Katzenmond
bringen?«
»Nein … aber loswerden müssen wir sie. Und wir müssen einen Ausflug in die Anderwelt machen und Asteria warnen – Wilbur könnte unabsichtlich preisgegeben haben, dass die Geistsiegel bei ihr sind.« Ich warf Smoky einen Blick zu. »Morgen gehen wir rüber in die Anderwelt.«
Camille trat ein, einen Kalender in der Hand. »Ich glaube, ich habe hier etwas gefunden. Die meisten Einträge sind geschäftlich – eines muss ich Van und Jaycee lassen, sie sind wirklich schlau. Den Geschäftsbüchern nach schreiben sie jetzt schon schwarze Zahlen. Sie nehmen jede Woche mehr ein, als sie ausgeben. Aber das ist jetzt nicht so wichtig.«
»Was hast du gefunden?«
Sie hielt uns den Kalender hin und zeigte auf die aufgeschlagene Seite. »Am dreizehnten Februar gibt es einen Eintrag für zehn Uhr abends – ÜGR . Das könnte
ÜW
-Gemeinderat
heißen. Und hier ist einer für heute.
20
Uhr – Vespa.
Moment …« Sie blätterte etwa eine Woche zurück. »Ja … hier haben wir es.
Zwei Uhr – Folkes.
Wir können sie mit allen drei Ereignissen in Verbindung bringen.«
»Aber diese Dämoninnen hier – das sind bloß Strohfrauen. Wir wissen doch, dass Van und Jaycee die Drahtzieher dieser Anschläge sind. Steht da irgendetwas, das uns helfen könnte, sie zu finden? Oder Telefonnummern? Wenn wir sie nicht schnell aufspüren, werden sie merken, was hier passiert ist, und umso grausamer zurückschlagen.« Inzwischen haderte ich mit meiner Entscheidung, uns den Laden vorzunehmen. Aber uns war nichts anderes übrig geblieben. Sie hatten uns schon identifiziert, und als sie uns angegriffen hatten, war sowieso alles zu spät gewesen. Selbst wenn wir in dem Moment gegangen wären, in dem wir diese Spannung spürten, hätten sie gewusst, dass der Laden uns zu ihnen führen konnte.
»Telefonnummern habe ich. Ich habe ihr Adressbuch eingesteckt. Aber wir werden eine Weile brauchen, um die Nummern irgendwem zuzuordnen. Adressen finde ich keine. Aber ich schlage vor, du setzt dich mal an den Laptop, der dahinten auf dem Schreibtisch steht. Ich war mir nicht sicher, welche Kabel da dranmüssen.« Sie steckte den Kalender und das Adressbuch ein.
Ich ging wieder nach hinten, schnappte mir den Laptop und suchte noch schnell nach CD s und DVD s, die vielleicht irgendwo herumlagen. Wer konnte schon wissen, ob die ihre Informationen nicht auch auf Festplatten oder CD speicherten? Als ich wieder nach vorne ging, sprach Chase gerade mit ein paar seiner Mitarbeiter. Die Leichen der Dämonen waren verschwunden. Stirnrunzelnd sah ich mich um.
»Wo sind sie hin? Die toten Treggarts?«
»Smoky, Shade und Roz haben sie weggebracht.«
»Shade? Und Roz?« Ich warf Camille einen Blick zu, und sie lächelte.
»Ich habe sie angerufen, während du dahinten warst. Der Laden wird behördlicherseits geschlossen, und die Hintermänner können sich vielleicht denken, dass wir etwas damit zu tun hatten. Aber was hier genau passiert ist, können sie nicht feststellen.« Sie bedeutete mir, ihr nach draußen zu folgen.
Morio und Chase kamen auch mit. Shamas stand draußen mit einem speziell ausgebildeten Gefahrstoff-Team des AETT und mehreren bewaffneten Wachen. Ich erkannte sie – Feen aus der Miliz der Dreifachen Drangsal. Vor mehreren Monaten hatten die Feenköniginnen und die AETT s ein Beistandsabkommen geschlossen.
Sobald alle das Gebäude verlassen hatten, ging das Gefahrstoff-Team hinein.
»Was machen die da drin?«
»Aufräumen. Die Wachen bleiben, bis sie fertig sind. Es wird nicht lange dauern – natürlich haben sie ein paar magische Möglichkeiten, über die normale Gefahrgutexperten nicht verfügen.«
Ich nickte. Kein übler Plan, und ich hatte sowieso keinen besseren. In dem Gebäude blitzte etwas auf, und dichter Nebel quoll zur Tür heraus. Er roch ein wenig nach Chlorbleiche.
Camille klopfte mir auf den Rücken. »Komm, verschwinden wir, ehe Van und Jaycee hier auftauchen. Heute Nacht können wir es nicht mehr mit ihnen aufnehmen.«
»Was machen wir dann mit der angebrochenen Nacht?« Ich war müde, beinahe zerschlagen – es war ein stressiger Tag gewesen, und die Kämpfe der vergangenen zwei Tage spürten wir alle noch.
»Wir nehmen uns den Laptop, den Kalender und das Tagebuch vor. Mal sehen, was wir herausfinden können.« Gähnend schob sie sich auf den Beifahrersitz meines Jeeps. »Und ich will verdammt sein, wenn ich vor morgen früh auch nur einen Fuß vor die Tür setze.«
»Sei ja vorsichtig. Am
Weitere Kostenlose Bücher