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Katzen jagen nachts

Katzen jagen nachts

Titel: Katzen jagen nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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gesehen, wie Sie die Augen aufgerissen und sie dann schleunigst wieder zugeklappt haben.«
    »Daß Sie eine arme hilflose Frau auch nicht eine Minute in Ruhe lassen können!« Bertha schlug die Augen auf, betastete ihren Kopf und spürte etwas Feuchtes, Klebriges. »Blut?«
    Sellers grinste, »Öl und Schmiere vom Garagenboden.«
    Bertha rappelte sich auf. Sellers deutete auf einen Spiegel dem Bett gegenüber. Das Haar hing ihr verklebt und ölverschmiert ins Gesicht. Über die rechte Wange zog sich ein schwarzer Schmutzstreifen. »Ach du ahnst es nicht!« stöhnte sie.
    »Schön ist anders«, gab Sellers zu.
    Bertha holte tief Atem. »Also, wie stehen die Aktien?«
    Sellers’ Miene wurde ernst. »Schlecht, Bertha, so leid es mir tut.«
    »Wieso?«
    »Daß Sie mir etwas verheimlichen, wußte ich«, sagte Sellers. »Bei Belder kam ich nicht weiter. Ich selber war nicht gerade scharf darauf, Sie in die Zange zu nehmen. Dazu kennen wir uns schließlich schon zu lange. Daher habe ich Jack angerufen und ihn angewiesen, den Betrunkenen zu spielen. Gleichzeitig habe ich zwei Leute zu Ihrem Büro geschickt, die Sie beschatten sollten für den Fall, daß Sie einen Fluchtversuch wagten.«
    »Das ist denn doch die Höhe«, empörte sich Bertha. »Da verschwende ich meinen guten Whisky an einen Bullen, der...« Ihr versagte die Stimme.
    Sergeant Sellers verbiß sich ein Lachen. »Jack sagt, in den zehn Jahren, die er unter mir arbeitet, sei das der erste angenehme Auftrag gewesen, den ich ihm gegeben habe.«
    Ehe Bertha sich von diesem Schlag erholt hatte, fuhr Sellers fort: »Sie haben es doch tatsächlich geschafft, meine beiden Leute abzuschütteln. Na, die können sich freuen. Ab morgen sind sie zum Streifendienst zurückversetzt. Schließlich sind Sie also hier gelandet. Was geschah?«
    »Sie glauben mir ja doch nicht.«
    »Wer weiß«, meinte Sellers. »Daß Sie das Loch gebohrt haben, glaube ich jedenfalls nicht. Im übrigen ist es meiner Meinung nach vom Schlafzimmer aus zur Garage hin gebohrt worden und nicht umgekehrt. Ich...«
    Sellers unterbrach sich. Es hatte geklingelt. Draußen erklangen erregte Frauenstimmen. Schließlich fuhr er fort: »Sie müssen mir jetzt sagen, wie Sie an Mrs. Belders Brücke gekommen sind. Es ist ein wichtiges Beweisstück.«
    »Und wenn ich es Ihnen nicht sage?«
    »Dann haben Sie Pech gehabt, Bertha. Wenn Sie uns derart wichtige Beweise vorenthalten...«
    »Und wenn ich rede?«
    »Das ist das Dumme, Bertha: Sie sitzen so und so in der Tinte. Es geht einfach nicht an, daß Sie der Polizei ins Handwerk pfuschen.«
    »Gut. Wenn ich so und so meine Lizenz loswerde, halte ich lieber den Mund«, erklärte Bertha grimmig.
    »Es ist nur so«, ergänzte Sellers, »wenn wir mit Ihrer Erklärung zufrieden sind, behalten Sie zumindest Ihre Freiheit. Wenn Sie aber weiterhin bockig sind, müssen wir Sie als Mittäterin einsperren.«
    Die Tür tat sich auf. Mrs. Goldring stand auf der Schwelle. »Ich hoffe, wir stören nicht. Ah, wie ich sehe, geht es unserer Patientin schon besser. Wir sind ja so glücklich: Carlotta hat ihre leibliche Mutter gefunden. Darf ich bekannt machen — Mrs. Croftus , das ist Sergeant Sellers.« Nach einer kleinen Pause fügte sie hastig hinzu: »Und das ist Mrs. Cool.«
    »Mrs. Croftus ist schon seit einiger Zeit auf der Suche nach ihrer Tochter«, erzählte Mrs. Goldring. »Sie hat sie vor Jahren zur Adoption freigegeben und sie aus den Augen verloren. Als jetzt der Fall durch die Presse ging, erkannte sie nach der Beschreibung in Carlotta ihre Tochter. Sie kam her. Ich habe sie sofort erkannt. Nun hat Carlotta zwei Mütter...« Mrs. Goldring strahlte Bertha Cool und Sergeant Sellers an.
    Bertha wandte sich an Carlotta. »Warum haben Sie Sergeant Sellers nichts von Ihrem Gespräch mit Mr. Nunnely erzählt?«
    »Weil es nichts mit dem Fall zu tun hat«, erklärte Carlotta gemessen. »Ich wollte mich lediglich mit Mr. Nunnely in Verbindung setzen, um festzustellen, ob man in der Frage seiner Forderung nicht zu einer vernünftigen Einigung kommen könnte.«
    »Liebe Güte«, säuselte Mrs. Croftus , »da scheine ich ja den unpassendsten Augenblick für meinen Antrittsbesuch gewählt zu haben.«
    »Aber den Sergeant wird die neueste Entwicklung sicher interessieren«, meinte Mrs. Goldring und schenkte Sergeant Sellers ein neckisches Lächeln.
    »Der Fall dürfte davon kaum beeinflußt werden«, meinte Sellers, »aber...«
    »Da treibt’s einem doch die Haare durch den Hut«,

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