Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu
wünschte, ich könnte mit einer Lösung auf warten, um ihn zurückzuzaubern. So kann man doch nicht leben. Wollen wir uns auch etwas zu trinken holen?«
»Ja, ein Drink wäre super.«
Mit seiner Hand in meinem Rücken führte er mich zu einem nahe gelegenen Champagnerbrunnen. Er reichte mir ein Glas, bevor er eins für sich füllte. Für jemanden, der normalerweise keine Anzeichen von romantischen Interessen zeigte, erledigte er seine Aufgabe, so zu tun, als könnte er seine Blicke gar nicht mehr von mir abwenden, ziemlich gut.
Ich sah, wie sich Isabels Kopf durch die Menge hindurch auf uns zu bewegte. Als sie bei uns ankam, umarmte sie mich. »Du trägst ja wieder diese fabelhaften Schuhe!«, dröhnte sie. »Ich finde die großartig!« Dann zwinkerte sie mir zu und wies mit dem Kinn auf Owen. »Und gute Arbeit. Weiter so!«
Ich lächelte sie an und nahm mir fest vor, sie in die wahre Geschichte einzuweihen, sobald alles vorbei war. Das würde dann auch der effektivste Weg sein, um die Kunde, dass Owen und ich doch kein Paar waren, in der Firma zu verbreiten. Schade eigentlich.
Wir holten uns etwas zu essen und machten mit den verschiedenen Leuten, die wir trafen, Konversation. Die ganze Zeit über hielt ich nach Ari Ausschau. »Sind Sie sicher, dass sie kommt?«, fragte Owen nach einer halben Stunde, in der wir sie nicht gesehen hatten.
»Hat sie jedenfalls gesagt. Bestimmt kommt sie absichtlich zu spät, damit sie einen großen Auftritt hat.«
Genau in dem Augenblick ging die Eingangstür auf, und Ari schwebte am Arm eines großen, schlaksigen Mannes herein. Im ersten Moment kam er mir nicht bekannt vor, aber als ich mich auf ihn konzentrierte, veränderte sich sein Äußeres. Es verschwamm und formte sich dann zu einer Gestalt, die ich nur allzu gut kannte. »Wenn man vom Teufel spricht«, hauchte ich. »Und Sie erraten nie, wen sie als ihre Begleitung mitgebracht hat.«
»Wer ist es?«, zischte Owen ganz dicht neben mir. Sein warmer Atem an meinem Ohr machte mich kurzzeitig vergessen, dass wir uns gerade mitten in einer Krise befanden, aber ich zwang mich zur Konzentration.
»Raten Sie«, flüsterte ich zurück.
»Katie.« In seiner Stimme schwang ein warnender Unterton mit.
»Sie hat Phelan Idris mitgebracht. Er trägt eine Illusion.«
»Aber Sie können ihn erkennen?«
»Ja, aber gerade erst. Sieht so aus, als wäre ich gerade noch rechtzeitig geheilt worden. Aber wie konnte sie nur denken, dass sie damit durchkommt? Hier sind doch Leute, die ihn sehen können.«
»Zu diesen Partys kommen nie besonders viele aus der Verifizierungsabteilung, und kaum einer von denen hätte einen Schimmer, um wen es sich handelt.
Und denken Sie dran: Sie glaubt, dass Sie ihn nicht sehen können.«
»Es gibt noch Ethan«, bemerkte ich. »Er kennt Idris, und er ist immun.«
»Aber ist er überhaupt hier?«
»Ich hab ihn noch nicht gesehen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er nicht hier auftaucht, wo er doch ›die magische Welt erkunden‹ will. Soviel ich weiß, wollte er mit Trix kommen.«
»Hmmm, Trix habe ich auch noch nicht gesehen.
Ich hoffe, es ist ihnen nichts zugestoßen.«
Ari und Idris kamen zu uns herüber, beide mit einem verschlagenen Grinsen im Gesicht. »Bleiben Sie einfach ganz cool«, flüsterte Owen. Ich fragte mich, ob er mehr mit mir oder mit sich selbst sprach.
»Hallo«, begrüßte ich Ari. »Tolles Kleid!« Dann lächelte ich Idris an und sagte: »Guten Tag, ich bin Katie.«
»Das ist mein Freund Fred«, erwiderte Ari. Er warf ihr einen leicht genervten Blick zu, so als gefiele ihm sein Tarnname nicht. Anscheinend ließ Ari es sich nicht nehmen, selbst gegen ihre bösen Komplizen zu sticheln. »Und das sind Owen und Katie. Kollegen von mir.«
Jetzt, wo ich wusste, was gespielt wurde, erkannte ich den zugleich selbstzufriedenen und schuldbewussten Ausdruck in ihren Augen. Ich hätte früher bemerken sollen, dass sie etwas im Schilde führte, aber sie sah eigentlich immer so aus, als ob sie etwas ausheckte oder zumindest daran dachte, es zu tun.
»Schön, Sie kennenzulernen, Fred«, sagte ich mit vorgetäuschtem Ernst und trat dabei Owen ans Fußgelenk. Er bebte schon vor lauter unterdrückter Feindseligkeit. Aber er schaffte es, einen neutralen Gesichtsausdruck zu behalten. Allenfalls war er ein wenig blasser geworden. Ich konnte nicht anders, als noch eine spitze Bemerkung loszulassen. »Ich fasse es nicht, dass Ari noch nichts von Ihnen erzählt hat. Normalerweise hat sie
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