Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
vorsichtiger ausgedrückt. Sie entschloss sich, das Beruhigungsmittel die Toilette herunterzuspülen, 221

    wenn sie nach Hause kam. Es beeinträchtigte ihr Denkvermögen.
    »Warum sollte es da gegnerische Seiten geben?«, fragte er.
    »Weil ich Hal umgebracht habe. Weil ich hinter seinem Geld her bin.« Sie sah ihm in die Augen.
    Er antwortete nicht, sondern stellte die Bücher zurück. Dann wandte er sich ihr zu. »Ich weiß, dass du ihn geliebt hast. Thomas wird alles klarer sehen, wenn er den Schock überwunden hat.«
    Jill sank in einen Stuhl und legte den Kopf in die Hände. »Es war ein Unfall. Ein schrecklicher Unfall, den ich nie vergessen werde.« Einen kurzen Augenblick lang fühlte sie seine Hand, die sich ganz sanft um ihre Schulter schloss, und dann war sie fort.
    Langsam blickte Jill auf. Was hatte das zu bedeuten?
    »Niemand kann die Vergangenheit ändern. Es tut nur weh, darin zu verharren. Wir müssen alle weiterleben«, sagte Alex ruhig.
    »Das ist nicht so einfach.«
    »Das Leben ist nicht einfach, Jill, und jeder, der dir das erzählt, ist entweder ein Idiot oder ein Lügner.«
    Jill lächelte zart. »Du kannst dich gut ausdrücken.«
    Er verbeugte sich. »Stimmt, mit Worten kann ich ganz gut umgehen. Aber mit Zahlen bin ich noch viel, viel besser.«
    Sie lächelte wieder, diesmal etwas breiter.
    222

    »Wie schlägst du dich so?«, fragte er nüchtern.
    Jill war überrascht. Was interessierte es ihn? »Mir geht’s gut.«
    »Du siehst nicht gut aus. Du siehst gar nicht gut aus.«
    »Ich nehme Medikamente. Ich glaub, das bekommt mir nicht.« »Vielleicht ist das erst mal das Beste.
    Warum versuchst du nicht, dich ein bisschen zu erholen?«
    »Kann ich nicht. Ich träume nachts ... « Sie zuckte hilflos mit den Schultern und fühlte sich jetzt sehr schwach. Sie hatte sich ihm nicht so öffnen wollen.
    Sie wünschte, er würde sie nicht bemitleiden.
    »Vergiss es.« Sie zwang sich zu lächeln.
    Er betrachtete sie. »Vielleicht solltest du Urlaub machen, mal verreisen.«
    Sie holte tief Luft. »Ich fahre zurück nach London.«
    Überraschung spiegelte sich in seinen Augen.
    »Ein Freund von mir hat zwei Katzen, auf die jemand aufpassen muss, und jetzt, wo ich meinen Job verloren habe, fand ich die Idee eigentlich ganz gut.«
    Sie wich seinen durchdringenden blauen Augen aus.
    Warum hatte sie das Gefühl, dass sie ihre Pläne besser für sich behalten hätte? »Ich kann hier nicht bleiben, noch nicht.« Sie stoppte sich, bevor sie noch etwas sagen konnte.
    »Ich verstehe.«
    223

    Ihre Blicke trafen sich. Er betrachtete sie voll Mitgefühl. Sie brach den Blickkontakt ab, als würde sie das von ihm entfernen, und schlang die Arme um sich. Das musste das Medikament sein - sie sah Mitgefühl, wo nur Feindseligkeit sein sollte.
    »Also, was suchst du?«, fragte Alex.
    Der Themenwechsel war willkommen, aber Jill zögerte. Sie wollte nicht mehr lügen. Außerdem war es ihr gutes Recht, ihre Abstammung zu recherchieren. »Briefe.« Sie sah ihm in die Augen.
    »Von Kate an Anne. Ich muss sie finden.«
    Alex starrte sie an. »Also bist du immer noch hinter Kate Gallagher her. Warum?«
    Jill antwortete nicht sofort. Sie wollte ihm alles erzählen: Dieser Drang überraschte sie - vor allem, weil er so stark war. Aber Alex war kein Freund oder Vertrauter, selbst wenn er sich im Moment so verhielt. Er war ein Sheldon, ob sein Nachname nun Preston war oder nicht.
    »Du hoffst also, deiner Familiengeschichte auf die Spur zu kommen, oder?«
    Jill fuhr zusammen. »Ist das so schlimm?«, fragte sie schließlich. »Im Gegensatz zu dir habe ich keine Familie. Als deine Mutter starb, haben die Sheldons dich aufgenommen. Mit ganzem Herzen. Als meine Eltern gestorben sind, hat mich eine Tante aufgenommen, aber sie hat die Verantwortung und die viele Arbeit gehasst, die ganze Zeit über. Also 224

    was stört dich daran, wenn ich einer faszinierenden Frau nachspüre, die auf mysteriöse Weise verschwand und zufällig eine Verwandte von mir ist?«
    »Das ist sogar sehr verständlich«, sagte er mit all der Ruhe, die sie nicht hatte. »Da hast du dir aber was vorgenommen, Jill. Das ist dir doch klar.«
    Ihre Blicke trafen sich. »Ja, ich weiß.«
    Er zuckte lächelnd mit den Schultern. »Na dann, an die Arbeit.« Jill stand auf. »Du willst mir helfen?«
    Jetzt war sie völlig durcheinander.
    »Ich hab bis zu meinem nächsten Termin eine Stunde rumzubringen. Warum also nicht?«
    »Danke«, sagte Jill, unsicher, was das alles

Weitere Kostenlose Bücher