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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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Yard? Konnte er Französisch? Wonach hat er gesucht? Wie lange war er da?«
    Du bist immer noch scharfsinnig, Dominic, dachte sie. Vielleicht tut dir diese Geschichte gut. Du bist, weiß Gott, noch nicht alt genug, dich tagein, tagaus nur um Haus und Garten zu kümmern. »Ich glaube, er ist über Nacht geblieben und spricht ein wenig Französisch.«
    »Eine Nacht? Ein Abendessen im Hotel und ein paar Geschenke für seine Freundin. Bestimmt hat er sich angehört, was die ortsansässigen gendarmes ihm erzählt haben und alles Wort für Wort an seine Dienststelle weitergegeben. Mit nachrichtendienstlichen Informationen hat das rein gar nichts zu tun.«
    »Du meinst also, wir sollten einen von unseren eigenen Leuten hinschicken?«
    »Ja.« Er machte eine Pause. »Schick Barclay.«
    »Barclay?«
    »Warum nicht? Er spricht Französisch, und reisen erweitert definitiv den Horizont.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, du hältst nicht viel von ihm?«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, etwas in der Art gesagt zu haben. Erinnere mich daran, das Band zurückzuspulen, das ich mitlaufen lasse, damit ich es noch mal überprüfen kann. Spaß beiseite – ich denke, er könnte ein bisschen... Übung gebrauchen. Sozusagen lernen, auf eigenen Füßen zu stehen, anstatt sie unter dem Bildschirm seines Computerterminals anwachsen zu lassen. Mit Betonung auf Terminal gleich Endstation.«
    Joyce Parry lächelte über das Wortspiel, auch wenn er es vielleicht gar nicht witzig gemeint hatte. »Ich denke darüber nach«, erwiderte sie. »Ich hoffe, du hast nicht vor, wieder in deine alten Fehler zu verfallen, Dominic.«
    »Alte Fehler?«
    »Leute zu benutzen. Sie dazu zu bringen, für dich irgendwelche Sachen zu erledigen.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.«
    Sie bemerkte, dass Barclay in ihrer Tür stand, um ihr von seinem Treffen mit Elder zu berichten. »Ich muss jetzt Schluss machen. Wir reden später weiter.«
    »Joyce. Ich meine es ernst. Ich will euch helfen. Das weißt du, oder?«
    »Ja, das weiß ich. Tschüs.« Sie legte auf. » Bonjou r, Michael«, sagte sie. » Comment ça va ?«
     
    Greenleaf saß gerade mal seit einer Viertelstunde wieder an seinem Schreibtisch, als ihn ein Anruf aus Folkestone erreichte. Es war Chief Inspector Rennie.
    »Inspector Greenleaf?«
    »Am Apparat, Chief Inspector. Was kann ich für Sie tun?«
    »Vielleicht ist es unbedeutend. Wir haben mit Mr. Cranes Angestellten gesprochen, auch mit den ehemaligen.«
    »Und?«
    »Ein Mann, ein gewisser Mr. McKillip, hat etwas sehr Interessantes gesagt. Ich dachte, Sie würden vielleicht gern selbst mit ihm reden...«
    Die Fahrt nach Folkestone war mühsam, überall Straßenbauarbeiten und Wohnwagen. Aber Trilling hatte darauf bestanden: Greenleaf solle sofort losfahren. Schließlich seien sie in den vergangenen Tagen, seit Michael Barclays erstem Anruf, so langsam vorangekommen, als hätten sie sich durch Sirup bewegt.
    Mike McKillip befand sich nicht im Polizeirevier. Er hatte keine Lust mehr gehabt zu warten und war nach Hause gefahren. Greenleaf brauchte weitere zwanzig Minuten, um mit Hilfe der Beschreibung, die man ihm am Empfangstresen des Polizeireviers gegeben hatte, McKillips Haus ausfindig zu machen. Hier müssen Sie links abbiegen, dann an der Frittenbude rechts und hinter dem Briefkasten die dritte Straße wieder links... Welche Frittenbude? Welcher Briefkasten? McKillip hing vor dem Fernseher, als Greenleaf schließlich hungrig und durstig bei ihm eintraf. Er lag zusammengerollt mit einer Dose Bier auf dem durchhängenden Sofa. Er bot dem Polizisten nichts an und machte auch keine Anstalten, den Fernseher auszuschalten oder wenigstens leiser zu stellen. Er jammerte nur herum, dass die Firma jetzt, nach Cranes Tod, den Bach runtergehen werde, und wie er in dieser Gegend wohl neue Arbeit finden solle, und überhaupt, wer ihn in seinem Alter denn noch einstellen wolle, wo es da draußen doch so viele Jüngere gebe.
    Mike McKillip war siebenunddreißig, etwa eins achtzig groß und brachte vermutlich knapp zwei Zentner auf die Waage. Es waren keine durchtrainierten zwei Zentner, aber es war eine Masse Fleisch, ein Gewicht, mit dem man den starken Mann markieren und andere beeindrucken konnte. Und genau deshalb hatte George Crane ihm zwanzig Pfund dafür gezahlt, dass er an einem bestimmten Tag um die Mittagszeit in einem Pub einen Drink zu sich nahm.
    »Was hat er Ihnen gesagt, Mr. McKillip?«
    »Nur, dass er mit irgendeinem Typen etwas

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