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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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Individuum das Ziel sein.
    Normalerweise stünde eine Parlamentssitzung ganz oben auf der Liste. Aber nicht in diesem Monat. In diesem Monat war London der Schauplatz eines sehr viel größeren Ereignisses, und Greenleaf selbst hatte einen Bericht über die Sicherheitsvorkehrungen für dieses Ereignis verfasst.
    Doyle wies jedoch darauf hin, dass sie erst mit Sicherheit wüssten, ob tatsächlich ein Mörder herumlief, nachdem ein Anschlag verübt worden wäre, ob geglückt oder misslungen. Alles, was sie aufweisen konnten, waren Theorien, Mutmaßungen und herzlich wenige Fakten. Joyce Parry und ihre Abteilung hatten sich verschlossen gezeigt wie nie. In den Berichten, die sie ihnen zuleiteten, wimmelte es von Wörtern wie »vielleicht«, »könnte« und »falls«. Nur Elder schien sich seiner Sache sicher zu sein, aber der hatte gut reden. Schließlich war er nicht mehr im Spiel.
    Greenleaf wies noch einmal auf all dies hin, während er zusammen mit Doyle vor der Tür zu Commander Trillings Büro wartete. Doyle grinste.
    »Keine Sorge, John. Wir haben eine Bestätigung.«
    »Wie bitte?«
    Aber Doyle klopfte schon und öffnete im selben Augenblick die Tür.
    »Kommen Sie rein, meine Herren«, sagte Commander Trilling. »Setzen Sie sich. Hat Doyle es Ihnen schon erzählt, John?«
    Greenleaf warf seinem Partner einen Blick zu. »Nein, Sir«, antwortete er kühl. »Er hat sich bisher nicht bemüßigt gefühlt, mich in das Geheimnis einzuweihen.«
    »Es ist kein Geheimnis«, entgegnete Trilling. »Es kam gestern in den Abendnachrichten, und heute werden sie es auch wieder bringen. Na ja, zumindest die nackten Fakten. Wir haben ein bisschen mehr als das.« Er warf einen Blick auf ein Fax, das auf seinem Schreibtisch lag. »Ein Mann ist ermordet worden. Ein Bankier aus London.«
    »Ermordet, Sir?«
    »Hingerichtet, wenn Ihnen das Wort besser gefällt. Außer der puren Tötungsabsicht ist kein weiteres Motiv erkennbar. Es war mit Sicherheit kein Einbruch. Und die Methoden der Geschäftsspionage umfassen normalerweise keine solchen Gräueltaten.«
    »Also war es ein Auftragsmord.«
    »So könnte man es nennen«, sagte Doyle. Er saß zurückgelehnt auf seinem Stuhl, die Beine gespreizt und ausgestreckt, die Arme verschränkt, und wirkte sehr selbstgefällig.
    »Wer genau war das Opfer, Sir?«, fragte Greenleaf.
    »Ein gewisser Mr. Khan, ein leitender Bankier einer kleinen ausländischen Bank mit Sitz in London.«
    Greenleaf nickte. »Ich habe es im Radio gehört. Er wurde in Schottland umgebracht, stimmt’s?«
    »Ja, er hatte dort ein Haus, in der Nähe von...«, Trilling studierte erneut das Fax, »... Auchterarder«, fuhr er fort und sah zu Greenleaf. »Eine Luxusgegend in der Nähe von Gleneagles.«
    »Ein leitender Bankier, sagten Sie? Was genau hat er denn gemacht?«
    Trilling seufzte, sein Atem roch nach Pfefferminze. »Wir sind nicht sicher. Niemand scheint zu wissen, welche Funktion dieser Mr. Khan in der Bank ausgeübt hat. Die Behörde zur Aufklärung schweren Betrugs hat die Bank unter die Lupe genommen, doch selbst da weiß man es nicht genau.«
    »Er war ein Geldschieber«, stellte Doyle trocken klar.
    »Ich bin nicht sicher, ob uns diese Beschreibung irgendwie weiterhilft«, wandte Trilling ein. »Was auch immer sein Job in der Bank war, er scheint ihm jedenfalls Feinde eingebracht zu haben.«
    »Wie professionell wurde die Tat ausgeführt, Sir?«
    »Sehr professionell.«
    »Aber nicht ohne Witz«, fügte Doyle hinzu.
    Greenleaf schaute zu Trilling. »Witz?«
    »Doyle hat einen merkwürdigen Sinn für Humor«, murmelte Trilling. »Der Mord wurde irgendwann in der Nacht von Sonntag auf Montag verübt. Mr. Khan sollte gestern Morgen nach London zurückfliegen. Er hat eine Putzfrau, die nach seinem Aufenthalt alles wieder in Ordnung bringt...«
    »Die die Koksreste vom Handspiegel wischt und solche Dinge«, warf Doyle ein.
    Trilling ignorierte die Unterbrechung. »Seine Putzfrau ist eine gewisse Mrs. MacArthur. Sie hat einen eigenen Schlüssel. Aber als sie gestern zum Haus kam, war sie überrascht, dass Mr. Khans Wagen noch in der Einfahrt stand. Sie ging ins Haus. Es war alles ruhig, doch als sie die Treppe hochstieg, hörte sie Kampfgeräusche aus dem Zimmer von Mr. Khans Chauffeur...«
    »Mr. Khans Leibwächter«, korrigierte Doyle.
    »Ein Däne. Sie ging in sein Zimmer und fand ihn, mit Handschellen ans Bett gefesselt bei dem verzweifelten Versuch, sich zu befreien. Er war geknebelt.«
    » Und

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