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Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Titel: Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Sander
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trug er glatt nach hinten gekämmt, der krause Bart ließ ihn wie einen zerstreuten Professor wirken.
    »Oh, entschuldigen Sie bitte!«, sagte er und errötete leicht. »Ich hatte mit jemand anderem gerechnet …«
    »Alexandra Berger«, stellte sie sich vor und gab ihm die Hand. »Vom Magazin Traveltime .«
    »Ach, Sie sind die Journalistin, von der Bruder Johannes gesprochen hat! Angenehm, ich bin Bruder Dietmar. Entschuldigen Sie meinen Ausbruch, doch ich hatte einen anderen Gast erwartet …«
    Alexandra schmunzelte. »Herrn Wilden, richtig?«
    »Ja, genau. Ich habe ihm bereits mehrfach gesagt, dass die Gäste unseres Hotels die Bibliothek nur in Begleitung eines der Mönche betreten dürfen. Aber da er dies einfach nicht akzeptiert, habe ich jetzt den hier mitgebracht, um dem einen Riegel vorzuschieben.« Er hielt einen Schlüssel in die Höhe. »Herr Wilden hat unberechtigt wertvolle Bücher abfotografiert, um sie im Internet probehalber zum Verkauf anzubieten. Angeblich hat er in kürzester Zeit Hunderte von Anfragen erhalten. Doch wir sind nicht am Verkauf unserer Bibliothek interessiert, und das haben wir diesem Mann auch versucht klarzumachen.«
    »Ja, Herr Wilden macht es einem schwer, ihn zu mögen«, stellte Alexandra fest.
    »Ach, niemand hier kann ihn leiden, nicht mal seine Angestellten. Er ist mit einer Gruppe leitender Angestellter im Hotel, damit sie gemeinsam einen unserer Motivationskurse absolvieren. Unserem Kursleiter fährt er ständig über den Mund und macht irgendwelche Verbesserungsvorschläge. Er nörgelt hier und kritisiert da.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen. Dann werden Sie also jetzt die Bibliothek abschließen?«
    »Die Bibliothek und jeden anderen Raum, in dem Wilden nichts zu suchen hat. Sie dürfen sich natürlich gern hier umsehen, aber solange er im Haus ist, bleibt diese Tür abgeschlossen.«
    »Danke, auf das Angebot werde ich ganz bestimmt zurückkommen«, versicherte Alexandra ihm mit einem freundlichen Lächeln und verließ den Raum. »Oh, was machst du denn hier?«, entfuhr es ihr, als sie im Korridor vor der Bibliothek Kater Brown entdeckte. Er saß am Treppengeländer und schaute ihr entgegen, als hätte er auf sie gewartet. Prompt kam er zu ihr und strich um ihre Beine.
    »Erstaunlich«, sagte Bruder Dietmar, der die Tür zur Bibliothek abschloss. »Das habe ich ja noch nie erlebt! Kater Brown ist normalerweise sehr zurückhaltend, vor allem gegenüber unseren Gästen. Sogar bei uns zieht er es meistens vor, uns aus sicherer Distanz zu beobachten. Eigentlich kommt er nur von sich aus näher, wenn sein Napf gefüllt wird.«
    »Ich fühle mich geehrt, Kater Brown«, sagte Alexandra und hockte sich hin, um das weiche schwarze Fell des Katers zu streicheln. Er fing sogleich an zu schnurren und miaute zwischendurch immer wieder leise. »Du bist ja richtig gesprächig!«
    »Ebenfalls vor allem dann, wenn es ums Essen geht«, bemerkte Bruder Dietmar lachend. »Kommen Sie, ich zeige Ihnen das Klosterhotel, wenn Sie möchten. Oder hat Bruder Johannes Sie bereits herumgeführt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dazu hatte er noch keine Gelegenheit.«
    Gefolgt von Kater Brown, der offenbar nicht von Alexandras Seite weichen wollte, gingen sie an einem Büro vorbei, in dem man die Verwaltung des Klosterhotels eingerichtet hatte. Dort saßen zwei Mönche an hochmodernen Computern, ein Anblick, der Alexandra im ersten Moment ein wenig stutzig machte.
    »Ich kann mir vorstellen, dass Sie sich wundern. Der Raum wirkt wie ein Fremdkörper in diesen altehrwürdigen, schlichten Mauern«, bemerkte Bruder Dietmar mit einem Seitenblick auf Alexandra. »Aber wir wollen die Technik wirklich nur in dem Umfang einsetzen, der unbedingt nötig ist. Der Rest des Hauses entspricht ganz den Erwartungen unserer Gäste. Es soll alles bescheiden und einfach wirken. Außer Ihnen bekommt auch niemand die Verwaltung zu sehen, also wird die Illusion nicht gestört.« Bruder Dietmar schloss die Tür und gab Alexandra mit einer Geste zu verstehen, dass die Führung weiterging.
    »Wenn man vom iPad am Empfang absieht«, fügte sie schmunzelnd an.
    »Ach, das. Ja. Das Benutzen von Tablet-PCs war eine der Bedingungen, damit wir den Kredit bekommen. Und die Dinger ebenfalls.« Er griff in seine Kutte und holte ein Handy hervor – genauer gesagt, ein Smartphone. »Diese Kompromisse mussten wir eingehen.«
    Alexandra runzelte die Stirn. »Aber warum?«
    »Eine von Hand geführte Buchhaltung kann nicht auf

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