein Profil oder so was in der Art.«
    »Ach so, verstehe.«
    »Erinnern Sie sich, von welchem Tag die Times war?«
    Sie lachte. »Ich erinnere mich nicht mal, aus welchem Monat sie war.« Sie sah die niedergeschlagenen Mienen. »Tut mir leid.«
    »Schon in Ordnung«, sagte Elder. Doch Barclays Niedergeschlagenheit beflügelte ihre Gedanken.
    »Da war ein Foto«, grübelte sie laut. »Ein großes Schwarzweißfoto auf einer der Innenseiten. Ich erinnere mich, weil es mich irgendwie angezogen hat. Ein Foto von New York, aus der Luft, und mit jeder Menge ballons .«
    »Ballons?«, hakte Elder nach.
    »Ja, diese großen mit Körben darunter.«
    »Heißluftballons?«
    »Ja, ganz viele, und sie schwebten über New York.«
    »Der Bildredakteur kann sicher herausfinden, an welchem Tag das Foto erschienen ist.« Barclay strahlte wieder.
    Elder nickte. »Ab mit Ihnen! Und viel Glück!«
    Barclay sah Dominique an. »Kommen Sie mit?«
    Sie wirkte unentschlossen. »Eigentlich sollte ich... meine Kollegen... Ich meine, ich bin doch wegen meiner besonderen Kenntnisse hier, wissen Sie.« Doch dann fasste sie einen Entschluss. »Ach was, natürlich komme ich mit.«
    Auf Barclays Gesicht machte sich ein breites Lächeln breit. »Gut«, sagte er.
    Elder folgte ihnen mit dem Blick, als sie das Konferenzzentrum verließen. Ein nettes junges Paar, aber er wollte sich lieber nicht auf sie verlassen müssen. Er tätschelte seine Brust und ließ seine Hand an der Vorderseite des Anzugs hinuntergleiten. Dann ging er nach draußen. Der Himmel war bedeckt, es sah nach Regen aus. Für den Rest der Woche war noch schlechteres Wetter vorhergesagt. Feuchtes Wetter schien seine Rückenprobleme zu verschlimmern. Dabei tat ihm sein Rücken nach der vergangenen Nacht sowieso schon grässlich weh.
    »Sie sehen mitgenommen aus«, hörte er eine Stimme links von sich. Es war Doyle, in Begleitung von Greenleaf.
    »Geschwächt trifft es wohl eher«, gestand Elder.
    Doyle lachte und klopfte demonstrativ auf sein Jackett. »Keine Sorge, Mr. Elder, wir passen schon auf Sie auf.« Dann senkte er seine Stimme zu einem dramatischen Flüstern: »Wir sind bewaffnet.«
    Elder starrte auf die Beule in Doyles Jackett. »Wäre ich nie draufgekommen.«
    »Das Ding macht mich nervös«, sagte Greenleaf. Er fühlte sich sichtlich unbehaglich, weil ihn das ungewohnte Gewicht unter seinem linken Arm störte. Keiner der Special-Branch-Männer hatte einen Anzug an, der sich zum Tragen einer Waffe eignete. Elder hingegen trug einen Anzug, der zum einen unmodern locker saß, zum anderen hatte vor Jahren ein Schneider in Shoreditch dessen Saum an der linken Seite ein wenig ausgelassen, mit dem Ergebnis, dass er sogar eine 44er Magnum hätte unbemerkt transportieren können.
    »Ich habe Tagesprogramme für Sie«, sagte Elder. Er nahm zwei zusammengefaltete DIN-A4-Blätter aus seiner Tasche und gab jedem eins. Doyle überflog das Programm.
    »Kaum etwas, das wir nicht schon wussten. Was meinen Sie, wann Sie den Anschlag verübt? Mittags?«
    Elder nickte. »Vermutlich. Nach dem Händeschütteln heute Morgen und dem Champagner. Die Autos sollen um zwölf Uhr mittags in

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