Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu
sollen.«
Er wurde rot und rieb sich die wunden Knöchel.
»Ich habe nur ein Versprechen wahr gemacht, das ich ihm vor einiger Zeit gegeben habe. Er hätte es besser wissen müssen.«
»Nun ja, aber jetzt denkt Ari, dass Sie derjenige gewesen sind, der unter dem Einfluss des Zaubers gestanden hat und dass es mir nichts ausmacht, von Ihnen geschlagen zu werden.«
Er nahm die Pralinenschachtel, die mein Wichtelpartner für mich hingestellt hatte, und runzelte die Stirn. »Die sollten Sie besser nicht essen«, warnte er mich.
»Lassen Sie mich raten: Sie sind verwunschen?«
»Genau. Und das könnte Sie immer noch beeinflussen oder sogar die Wirkung der Drogen verlängern. Nachdem die Drogen Ihre Immunität erst einmal beeinträchtigt hatten, konnte man die Wirkung mit Zaubersprüchen weiter verstärken.«
»Sieht so aus, als ob ich in Zukunft einen magischen Vorkoster brauche.«
»Bis diese Sache gelöst ist, lassen Sie besser alles von mir prüfen.«
»Aber können wir das wirklich lösen? Das Einzige, was wir tun können, ist Ari zu enttarnen und den Rest der Firma wieder auf Linie zu bringen. Doch Idris läuft dann immer noch da draußen herum.«
»Wir müssen ein Problem nach dem anderen angehen.«
»Er hat doch bestimmt etwas Größeres vor, wenn er versucht, uns abzulenken.«
»Oder er hat einfach Spaß daran, uns wie Laborratten herumirren zu sehen. Aber darum kümmern wir uns, wenn wir die aktuelle Krise hinter uns haben. Machen Sie sich keine Sorgen, Katie, alles wird gut.«
Er konnte so etwas leicht sagen. Schließlich standen ihm alle seine magischen Kräfte zur Verfügung. Ich konnte mir dagegen nie sicher sein, ob mich gerade irgendjemand mit einem Zauber belegte, und wenn, dann konnte ich nichts dagegen tun.
Inzwischen musste ich noch ein Wichtelgeschenk für Owen finden, das ich ihm am Freitag auf der Party überreichen konnte – der Party, zu der ich als seine angebliche Begleiterin gehen würde.
Auf dem Heimweg ging ich in die Buchhandlung am Union Square und fand ein Buch über die Geschichte der Spionage, das sich interessant anhörte.
Ich war mir sicher, dass es ihm gefallen würde, und außerdem war es ein netter Insider-Scherz zwischen uns. Es hätte mir noch viel mehr Spaß gemacht, wenn wir nicht nur so getan hätten, als wären wir ein Pärchen. Wenn wir schon nicht wirklich zusammen sein konnten, dann wäre ich lieber als eine gute Freundin von ihm aufgetreten. Aber so kam mir unser Verhältnis genauso fadenscheinig vor wie Rods Illusion, und das war kein angenehmer Gedanke.
Man konnte mir meine Missstimmung offenbar an der Nasenspitze ansehen, denn als ich nach Hause kam, fragte Gemma: »Was ist los?«
Ich konnte unmöglich versuchen, ihr das alles zu erklären, aber ich musste irgendwie darüber reden.
»Es ist dieser Typ, der aus dem Büro.«
»Ich denke, du gehst mit ihm zu eurer Weihnachtsfeier?«
»Ja, aber es ist kein richtiges Date.«
»Was verstehst du denn unter einem ›richtigen Date‹? Du gehst mit ihm hin, oder nicht?«
Natürlich konnte ich ihr nichts von der Spionin in der Firma erzählen, die versucht hatte, meine nichtmagischen Kräfte zu neutralisieren. Stattdessen griff ich zu einer groben Vereinfachung der Situation. »Da ist diese Frau im Büro, die verrückt nach ihm ist und ihm wie ein Stalker nachstellt. Er ist zu nett, um gemein zu ihr zu sein und ihr das Herz zu brechen, aber sie versteht einfach nicht, dass er kein Interesse an ihr hat. Also hat er mich gefragt, ob ich auf der Party seine Freundin spiele, damit ihr klar wird, dass sie ihn nicht haben kann.« Das war sogar die Wahrheit, wenn auch auf eine ganz schön verdrehte Art.
Sie sah nicht so aus, als würde sie mir glauben.
»Das hat er dir gesagt?«
»So ungefähr.«
»Und das ist der Typ, der dir vorschlägt, auf dem Heimweg zusammen etwas essen zu gehen, und der dich um Hilfe bei seinen Weihnachtseinkäufen bittet, derselbe, der dich vor dem Schneesturm gerettet und darauf bestanden hat, dass du in seiner Wohnung übernachtest?«
»In seinem Gästezimmer«, erinnerte ich sie. »Er war der perfekte Gentleman.«
»Und du sagst, dass dieser Typ extrem schüchtern ist und kaum mit irgendwem reden kann, ohne rot zu werden und zu stottern?«
»Ja. Das ist eigentlich ganz süß. Und die meiste Zeit hat er diese Probleme mit mir nicht, deshalb nehme ich an, dass er mich nicht auf die Art gern hat.
Ich bin wie eine Schwester für ihn, eine, die ihn nicht
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