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Katzenjammer

Katzenjammer

Titel: Katzenjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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weh.«
    Also, wenn sie ihren Sinn für Humor noch hat, besteht Hoffnung. Ein gutes Zeichen!
    »Dieser blöde Radfahrer. Ich habe ihn echt nicht gesehen. Er war so schnell. Dann wollte ich zur Seite springen – und ab da kann ich mich an nichts mehr erinnern.«
    »Du bist unter ein Auto gekommen. Aber dein Frauchen hat dich gleich zu Marc gefahren. Und der wird dich bestimmt schnell wieder auf die Beine bringen.«
    »Dein Optimismus ehrt dich, Kleiner. Momentan fühlt es sich nur leider nicht so an. So mit schnell auf die Beine bringen , meine ich.«
    Marc kommt mit der Trage an, das heißt, er rollt an. Seine Trage hat nämlich ausklappbare Beine mit Rollen, was sie nun entfernt wie einen Einkaufswagen aussehen lässt.
    »Herkules, tröstest du unsere Patientin ein bisschen? Bist ein guter Hund, aber jetzt musst du mal zur Seite gehen, sonst kriege ich Cherie nicht auf die Trage gehoben.«
    Er taucht Richtung Rückbank, nimmt Cherie behutsam auf den Arm und legt sie dann auf die blanke Metallfläche der Trage. Claudia Serwe stellt sich daneben und streichelt Cherie vorsichtig.
    »Schh, schh, wird alles wieder gut, meine Süße.«
    Marc rollt die Trage Richtung Praxiseingang. Hier, auf dem Bürgersteig, stehen auch Carolin und Luisa. Obwohl ich selbst sehr aufgeregt bin, sehe ich, dass Luisa zittert.
    »Papa, was ist denn mit dem armen Hund?«
    »Er ist von einem Auto angefahren worden. Ich muss ihn untersuchen, um festzustellen, wie schwer seine Verletzungen sind.«
    »Und wird er wieder ganz gesund werden?«
    »Ich tue mein Bestes, Schatz.«
    »Soll ich irgendwie helfen? Der Hund tut mir so leid.«
    »Das ist ganz lieb, Luisa, aber am meisten hilfst du mir, wenn du jetzt zur Schule gehst. Zu viele aufgeregte Menschen sind auch nicht gut für unsere tierische Patientin.«
    Luisa nickt und setzt den Schulranzen auf, der schon neben ihr steht. Marc wendet sich an Carolin.
    »Sag mal, ist Frau Warnke denn noch nicht da? Es ist doch bestimmt schon nach acht Uhr, oder?«
    Carolin nickt.
    »Ja, gleich Viertel nach.«
    »Mist. Wo bleibt die denn? Sie müsste längst da sein. Sie soll mir jetzt assistieren, und gleich beginnt auch die normale Sprechstunde.«
    »Kann ich dir vielleicht helfen?«
    Marc überlegt kurz. »Ja, wenn es dir nichts ausmacht, wäre das gut.«

    Im Behandlungsraum rollt Marc ein kleines Schränkchen neben die Trage.
    »So, Frau Serwe, ich mache jetzt einen Ultraschall von Cheries Brustraum und Unterbauch, um innere Verletzungen auszuschließen. Dann versorge ich die Platzwunde am Kopf, die muss ich wahrscheinlich nähen. Meine Frau wird mir dabei assistieren. Wären Sie so freundlich und würden so lange im Wartezimmer Platz nehmen?«
    Frau Serwe nickt. »Ja, sicher. Aber sagen Sie mir gleich Bescheid, wenn Sie etwas klarer sehen?«
    »Natürlich.«
    »Soll ich den Dackel mitnehmen?«
    »Nein, der stört mich eigentlich nicht, und Ihren Hund scheint er eher zu beruhigen. Nach der Nummer an der Alster bilden die beiden ja offensichtlich so eine Art Schicksalsgemeinschaft.«
    Er lächelt schief, was Frau Serwe erwidert. Dann geht sie ins Wartezimmer. Marc zieht einen langen, dicken Stab aus dem Schränkchen.
    »So, hier oben ist der Schallkopf«, erklärt er Carolin, »damit werde ich jetzt Brustkorb und Bauchraum schallen, damit wir uns die gute Cherie von innen mal genauer ansehen können.«
    Unglaublich – mit diesem Stab kann sich Marc Cherie von innen anschauen? Hoffentlich muss er dafür nicht ein Loch in sie bohren. Ich merke, dass mir unwohl wird. Nicht, dass Marc Cherie noch mehr weh tut – wo ich ihr doch versprochen habe, dass Marc ihr helfen wird. Als könne er meine Gedanken lesen, streichelt Marc Cherie einmal kurz über den Rücken.
    »Ganz ruhig, meine Liebe, das tut nicht weh. Carolin, bleib bitte oben beim Kopf stehen und halte sie am Halsband fest, falls sie aufspringen will. Ich kann ihr wegen der Kopfverletzung leider gerade keinen Maulkorb anlegen. Also sei ein bisschen vorsichtig.«
    »Was hältst du denn davon, wenn wir Herkules neben sie setzen? Ich hatte auch den Eindruck, dass er sie beruhigt.«
    Marc kratzt sich am Kopf.
    »Hm, ja, warum nicht. Wir können es probieren, vielleicht funktioniert es.«
    Er hebt mich nun ebenfalls auf die Trage, so dass ich direkt neben Cheries Kopf sitze, dann klappt er die Türen des Schränkchens auf – zum Vorschein kommt ein Fernseher. Aha? Was passiert denn jetzt?
    »Ich konzentriere mich vor allem auf Lunge, Milz und Leber. Bei

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