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Katzen jagen nachts

Katzen jagen nachts

Titel: Katzen jagen nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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erklärte Bertha unerwartet und stand auf.
    »Ist Ihnen nicht gut?« fragte Mrs. Goldring besorgt.
    »Mir geht es sogar ausgezeichnet«, erklärte Bertha. Sie ging zur Tür, schlug sie zu und drehte den Schlüssel herum.
    »Darf ich fragen, was das zu bedeuten hat?« fragte Mrs. Croftus erbost.
    »Ja, das dürfen Sie. Und ich hoffe, daß Sie eine einleuchtende Erklärung haben. Vorhin, als Sie mir eins über den Schädel gegeben haben, war ich nicht darauf vorbereitet, aber wenn Sie jetzt auch nur eine Bewegung machen, werden Sie sich wundern, wie gut ich mich wieder erholt habe.«
    »Gedenkt die Polizei hier tatenlos zuzusehen?« wandte sich Mrs. Goldring empört an Sergeant Sellers.
    Der grinste nur. »Warum nicht?«
    »Sie muß wirklich ernsthaftere Verletzungen davongetragen haben, sagte Carlotta besorgt. »Denn sie hat doch schon gesehen, was dabei herauskommt, wenn man bedenkenlos Anschuldigungen äußert...«
    Bertha Cool funkelte Carlotta an. »Sie haben Ihre Mutter in die Garage geschickt, um mich unschädlich zu machen. Das angebliche Gespräch mit Nunnely war nur ein Trick, um mich abzulenken, während Ihre Mutter sich hinausschlich. Denn Sie hatten längst gemerkt, daß Sie von der Garage aus beobachtet wurden.«
    »Ich werde Sie verklagen, Mrs. Cool. Das ist eine bodenlose Unverschämtheit. Ich...«
    »Regen Sie sich nicht künstlich auf«, fertigte Bertha die protestierende Mrs. Goldring ab. »Ich habe von Carlottas Mutter gesprochen.«
    Mrs. Croftus lachte silberhell auf. »Aber ich habe Carlotta doch erst vor ein paar Minuten wiedergesehn . Ich kannte sie nur als Baby...«
    »Sie glauben gar nicht, wie sehr ein Bums auf den Schädel den Denkvorgang fördern kann«, erklärte Bertha ernsthaft. »Sie wollen uns erzählen, daß Sie so mir nichts, dir nichts hier anspaziert kommen? Die Geschichte nimmt Ihnen niemand ab. Ob Sie sich mit Carlotta in Verbindung gesetzt haben oder ob Carlotta auf Ihre Spur gekommen ist, weiß ich nicht. Wahrscheinlich aber hat Carlotta die Initiative ergriffen, weil Sie es nicht wagten, denn Mrs. Goldring hat Sie mit dem Wissen um Ihr Vorleben unter Druck gesetzt. Carlotta hat vermutlich Unterlagen gefunden, die Mrs. Goldring ihrer Mutter gegenüber als Druckmittel zu verwenden gedachte. Aber daß Sie, Mrs. Croftus , eine Gefängnisstrafe abgesessen haben, störte Carlotta nicht in dem Maße, wie Mrs. Goldring geglaubt hatte. Denn die liebe kleine Carlotta hatte herausgefunden, daß ihre Adoptivmutter pleite war und daß Mabel Belder ihren Mann zum Universalerben eingesetzt hatte. Aber das rührende Carlottchen hatte nicht die Absicht, auf Geld und Luxus zu verzichten.«
    »Reden Sie sich den Unsinn nur von der Seele«, sagte Carlotta höhnisch. » Wieviel Sie davon beweisen können, ist eine andere Frage.«
    Bertha warf Sergeant Sellers einen Blick zu. »Na, was sagen Sie?«
    »Nur weiter, Bertha. Sie riskieren zwar allerhand, aber es macht mir einen Heidenspaß, Ihnen zuzuhören.«
    »Carlotta hat das Testament verbrannt«, verkündete Bertha.
    »In Mr. Belders Kamin, was?« fragte Mrs. Goldring sarkastisch.
    »Jawohl«, bestätigte Bertha. »Ich war dabei. Und Sie auch, Frank Sellers. Im Kamin brannte ein Feuer. Ich hatte gerade meine Anschuldigungen gegen Imogene Dearborne vorgebracht. Es war ein höchst dramatischer Moment. Da kam Carlotta herein und stellte sich an den Kamin. In diesem Augenblick flammte das Feuer heller auf — ich erinnere mich deutlich daran.«
    »Das ist eine Lüge!« schrie Carlotta dazwischen.
    »Sie hatte zusammen mit den anderen Unterlagen auch Mabels Testament gefunden«, fuhr Bertha unbeirrt fort, »in dem sie ihr gesamtes Vermögen ihrem Mann hinterließ. Für den Fall, daß Mabel ohne Testament starb, wäre — und das wußte Carlotta — das Geld zu gleichen Teilen an ihren Mann und an ihre Mutter gegangen. Unsere kleine Carlotta schneidet aus dem wichtigen Dokument alle Stellen heraus, an denen der Name von Everett Belder erscheint. Der Rest wandert in Belders Kamin. Prompt beschuldigt sie hinterher Belder, Mabels geändertes Testament, in dem das gesamte Vermögen an Mrs. Goldring geht, verbrannt zu haben. Der Experte bestätigt, daß Mabel Belders Testament das letzte im Kamin verbrannte Papier war.«
    »Ich lasse mir das nicht länger gefallen!« zeterte Carlotta.
    »Das brauchst du auch nicht, Liebling«, sagte Mrs. Croftus würdevoll. »Die Frau ist übergeschnappt.«
    Sergeant Sellers zog gedankenverloren eine Zigarre aus der Tasche,

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