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Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Titel: Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Sander
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dabei diese großen Gestalten mit den langen Beinen, mit denen sie oft ziemlich unvorsichtig umgingen, wenn er ihren Weg kreuzte. Doch die blonde Frau war sehr umsichtig mit ihm gewesen.
    Vielleicht würde er sie ja in den Keller führen können, um ihr seine Entdeckung zu zeigen. Mit ein bisschen Glück würde diese Frau verstehen, was er von ihr wollte.
    Kater Brown kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und beschloss, erst einmal eine Weile zu dösen.
    Jenseits der luxemburgischen Grenze entdeckte Alexandra am Rande des verschlafenen Dörfchens Vianden einen kleinen, aber gut sortierten Supermarkt, in dem sie sich zunächst mit Sandwiches, Kartoffelsalat und einigen Tüten Chips eindeckte, ehe sie zur angrenzenden Tankstelle fuhr, um den Wagen vollzutanken.
    Der Mann an der Kasse legte die Zeitung zur Seite, in der er geblättert hatte, nahm ihre Kreditkarte entgegen und zog sie durch das Lesegerät. Doch es tat sich nichts. Nur die Anzeige Bitte warten blinkte immer wieder auf.
    »Ist ja typisch«, murmelte der Tankwart und wiederholte die Prozedur. »Ab Freitagnachmittag schaltet das Rechenzentrum auf Wochenende um, und ich kann zusehen, wie ich hier mit meiner Kundschaft klarkomme.«
    »Na ja, auf ein paar Minuten kommt es mir nicht an«, sagte sie und betrachtete weiter die blinkende Bitte warten -Anzeige.
    »Und?«, fragte er. »Müssen Sie heute noch zurück nach Düsseldorf?« Mit einer Kopfbewegung deutete der Tankwart auf ihren Wagen. Offenbar hatte er das Kennzeichen gesehen.
    »Nein, zum Glück nicht. Von dort bin ich heute Vormittag erst aufgebrochen, und die Fahrt bis zum Klosterhotel hat mir gereicht.«
    Der Mann verzog die Mundwinkel. »Oh, Sie sind bei den Scheinheiligen abgestiegen.«
    »Den Scheinheiligen?«, wiederholte sie neugierig. »Wie meinen Sie das?«
    »Na, sehen Sie sich den Verein doch mal an!«, ereiferte er sich so plötzlich, als hätte er nur auf eine Gelegenheit gewartet, sich irgendeinen angestauten Frust von der Seele zu reden. »So fromm, wie die alle tun, sind die auch nicht.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Überlegen Sie doch mal. Da tun die ständig so, als hätten sie kein Geld, und dann macht sich deren Boss mit ein paar Millionen aus dem Staub. So viel Geld muss man erst mal haben! Möchte wissen, wie die diese Menge Kohle zusammengetragen haben. Ob da alles legal gelaufen ist, wage ich mal zu bezweifeln.«
    Alexandra zuckte mit den Schultern. »Ich habe mich vorab über das Kloster erkundigt und bin nirgendwo auf Hinweise gestoßen, dass außer dem Abt noch irgendjemand gegen Gesetze verstoßen hat«, sagte sie, um dem Mann mehr zu entlocken.
    »Ach, kommen Sie«, hielt der Tankwart dagegen. »Wie der Herr, so ’s Gescherr. So heißt das doch, nicht wahr? Als hätte sich da nur der Boss bedient! Und selbst wenn der als Einziger in die Kasse gegriffen hat, sind die anderen nicht besser. Ich habe von regelmäßigen Saufgelagen gehört, und die Chrissie, die Tochter vom Hausmeister des Landschulheims, soll von einem dieser Kuttenträger schwanger sein.«
    »Na ja, Mönche sind auch nur Menschen.« Sie hörte selbst, wie abgedroschen ihre Bemerkung klang, doch sie wollte den Mann am Reden halten.
    »Nee, nee. Das sind doch Kirchenleute. Die Kirche soll lieber den Armen helfen, anstatt dem Papst zig Weltreisen im Jahr zu spendieren.« Er schüttelte murrend den Kopf. »Ich wünschte, ich hätte ein paar Millionen, mit denen ich mich absetzen könnte.« Stirnrunzelnd sah er wieder auf das Display. »Ah, jetzt geht’s.« Er reichte ihr die Kreditkarte und den Kassenbon. »Gute Fahrt wünsche ich Ihnen.«
    »Ja, danke«, sagte sie mit ein wenig Bedauern in der Stimme. Eigentlich hätte sie noch gern etwas mehr über die Gerüchte erfahren, die das Kloster zum Thema hatten, aber offenbar war der Tankwart nur so lange an Smalltalk mit einer Kundin interessiert, bis der Bezahlvorgang abgeschlossen war. Nicht, dass Alexandra viel auf dieses pauschalisierende Gerede gegeben hätte, doch es war immer interessant, dem »Volk aufs Maul zu schauen«, wie sie das in der Redaktion nannten.
    Der Mann hatte bereits wieder die Zeitung aufgeschlagen. Mehr war ihm also nicht zu entlocken. Mit einem kurzen Gruß verließ Alexandra die Tankstelle und ging zu ihrem Wagen.
    Es war gegen vier Uhr, als Alexandra ins Klosterhotel zurückkehrte. Nachdem sie die Einkäufe im Schrank verstaut hatte, verließ sie ihr Zimmer und lief dabei ausgerechnet wieder Bernd Wilden in die Arme. Er hatte

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