Kate und Leah
auf.
Leah gab sich nicht die Mühe, sich hinter dem Türblatt zu verstecken, und sie tat auch nicht so, als hätte sie ihn nicht erwartet. Sie zog die Tür weit auf. Sie hatte sich nicht umgezogen, und die oberen Knöpfe der weißen Bluse standen immer noch offen. Aber sie hatte die Haare gelockert, und kleine Locken tänzelten um ihr Gesicht.
Er konnte sie riechen, einen Hauch ihres Parfums. Der Duft von Rosen und von etwas anderem, was er nicht identifizieren konnte. Er wollte sein Gesicht gegen ihren Hals drücken und tief einatmen, bis er herausgefunden hatte, was es war.
»Hallo.«
Sie trat nicht beiseite, um ihn einzulassen, deshalb blieb Brandon vor der Tür stehen. Er wollte etwas sagen, räusperte sich und versuchte es noch einmal. »Ich bin da.«
»Ja, tatsächlich.« Sie trat nicht zur Seite.
Leah musterte ihn von oben bis unten und versteckte ihre Neugier nicht. Er wünschte wieder, er hätte sich umgezogen, sich rasiert und seine Haare gekämmt. Er war überzeugt, dass sie ihn wegschickte, und er wusste nicht, wie er sich verhalten würde, wenn sie ihm noch einmal sagte, dass er gehen solle.
»Sie haben alles getan, um was ich gebeten hatte«, sagte Leah leise. Ihre Zunge glitt durch ihren Mund, als müsste sie die Worte erst schmecken, bevor sie sie aussprach.
»Ich bin gut in meinem Job, Leah.«
Sie blinzelte, als er ihren Namen sagte. Er kam ein wenig härter heraus, als er beabsichtigt hatte. Er wartete auf ein Stirnrunzeln. Stattdessen lächelte sie. »Nun, dann kommen Sie doch herein.«
Das war es, worauf er gewartet hatte.
Er hatte alles getan, was sie ihm aufgetragen hatte, und nun war er hier. Sie hätte so tun können, als hätte sie sein Klopfen überhört. Sie hätte sich sogar einen Vorwand einfallen lassen können, warum sie ihn nicht auf ihr Zimmer ließ.
Aber das wollte sie nicht.
Sie wollte das durchziehen. Ihr Herzklopfen spürte sie in den Handgelenken und in ihrem Hals, und dann noch an seltsamen Stellen, wie in ihren Kniekehlen. Stellen, an denen sie seinen Mund fühlen wollte.
Sie trat zurück; einen, zwei, drei Schritte. Er betrat das Zimmer. »Schließen Sie die Tür, Brandon.«
Er drehte sich um, und Leah bewunderte nicht nur seinen zügigen Gehorsam, sondern auch die Kurve seines Hinterns, als er sich umdrehte. Sie ging noch zwei weitere Schritte zurück und wartete dann, dass er sich wieder umdrehte. Es dauerte nur Momente, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an.
Er ruinierte den Augenblick nicht durch Reden. Andere Männer hätten dort gestanden und sich herausgefordert gefühlt, aber er stand da, die Hände offen an den Seiten. Auch sein Ausdruck war offen, diese dunklen Augen, die in ihren forschten, und sein voller Mund, der sich leicht teilte, als hätte er viel zu erzählen, wenn sie ihn nur ließe.
Sie musste aufhören, sonst lief ihre Phantasie noch fort mit ihr. Nur weil er so gut aussah, wie er zu ihren Füßen gehockt hatte, hieß das noch lange nicht, dass er der Meinung war, dies wäre sein angestammter Platz. Es hieß auch nicht, dass sie das Recht hatte, ihn zu unterwerfen, aber bei dem Gedanken wurden ihre Knie schwach, und ihre Hände zitterten vor Lust.
»Du hast heute gut gearbeitet.« Ihre Stimme klang fest. Gut. Die intime Ansprache ließ ihn jubeln. Leah schenkte sich Eiswasser ein und nutzte das als Vorwand, ihn eine Weile nicht ansehen zu müssen.
»Danke.«
Das Eis klirrte im Glas, als sie es an die Lippen hob und am Drink nippte. Die kühle Flüssigkeit vereiste das Innere von Mund und Kehle, aber sie tat nichts gegen die Hitze, die in ihr aufblühte. Sie setzte das Glas vorsichtig auf den Tisch und schaute Brandon wieder an.
»Zieh deine Krawatte aus.«
Sie kannte den Klang eines Befehls und den heimlichen, geheimen Kick des Gehorsams. Sie wusste, wie befreiend es wirkte, wenn man das Gefühl hatte, keine Wahl zu haben. Man brauchte gar nicht erst nachzudenken. Man wusste nur, was man zu tun hatte. Aber was würde er tun?
Seine linke Hand griff an den Hals und zog langsam den Knoten der Krawatte auf. Mit der anderen Hand zog er das lose Ende, bis es aus dem Knoten kam. Er ließ den Stoff durch seine Finger gleiten, dann schob er die Krawatte unter dem Hemdkragen durch.
Sie verzichtete auf das alberne Klischee, seine Hände mit der Krawatte zu fesseln. Leah schaute in Brandons Augen, die immer noch ernst in ihre blickten.
Anspannung, dick und süß wie Honig, füllte den Platz dazwischen. Jetzt würde er die Stimmung
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