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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Hotel, das ganz auf ÜW s ausgerichtet war. Schon mehrmals hatte er uns zu Hilfe rufen müssen. Er war aktiver Waffenlobbyist und aufrechtes Mitglied der Handelskammer von Seattle. Und jetzt war er nur noch Futter für die Würmer, blutig … dahingegangen, wohin auch immer Werwölfe nach ihrem Tod gehen mochten.
    Tränen brannten mir in den Augen, doch ich schluckte sie herunter und hielt mich steif aufrecht. Camille bemühte sich auch, und Menolly hatte diesen gruseligen Gesichtsausdruck, der mir sagte, dass sie den Abschaum, der das getan hatte, jetzt gleich zur Strecke bringen und in Fetzen reißen wollte.
    »Zeig uns den Letzten, Mallen. Dann sollten wir die Überlebenden befragen.« Chase verstummte, als Mallen die Hand hob.
    Mallen sah kaum alt genug aus, um die Highschool abgeschlossen zu haben, aber er war viel älter als die meisten von uns. »Sie sind nicht in der Verfassung, mit irgendjemandem zu reden. Womöglich noch eine ganze Weile. Aber ich werde mich bemühen, sie bis morgen wieder zu Bewusstsein zu bringen.«
    »Verdammt. Wir müssen so viel wie möglich über die Explosion herausfinden.« Chase blickte ratlos drein, dann zuckte er mit den Schultern. »Was soll’s … Wir nehmen es, wie es kommt. Also, wer ist das letzte Opfer?«
    Wir fürchteten alle, es könnte noch jemand sein, den wir kannten. Doch dies war kein Werwesen, sondern ein Elf, und keiner von uns hatte ihn je zuvor gesehen. Auch Mallen und Sharah erkannten ihn nicht.
    »Wir müssen die Aufzeichnungen durchgehen, wer in letzter Zeit aus der Anderwelt herübergekommen ist … vielleicht finden wir auch jemanden, der ihn an einem der Portale gesehen hat.« Ich war erschüttert und gestand mir nur ungern ein, wie erleichtert ich darüber war, dass unser letztes Todesopfer ein Fremder war. Irgendwo hatte er gewiss Verwandte und Freunde, die ihn vermissen würden. Aber uns fiel es so leichter, mit seinem Tod umzugehen – eine Zahl in der kalten Statistik eines sehr persönlich gewordenen Verbrechens.
    »Sind sie durch den Brand oder die Explosion gestorben? Ich weiß, das ist eine alberne Frage, aber haben wir irgendetwas übersehen? Was wissen wir noch nicht?« Camille sah fragend Mallen an.
    »Das ist eine gute Frage«, bemerkte Chase.
    Mallen blickte auf seine Tabellen hinab. »Die Toxikologie fehlt noch, aber die offenkundige Todesursache sind bei allen massive Traumata durch die Explosion und Verbrennungen dritten Grades fast am gesamten Körper. Allerdings …« Er zögerte.
    »Allerdings was?« Ich zückte mein Notizbuch und hielt ein paar Stichpunkte fest.
    »Das Seltsame ist … Wenn solche Gruppierungen einen Anschlag verüben, dann typischerweise mit selbst gebastelten Sprengsätzen, und normalerweise geben sie reichlich Splittermaterial dazu – wie bei einem Schrapnell. Also, wir haben hier Verletzungen durch Splitter, aber die stammten nicht aus der Bombe. Die Fragmente gehören eindeutig zum Umfeld der Explosion. Holz von Deckenbalken, Metall von den Tischen. Der Sprengsatz selbst scheint kaum etwas hinterlassen zu haben.«
    »Weil als Sprengstoff Canya benutzt wurde.« Ich sah, wie Mallens Gesichtsausdruck von Verwunderung in Entsetzen umschlug. »Ja, wir befürchten, es könnten Hexer dahinterstecken. Die Frage lautet: Wer war das, und wie sind sie an das Teufelszeug gekommen?«
    »Dann werden die toxikologischen Berichte auch nichts bringen.« Er klappte die Akte zu und legte sie auf den Tisch. »Die Menge an Canya, die man bräuchte, um ein so großes Gebäude in die Luft zu jagen, weist auf sehr mächtige Täter hin. Wenn sie dafür genug Canya hatten, würde ich ihnen noch eine ganze Menge hässlicher Tricks zutrauen. Ihr müsst sie finden, sonst wird die Anzahl der Todesopfer bald in die Höhe schnellen, wie wir es lange nicht mehr erlebt haben.«
    Chase seufzte tief. »Das hätte ich lieber nicht gewusst. Na gut, gehen wir jetzt zu den Angehörigen. Einige warten schon oben.« Resigniert schüttelte er den Kopf. »Ich bin es ja gewöhnt, den Leuten schlimme Neuigkeiten zu überbringen, aber es wird nie einfacher.«

[home]
    Kapitel 3
    C hase schickte alle außer Shade und mir nach Hause. Da draußen saßen Angehörige der Opfer, und es war besser, sie nicht mit zu vielen Gesichtern, zu vielen Fragen noch mehr zu überfordern.
    Nachdem Camille und die anderen gegangen waren, folgten wir Chase zwischen den Tischen des Großraumbüros hindurch und winkten unterwegs der Nachtschicht zu. Als wir in Chases Büro

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